- Goldabbau boomt – mit negativen Folgen für Mensch und Umwelt
Berlin, 28.11.2025: Wer zu Weihnachten Goldschmuck verschenken möchte, dem rät die Umweltschutzorganisation WWF zum Kauf von Schmuck aus recyceltem Gold oder Leihschmuck. „Recyceltes Gold hat den gleichen Wert wie neu abgebautes Gold, aber es belastet die Umwelt viel weniger. Der ökologische Fußabdruck des Goldes wird mit jedem Recycling geringer“, sagt WWF-Rohstoffexpertin Christine Scholl. Ihre drei Tipps für den Gabentisch sind daher Gold wert:
1. „Erkundigen Sie sich nach Recyclinggold!“
„Gold kann vollständig recycelt werden, auch zu Schmuck. Gold wird durch Recycling nicht schlechter. Der Vorteil: Für recyceltes Gold wird kein neuer Bergbau betrieben. Je häufiger ein Stück Gold wiederverwertet wird, desto geringer ist sein ökologischer Fußabdruck. Einige Anbieter haben sich auf den Verkauf solcher Schmuckstücke spezialisiert, andere führen einzelne Produkte. Fragen Sie beim Besuch beim Juwelier daher bewusst nach Schmuck aus recyceltem Gold.“
2. „Verwerten Sie Altgold selbst!“
„In so mancher Schublade schlummert ungetragener Goldschmuck - warum daraus nicht ein neues, persönliches Geschenk machen? Bringen Sie dazu Ihren alten Goldschmuck einfach zu einem Goldschmied in Ihrer Nähe. Das schont die Umwelt und unterstützt das heimische Handwerk. Für die Wiederverwertung ist jedes Gold geeignet.“
3. „Leihen Sie Schmuck aus!“
„Schmuckstücke können aus der Mode kommen oder gefallen irgendwann nicht mehr. Mit Leihschmuck geben Sie Beschenkten die Möglichkeit, den Schmuck nach einer gewissen Zeit zurückzugeben oder einzutauschen. Es gibt Anbieter, über die man im Internet Schmuck mieten kann. Fragen Sie auch hier nach recyceltem Gold.“
Hintergrund Goldbergbau und dessen Folgen:
Weltweit wurden 2024 rund 3.600 Tonnen Gold abgebaut. Etwa ein Viertel des Edelmetalls stammt aus dem kleinhandwerklichen Goldminensektor, in dem rund 40 Millionen Menschen arbeiten. Diese werden oft ausgebeutet. Insbesondere im Kleinbergbau werden Arbeitsrechte und Gesundheits- wie Sozialstandards missachtet. Viele Minenarbeiter arbeiten in illegalen Minen, allein in Südamerika sind 30.000 Menschen betroffen.
Der Goldbergbau führt zu massiven Umweltschäden. Für Minen und Transportwege werden Wälder abgeholzt. Hochgiftige Blausäuresalze kommen zum Einsatz, um Gold aus dem Gestein zu waschen. Dabei gelangen die Gifte in Gewässer und Boden und werden an Menschen und Tiere weitergegeben. Im Amazonasgebiet leiden zum Beispiel schätzungsweise 1,5 Millionen Menschen unter den Folgen der Vergiftung, darunter Nieren- und Lungenerkrankungen, Ödeme oder Lähmungen.