WWF: Klimaschutzleistung der Wälder erhalten! / Mit dem Autobahnausbau ist die Politik auf Abwegen

Die Rodung des Dannenröder Waldes für den Ausbau der A49 steht kurz bevor. Die Naturschutzorganisation WWF macht deutlich, warum alte, gesunde Wälder wie der Dannenröder Wald unentbehrlich sind. Der Bau neuer Autobahnen stehe laut WWF zudem im Widerspruch zur klimapolitischen Realität wie etwa der Zusage zum Pariser Klimaabkommen und damit zum Ziel, die globale Erwärmung auf unter zwei Grad zu reduzieren.

„Wir brauchen alte Wälder mehr als neue Autobahnen!“, so Dr. Susanne Winter, Programmleiterin Wald beim WWF Deutschland. Sie speichern deutlich mehr C02 als junge Wälder. So bindet ein junger Buchenwald von 20 Jahren beispielsweise nur maximal 100 Tonnen CO2.  Ein 140 Jahre alter intakter Wald kann mit 1000 Tonnen CO2 die zehnfache Menge binden. Wenn nur 5o ha alten Waldes gefällt würden, wäre dies ein Verlust an CO2-Speicherung um rund 50.000 Tonnen Kohlendioxid. Alte Wälder bilden zudem jede Menge Grundwasser, regulieren das Mikroklima und sind Lebensraum für eine Vielzahl heimischer Tier- und Pflanzenarten. „Nahezu alle intakten Urwälder in Deutschland haben wir schon zerstört. Wir können sie nicht ersetzen. Daher müssen wir jetzt umso mehr die wenigen alten Wälder, die wir in Deutschland noch haben, erhalten“, sagt WWF Waldexpertin Susanne Winter weiter.

Die Bundesregierung hat außerdem beschlossen, bis zum Jahr 2030 den Flächenverbrauch für Siedlungs- und auch Verkehrsflächen auf unter 30 Hektar pro Tag zu verringern. Um diesen Beschluss auch in die Tat umzusetzen, muss der Bau neuer Verkehrswege auf den ökologischen Prüfstand. Denn mit der Flächennutzung durch Asphaltstraßen wird der Boden dauerhaft versiegelt. Dadurch werden unter anderem die natürlichen Bodenfunktionen gestört, die wir für die Grundwasserneubildung und als Hochwasserschutz dringend benötigen.

Der Bau von Autobahnen sei darüber hinaus der falsche Weg, um endlich eine richtige Verkehrswende einzuleiten. So ließen sich Emissionen aus dem Verkehrssektor nicht reduzieren.

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Leona Specht

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