Forderung der Umweltverbände an koalitionsverhandelnden Parteien in Schleswig -Holstein: "Mittel zur Umsetzung der Biodiversitätsstrategie bereitstellen"

Zum internationalen Tag der biologischen Vielfalt fordern wichtige Umweltverbände in Schleswig-Holstein von den Beteiligten der Koalitionsverhandlungen für eine neue Landesregierung, zügig mit der Umsetzung der Biodiversitätsstrategie zu beginnen und Personalstellen sowie Finanzmittel dafür sicher zu stellen. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Landesverband Schleswig-Holstein (BUND SH), der Landesnaturschutzverband Schleswig-Holstein e.V. (LNV), der Bundesverband Beruflicher Naturschutz e. V. in Schleswig-Holstein (BBN SH) und der WWF Deutschland mahnen die demokratischen Fraktionen, dass die benannten Ziele der letzten Legislaturperiode bis 2030 nur erreicht werden, wenn die notwendigen Mittel zur Umsetzung der Biodiversitätsstrategie bereitstehen.

„Die Biodiversitätsstrategie „Kurs Natur 2030“ hat das Ziel, Biodiversitätsschutz und Klimaschutz zusammenzuführen. Schleswig-Holstein ist schon jetzt führend im Ausbau der Erneuerbaren Energien und wird es auch in Zukunft bleiben. Durch den biologischen Klimaschutz könnten 30 Prozent der Lebensräume in geschädigten, kohlenstoffreichen Ökosystemen in einen günstigen Zustand geführt werden. Daher fordern wir eine schnelle und großflächige Vernässung der entwässerten organischen Böden im Lande, um hierdurch bis zu zehn Prozent der Treibhausgasemissionen Schleswig-Holsteins schnell und nachhaltig zu reduzieren“, betont Prof. Dr. Ulrich Irmler, Vorsitzender des LNV. Zusätzlich müssen die Belastungen von Natur und Landschaft durch den Ausbau der Windenergie- und der Freiflächen-Solar-Anlagen minimiert werden, damit die besondere Bedeutung Schleswig-Holsteins als Drehscheibe des internationalen Vogelzuges erhalten bleibt. Dies könnte zum Teil durch eine deutliche Vermehrung ökologisch bewirtschafteter Flächen erfolgen“, ergänzt Christof Martin, stellvertretender Vorsitzender des LNV.

„Wir erwarten deutlich mehr Personal- und Finanzmittel für die Umsetzung der ambitionierten Ziele der Biodiversitätsstrategie. Die Biodiversitätsstrategie selbst nennt einen Stellenbedarf von 45 Stellen ab 2022, von der nur vier Stellen im Haushalt berücksichtigt sind. Bereits auf dem Landesnaturschutztag hat Daniel Günther als Ministerpräsident bestätigt, dass 235 Millionen Euro Landesmittel hierfür bis 2030 zur Verfügung stehen werden. Wir wollen ihn und die künftige Regierung dazu gerne beim Wort nehmen“, so der BUND-Geschäftsführer Ole Eggers.

„Neben dem Ehrenamt haben gerade die unteren Naturschutzbehörden bei den Kreisen und kreisfreien Städten eine sehr wichtige Schnittstellenfunktion bei der Umsetzung der Biodiversitätsstrategie. Dort herrscht – wie bei den Landesnaturschutzbehörden – seit Jahren eklatante Personalnot und Überlastung mit den stetig zunehmenden Aufgaben. Die personelle Verstärkung der unteren Naturschutzbehörden ist als wichtiger Umsetzungsschritt neben der Finanzausstattung dringend erforderlich", stellt Joachim Schulz, naturschutzfachlicher Sprecher des BBN SH fest.

Auch an der Küste besteht ein hoher Bedarf für die Maßnahmen der Biodiversitätsstrategie. „Im Nationalpark Wattenmeer soll auf seinem überwiegenden Teil eine ungestörte Naturentwicklung erreicht werden“, so Dr. Hans-Ulrich Rösner, Leiter des WWF-Wattenmeerbüros. „Zur Umsetzung müssen nun die erforderlichen Gespräche mit der Fischerei beginnen und Fördermaßnahmen vorbereitet werden.“

Die Landesregierung hat dem Landtag im Oktober 2021 eine vom Umweltministerium (MELUND) erarbeitete Biodiversitätsstrategie vorgestellt. Bei ihrer Gestaltung haben neben den Umweltverbänden auch viele andere gesellschaftliche Akteur*innen mitgewirkt. Die Strategie kommt nach einer ausführlichen Analyse zu dem Schluss, dass sich die biologische Vielfalt in Schleswig-Holstein „überwiegend in keinem guten Zustand“ befindet und der Trend weiterhin negativ verläuft.

