WWF: Aktionsprogramm zur Revitalisierung des Flusses erforderlich

Die Umweltkatastrophe in der Oder im vergangenen Sommer mit einem verheerenden Fischsterben hat Deutschland aufgewühlt. Konkrete Maßnahmen zur Genesung und Renaturierung des Flusses sind bislang jedoch nicht erfolgt, kritisiert der WWF Deutschland anlässlich des heutigen Besuchs von Umweltministerin Steffi Lemke im Nationalpark Unteres Odertal. Angekündigte Renaturierungsmaßnahmen seien überfällig.

Der WWF Gewässerreferent Tobias Schäfer sagte: „Die Umstände, die zu der Umweltkatastrophe in der Oder geführt haben, wie z.B. hohe Salz- und Nährstoffbelastungen und hohe Wassertemperaturen, drohen im nächsten Sommer wiederzukehren, zumal Messungen vom Oktober auf eine weiterhin hohe Salzkonzentration hindeuteten. Dass das Bundesumweltministerium nun Renaturierungsmaßnahmen ankündigt, ist ein Hoffnungsschimmer. Aus unserer Sicht dringend erforderlich ist ein Aktionsprogramm zur Wiederherstellung der Oder, mit dem die vom Menschen zu verantwortenden Belastungen drastisch heruntergefahren werden. Dazu zählen in erster Linie ein sofortiger Stopp des laufenden Oderausbaus, eine Reduzierung von schädlichen Einträgen wie z.B. von Salzen und anderen Schadstoffen und Maßnahmen zur Revitalisierung des Flussökosystems. Zielmarke muss ein guter Gewässerzustand sein, wie ihn auch das europäische Umweltrecht vorschreibt. Das geht nur, wenn die Bundesrepublik, die Tschechische Republik und die Republik Polen an einem Strang ziehen.“

Kontakt

Tobias Arbinger

Pressesprecher für Naturschutz, Biodiversität, Süßwasser, Asien, Kinder & Jugend / Berlin

  • Feldberger Seenlandschaft © Ralph Frank / WWF Deutschland

    Im Norden, Süden, Osten und Westen Deutschlands ist der WWF aktiv und engagiert sich für den Erhalt wertvoller Landschaften, die für zahlreiche Arten wichtiger Lebensraum sind. Mehr zu deutschen Naturschutz-Projekten