WWF begrüßt neues Global Circularity Protocol

Berlin, 11. November 2025. Der WWF Deutschland begrüßt die Einführung des Global Circularity Protocol for Business (GCP) auf der COP30 (Link). Als Teil der technischen Arbeitsgruppe hat die Naturschutzorganisation die Entwicklung eng begleitet. Erstmals können Unternehmen ihre Kreislaufwirtschafts-Performance systematisch messen, steuern und transparent kommunizieren – mit einem weltweit einheitlichen Standard.

Dazu sagt Rebecca Tauer, Programmleiterin Kreislaufwirtschaft beim WWF Deutschland:

„Ressourcenverbrauch ist eine der größten Belastungen für Klima und Natur. Die Hälfte aller globalen Treibhausgasemissionen und über 90 Prozent des Biodiversitätsverlusts sind auf Rohstoffgewinnung und -verarbeitung zurückzuführen. Ohne Kreislaufwirtschaft werden wir weder die Klima- noch die Biodiversitätskrise bewältigen.

Bisher fehlte ein verbindlicher Rahmen, der Zirkularität messbar und vergleichbar macht. Das GCP schließt diese Lücke. Es unterstützt Unternehmen jeder Größe, Branche und Region – vom Konzern bis zum KMU – dabei, ihre Wertschöpfung so auszurichten, dass sie den Übergang zu einer zirkulären Wirtschaft vorantreibt.

Das Protokoll macht Materialflüsse entlang der gesamten Wertschöpfungskette sichtbar. Unternehmen erkennen, wo Ressourcen verschwendet werden, wo Abhängigkeiten bestehen und wo Effizienzpotenziale liegen. Besonders innovativ: Das GCP misst nicht nur, wie Materialien im Kreis geführt werden, sondern auch Dematerialisierung. Damit erkennt das GCP, dass Kreislaufwirtschaft mehr als Recycling ist. Das ist zentral. Echte Zirkularität bedeutet, insgesamt weniger Ressourcen zu verbrauchen – nicht nur anders zu verbrauchen.

Lineare Wirtschaft wird zum Geschäftsrisiko. Ressourcen werden knapper, Preise volatiler, regulatorische Anforderungen schärfer. Unternehmen, die weiter linear produzieren, gefährden ihre Wettbewerbsfähigkeit. Zirkuläre Geschäftsmodelle dagegen senken Kosten, machen unabhängiger von globalen Lieferketten und erschließen neue Geschäftsfelder – von Reparatur über Vermietung bis zur Wiederaufbereitung. Das GCP liefert die Methoden, um diese Potenziale zu quantifizieren und wirtschaftlich zu priorisieren. Der freiwillige Standard steht, die Werkzeuge sind da. Jetzt müssen Unternehmen das Protokoll nutzen – und zwar konsequent.“

Kontakt

Wiebke Elbe

Pressesprecherin für Agrarrohstoffe, Biodiversität und Bergbau / Berlin