Wie positive soziale Kipppunkte den Wandel zur Nachhaltigkeit vorantreiben können

Kleine Auslöser, große Wirkung: Der WWF Deutschland betont in einem am Donnerstag auf dem IMPACT FESTIVAL in Frankfurt am Main vorgestellten Bericht das enorme Potenzial sogenannter positiver sozialer Kipppunkte für die Nachhaltigkeitstransformation. Positive soziale Kipppunkte sind Momente oder Prozesse, in denen neue Ideen, politische Maßnahmen oder technologische Innovationen selbstverstärkende Dynamiken anstoßen – und damit schnelle, tiefgreifende gesellschaftliche und wirtschaftliche Veränderungen ermöglichen.

Im Auftrag des WWF Deutschland hat die Universität Osnabrück mit vier Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen untersucht, wie sich selbst verstärkende Effekte große Wirkung entfalten und eine positive Entwicklung hin zur Transformation ganzer Branchen beschleunigen können.

"Positive soziale Kipppunkte zeigen, wie mächtig kollektives Handeln sein kann. Wenn wir die richtigen Impulse setzen, können wir Transformationsprozesse in Unternehmen und Wirtschaft wirksam beschleunigen."

Moritz Spielberger, Experte für Verhaltensänderung und Wirtschaftstransformation beim WWF Deutschland

Der neue Bericht zeigt konkrete Wege auf, wie solche Kipppunkte bewusst genutzt werden können, um Veränderungsprozesse anzustoßen und ganze Branchen langfristig nachhaltiger auszurichten.

“Gemeinsam haben wir konkret untersucht, wie ein Kipppunkt hin zu PFAS- & bleifreien Produkten in der Getränkeindustrie erreicht werden kann: Dabei spielen verstärkte Kundenanforderungen, veränderte gesetzliche Rahmenbedingungen oder auch neue Produktentwicklungen eine große Rolle und können positiv zu einer Veränderung beitragen", erläutert Ines Bradshaw, Produktspezialistin für Material Compliance und Circular Economy beim Abfüll- und Verpackungstechnik-Unternehmen Krones AG.

Das zentrale Ergebnis: Positive soziale Kipppunkte können das Handlungswissen für nachhaltige Entscheidungen sowie die Motivation der Mitarbeitenden in Unternehmen deutlich erhöhen. „Mit einem klaren Zukunftsbild und gestärktem Verständnis können Unternehmen Maßnahmen formulieren, die sowohl intern als auch in ihrem weiteren Wirkungsbereich transformative Wirkung entfalten“, so Spielberger.

Der WWF möchte diese Erkenntnisse nutzen, um gemeinsam mit Unternehmen gezielt auf solche positiven Kipppunkte hinzuarbeiten und damit die dringend notwendige Nachhaltigkeitstransformation weiter voranzutreiben.

Kontakt

Jelena Admoni

Pressesprecherin für Unternehmenskooperationen / Berlin

  • Mangroven © Martina Lippuner / WWF Afrika Nachhaltiges Wirtschaften in planetaren Grenzen​

    Um einer nachhaltigen Wirtschaft näher zu kommen, setzen wir nicht allein bei Unternehmen, sondern genauso in der Politik und im Finanzsektor an. Mehr erfahren