Ein Leben für den Artenschutz

Zum Tod von Dr. Wolfgang E. Burhenne: WWF trauert um Mitbegründer

Dr. Wolfgang E. Burhenne © WWF
Dr. Wolfgang E. Burhenne © WWF

Der WWF trauert um einen seiner Gründer: Dr Wolfgang E. Burhenne verstarb am 06. Januar im Alter von 92 Jahren im nordrhein-westfälischen Oelinghoven. Der 1924 in Hannover geborene Burhenne galt durch sein vielfältiges Wirken als Visionär und Vorbild.

 

Während der NS-Zeit war Burhenne in Dachau inhaftiert, nachdem er KZ-Häftlinge unterstützt und der Untergrundbewegung geholfen hatte. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs, noch 1945, trat er dem ehrenamtlichen Forstdienst in Oberbayern bei und studierte Fortwirtschaft und Politik in München. 1952 gründete er gemeinsam mit anderen Unterstützern die Internationale Alpenschutzkommission CIPRA, die sich seitdem für den Schutz und die nachhaltige Entwicklung der Alpen einsetzt. Am 29. April 1961 war er einer der Unterzeichner des Morges-Manifesto, der Gründungsurkunde des WWF. In den folgenden Jahrzehnten war Burhenne an den Verhandlungen zahlreicher bis heute maßgeblicher, völkerrechtlicher Vereinbarungen zum Natur- und Artenschutz beteiligt. So etwa beim Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES) oder der Bonner Konvention (CMS).

 

„Mit Dr. Wolfgang Burhenne verliert die Welt einen angesehenen Naturschützer, der sein Leben und Wirken der Bewahrung und dem Erhalt der Natur verschrieben hat”, erklärt Eberhard Brandes, Vorstand des WWF Deutschlands. „Dr. Burhenne war ein Visionär, der frühzeitig erkannte, dass wir das Netzwerk des Lebens erhalten müssen, da es auch uns Menschen trägt. Er hat den WWF entscheidend mitgeprägt. Wir werden ihm für seinen selbstlosen Einsatz zum Schutz der Natur für immer dankbar sein.“

 

Eines der ersten WWF-Projekt an den auch Burhenne mitgewirkt hat, fand in Kenia statt. Es ging dabei um die Entschärfung und Vermeidung von Mensch-Tier-Konflikten zwischen ortsansässigen Bauern und wandernden Tierherden. Sein erstes Projekt in Deutschland widmete sich 1968 dem Seeadlerschutz: Mit fünf Wohnwagen überwachten die WWF-Naturschützer in Schleswig-Holstein die Horste der letzten deutschen Brutpaare. Auch Burhennes Engagement und Einsatz ist es zu verdanken, dass der deutsche Wappenvogel heute noch immer in der Bundesrepublik zu finden ist.

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WWF Presse-Team