Berlin, 26.02.2024: Am 27. Februar 2023 hat Bundesminister Cem Özdemir Eckpunkte zu einem Gesetzesvorhaben für mehr Kinderschutz in der Werbung vorgestellt. Krankenkassen, Verbraucherschutzorganisationen, medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaften, Elternverbände und Kinderrechtsorganisationen unterstützen das Vorhaben. Auch der WWF Deutschland setzt sich für das Gesetzesvorhaben als Baustein für eine gesunde, soziale und ökologische Ernährungsumgebung in Deutschland ein. Ein Jahr später steckt das Gesetzesvorhaben immer noch im Streit der Ampelparteien fest. Dazu sagt Elisa Kollenda, Referentin für nachhaltige Ernährung beim WWF Deutschland:
„92 Prozent der Werbung, die Kinder sehen, bezieht sich auf Fast Food, Snacks und Süßigkeiten. Übergewichtigkeit und damit verbundene gesundheitliche Probleme nehmen unter Kindern und Jugendlichen zu. Die gesamtgesellschaftlichen Kosten für Gesundheit und Wirtschaft sind immens. Die Ampel hat diese Probleme zu Beginn ihrer Amtszeit erkannt und sich zum Ziel gesetzt, ein nachhaltiges und gesundes Umfeld für Lebensmittel zu schaffen. Das geplante Kinderlebensmittelwerbegesetz ist dafür ein zentraler Baustein. Die ampelinterne Blockade des Gesetzentwurfs ist 365 Tage nach Vorlage des BMEL-Entwurfs nicht länger hinnehmbar. Sie geht auf Kosten der Kinder und Jugendlichen. Das Gesetz sollte umgehend veröffentlicht und nicht weiter verwässert werden.
Kommt das Gesetz, dann muss unbedingt dessen Wirkung evaluiert werden. Das wird umso wichtiger, falls der Gesetzesentwurf doch noch weiter abgeschwächt wird. Unbedingt gemessen werden muss dann, ob Kinder und Jugendliche ein Jahr nach dem Start des Gesetzes wirklich weniger Junk-Food-Werbung ausgesetzt sind als zuvor. Sonst muss nachgesteuert werden.“