Klimawandel als Konflikttreiber

G20-Außenministertreffen in Bonn / WWF: Klimawandel und nachhaltige Entwicklung als Fragen internationaler Sicherheit adressieren

G20 Staaten © iStock / Getty Images
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Dürren, Ernteausfälle und Wasserknappheit verschärfen zunehmend das Konfliktpotenzial in vielen Teilen der Erde. Die Folgen des Klimawandels machen ihn zu einem weltweiten Sicherheitsrisiko. Unter diesem Aspekt muss sich verstärkt auch die Außenpolitik mit Fragen des Klimaschutzes und der Anpassung an den Klimawandel auseinandersetzen, fordert der WWF anlässlich des G20-Außenministertreffens am 16. und 17. Februar in Bonn. „Der Klimawandel ist die größte globale Herausforderung unserer Zeit. Er bedroht die Lebensgrundlage von Millionen Menschen und damit auch die weltweite politische Stabilität  und Sicherheit“, sagt Kristin Reißig, WWF-Expertin für internationale Klimapolitik. „Den G20-Staaten kommt dabei eine besondere Verantwortung zu, denn sie sind die größten Treibhausgasemittenten und können somit auch den größten Beitrag zum internationalen Klimaschutz leisten.“

 

Der WWF fordert die Außenminister der zwanzig größten Wirtschaftsnationen deshalb auf, mit Blick auf eine effektive Konfliktprävention das Pariser Klimaschutzabkommen durch gemeinsame Beschlüsse konsequent umzusetzen. „Es ist unverantwortlich, wenn die G20-Staaten weiterhin fossile Energieträger subventionieren und so überholte und schädliche Technologien am Leben erhalten. Sie müssen endlich ein Enddatum für solche Subventionen beschließen.  Auf diese Weise treiben sie auch den Umstieg auf erneuerbare Energien und Energieeffizienz voran“, sagt Reißig.  Zur konkreten Umsetzung des Pariser Abkommens fordert der WWF zudem, dass die G20-Staaten bis 2018 Langfriststrategien zur CO2-Neutralität vorlegen.

 

Die Zusammenarbeit mit Afrika ist in diesem Zusammenhang von maßgeblicher Bedeutung: „Einige Regionen in Afrika bekommen den Klimawandel schon heute extrem zu spüren. Gemeinsam eine saubere Energiezukunft weltweit und den Zugang zu erneuerbaren Energieträgern vor Ort voranzutreiben, ist auch ein Beitrag zu nachhaltigem Wachstum und politischer Stabilität in den betroffenen Regionen“, so die Klimaexpertin.

 

Neben der Umsetzung des Pariser Abkommens wird es auch Aufgabe der G20-Außenminister sein, den sogenannten Aktionsplan zur 2030-Agenda zu konkretisieren. Die G20-Staaten hatten sich im vergangenen September in China darauf verständigt, mit diesem Plan die UN-Ziele zur nachhaltigen Entwicklung zu adressieren. „Eine stabile und sichere Welt wird sich nur gestalten lassen, wenn wir die Grenzen unseres Planeten akzeptieren: Je länger wir Raubbau an unserer Erde betreiben, umso mehr gefährden wir anderer Menschen Lebensgrundlage – und unsere eigene. Je länger wir also über unsere Verhältnissen leben, umso mehr Konflikte und Kriege riskieren wir. Sicherheit und Frieden im 21. Jahrhundert ist mehr denn je eine Frage von nachhaltiger Entwicklung, mit Klimaschutz und Klimaanpassung als zentrale Bestandteile.“

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