COP for Future

Madrid muss Auftakt für fulminantes Klimaschutzjahr 2020 werden – Deutschland und EU unter Erwartungsdruck

(c) Mira Unkelbach WWF

Zum Beginn der Weltklimakonferenz COP25 drängt der WWF darauf, dass die Bundesregierung starke Signale nach Spanien sendet. „In den ersten zwei Dezemberwochen stehen wichtige nationale Entscheidungen an: Die Bundesregierung muss das Klimapaket substanziell auffüllen, das Kohleausstiegsgesetz am 3.12. im Kabinett entscheidend nachbessern und die Blockade beim Ausbau der erneuerbaren Energien lösen. Mit solchen Beschlüssen im Gepäck könnte Deutschland auf internationaler Ebene Mut für große Schritte machen,“ beschreibt Michael Schäfer, Leiter Klimaschutz und Energiepolitik beim WWF Deutschland die Hausaufgaben.

 

Die internationale Zusammenarbeit steckt gerade in vielen Krisen fest – Handelsstreitigkeiten, internationale Konflikte aber auch einzelne Politiker erschweren die Kooperation. Daher steht die EU bei den internationalen Klimaverhandlungen besonders im Rampenlicht. „Wir rufen Angela Merkel dazu auf, sich zurück ins Lager der Vorreiter einzugruppieren und beim EU-Ratstreffen, das zeitgleich zum Ende der COP stattfinden wird, deutlich für ein ambitioniertes, europäisches Klimaschutz-Langfristziel einzusetzen. Mehr denn je kommt es darauf an, dass die EU als mächtige Industriegemeinschaft eine starke Führungsrolle einnimmt. Sie muss zudem in Madrid ankündigen, ihren Klimabeitrag zum Paris-Abkommen im Laufe des nächsten Jahres deutlich zu erhöhen. Dies wäre ein entscheidender Motivationsschub für viele Staaten um beim Klimaschutz mitzuziehen“, so Schäfer. Noch reichen die Klimabeiträge der einzelnen Länder (NDCs) bei Weitem nicht aus, um das Pariser Klimaziel einzuhalten und die Erderhitzung auf deutlich unter 2 Grad, möglichst 1,5 Grad, zu begrenzen. Ein Nachsteuern ist dringend nötig.

 

Während die für das kommende Jahr angesetzten NDC-Erhöhungen das inoffizielle Top-Thema der COP sein werden, stehen in den Verhandlungen folgende Themen auf der Agenda: die Fertigstellung des Regelbuchs und dabei insbesondere Artikel 6 sowie die Überprüfung des Warschau Mechanismus für klimabedingte Schäden und Verluste. „Artikel 6 regelt den internationalen Handel von Emissionsminderungsprojekten zwischen Staaten – und war schon Knackpunkt beim letzten COP-Treffen in Polen. Es kommt nach wie vor darauf an, robuste Regeln auszuhandeln und keine Schlupflöcher für Doppelzählungen zuzulassen“, so Schäfer. Der Warschau Mechanismus hingegen soll Entwicklungsländern beim Umgang mit Schäden und Verlusten bedingt durch die Erderhitzung unterstützen. Doch sein Mandat läuft nun aus, es muss in Madrid nicht nur erneuert, sondern gestärkt werden.

 

Vor dem Start der Klimakonferenz wird die Zivilgesellschaft noch einmal an die Verantwortung der Politikerinnen und Politiker appellieren. Weltweit wird diese Woche für Freitag erneut zum Klimastreik-Aktionstag aufgerufen, in Madrid ist der 6. Dezember zum Protesttag ernannt.

Hinweis auf die Redaktionen:

Der WWF wird in Madrid vor Ort sein.

  • Fentje Jacobsen, Referentin Internationaler Klimaschutz, <link>Fentje.Jacobsen@wwf.de, +49 151 1885 4871 (beide Wochen)
  • Michael Schäfer, Leiter Klimaschutz und Energiepolitik beim WWF Deutschland, <link>Michael.Schaefer@wwf.de, Tel: +49 151 1885 4838 (zweite Woche)
  • Sylvia Ratzlaff, Pressereferentin, <link>sylvia.ratzlaff@wwf.de, Tel. +49 151 1885 4936 (zweite Woche)
  • WWF International ist mit vielen Kollegen aus anderen WWF Büros aus aller Welt vertreten und gerne stellt Sylvia Ratzlaff den Kontakt her.

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