WWF zur Abstimmung über Farm to Fork-Strategie im EU-Parlament

Berlin, 18.10.2021: Am Montag debattiert das EU-Parlament über die Farm to Fork-Strategie der EU-Kommission. Dienstag folgt die Abstimmung. Dies kommentiert Johann Rathke, Koordinator für Agrar- und Landnutzungspolitik beim WWF Deutschland:

„Die Farm to Fork-Strategie stellt einen ambitionierten Fahrplan bereit, wie die Landwirtschaft in der Europäischen Union deutlich nachhaltiger werden kann. Sie adressiert zentrale Herausforderungen wie zum Beispiel den Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln oder den Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung. Sie macht klare Zielvorgaben. Die EU-Kommission hat damit eine Strategie mit Transformationspotenzial vorgelegt.

Das EU-Parlament hat die Chance, sich dieser fortschrittlichen und an den Realitäten ausgerichteten Strategie in Gänze und ohne Verwässerungen anzuschließen. Mit einem starken Bekenntnis zur Strategie als Gesamtpaket kann das Parlament den Regierungen der Mitgliedstaaten verdeutlichen: Der Aufbruch in ein nachhaltiges Agrar- und Ernährungssystem ist gewollt und wird mitgetragen.

Die Strategie allein bringt noch keine Wende. Wichtig ist, dass die EU-Kommission mit den entsprechenden Gesetzesvorschlägen und verbindlichen Regelungen konkret in die Umsetzung einsteigt. Und die Landwirtinnen und Landwirte brauchen gezielte Unterstützung bei der Transformation. Dies erfordert auch eine deutliche Anpassung des zentralen agrarpolitischen Lenkungsinstruments, der Gemeinsamen Agrarpolitik.“

Hintergrund:

Die Farm to Fork-Strategie wurde im Mai 2020 von EU-Kommission vorgelegt und enthält eine Vielzahl an Zielen, die den Agrarsektor bis 2030 deutlich nachhaltiger gestalten sollen. Hierzu zählen unter anderem die Reduzierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmittel um 50 Prozent, die Verringerung von Nährstoffverlusten um 50 Prozent, die Reduzierung des Einsatzes von Düngemitteln um 20 Prozent, den Rückgang des Einsatzes von Antibiotika in der Tierhaltung um 50 Prozent oder die Ausweitung des Ökolandbaus auf 25 Prozent.

Kontakt

Wiebke Elbe

Pressesprecherin, Berlin