Der Verlust der Biodiversität ist neben der Klimakrise eine der größten Herausforderungen für diesen Planeten. Lebensräume und deren Vernetzung in der Landschaft sind nahezu verschwunden. Viele Tier- und Pflanzenarten fehlen bereits. Die Artenvielfalt geht rapide zurück. Auch wir in Schleswig-Holstein benötigen sehr schnell eine starke Belebung der biologischen Strukturvielfalt. Der Biotopverbund muss deutlich konsequenter und effizienter ausgebaut werden, um die Schutzgebiete tatsächlich zu vernetzen.

Zum internationalen Tag der biologischen Vielfalt fordern wichtige Umweltverbände in Schleswig-Holstein von den Beteiligten der Koalitionsverhandlungen für eine neue Landesregierung, zügig mit der Umsetzung der Biodiversitätsstrategie zu beginnen und Personalstellen sowie Finanzmittel dafür sicher zu stellen. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Landesverband Schleswig-Holstein (BUND SH), der Landesnaturschutzverband Schleswig-Holstein e.V. (LNV), der Bundesverband Beruflicher Naturschutz e. V. in Schleswig-Holstein (BBN SH) und der WWF Deutschland mahnen die demokratischen Fraktionen, dass die benannten Ziele der letzten Legislaturperiode bis 2030 nur erreicht werden, wenn die notwendigen Mittel zur Umsetzung der Biodiversitätsstrategie bereitstehen.

„Die Biodiversitätsstrategie „Kurs Natur 2030“ hat das Ziel, Biodiversitätsschutz und Klimaschutz zusammenzuführen. Schleswig-Holstein ist schon jetzt führend im Ausbau der Erneuerbaren Energien und wird es auch in Zukunft bleiben. Durch den biologischen Klimaschutz könnten 30 Prozent der Lebensräume in geschädigten, kohlenstoffreichen Ökosystemen in einen günstigen Zustand geführt werden. Daher fordern wir eine schnelle und großflächige Vernässung der entwässerten organischen Böden im Lande, um hierdurch bis zu zehn Prozent der Treibhausgasemissionen Schleswig-Holsteins schnell und nachhaltig zu reduzieren“, betont Prof. Dr. Ulrich Irmler, Vorsitzender des LNV. Zusätzlich müssen die Belastungen von Natur und Landschaft durch den Ausbau der Windenergie- und der Freiflächen-Solar-Anlagen minimiert werden, damit die besondere Bedeutung Schleswig-Holsteins als Drehscheibe des internationalen Vogelzuges erhalten bleibt. Dies könnte zum Teil durch eine deutliche Vermehrung ökologisch bewirtschafteter Flächen erfolgen“, ergänzt Christof Martin, stellvertretender Vorsitzender des LNV.

„Wir erwarten deutlich mehr Personal- und Finanzmittel für die Umsetzung der ambitionierten Ziele der Biodiversitätsstrategie. Die Biodiversitätsstrategie selbst nennt einen Stellenbedarf von 45 Stellen ab 2022, von der nur vier Stellen im Haushalt berücksichtigt sind. Bereits auf dem Landesnaturschutztag hat Daniel Günther als Ministerpräsident bestätigt, dass 235 Millionen Euro Landesmittel hierfür bis 2030 zur Verfügung stehen werden. Wir wollen ihn und die künftige Regierung dazu gerne beim Wort nehmen“, so der BUND-Geschäftsführer Ole Eggers.

„Neben dem Ehrenamt haben gerade die unteren Naturschutzbehörden bei den Kreisen und kreisfreien Städten eine sehr wichtige Schnittstellenfunktion bei der Umsetzung der Biodiversitätsstrategie. Dort herrscht – wie bei den Landesnaturschutzbehörden – seit Jahren eklatante Personalnot und Überlastung mit den stetig zunehmenden Aufgaben. Die personelle Verstärkung der unteren Naturschutzbehörden ist als wichtiger Umsetzungsschritt neben der Finanzausstattung dringend erforderlich", stellt Joachim Schulz, naturschutzfachlicher Sprecher des BBN SH fest.

Auch an der Küste besteht ein hoher Bedarf für die Maßnahmen der Biodiversitätsstrategie. „Im Nationalpark Wattenmeer soll auf seinem überwiegenden Teil eine ungestörte Naturentwicklung erreicht werden“, so Dr. Hans-Ulrich Rösner, Leiter des WWF-Wattenmeerbüros. „Zur Umsetzung müssen nun die erforderlichen Gespräche mit der Fischerei beginnen und Fördermaßnahmen vorbereitet werden.“

Die Landesregierung hat dem Landtag im Oktober 2021 eine vom Umweltministerium (MELUND) erarbeitete Biodiversitätsstrategie vorgestellt. Bei ihrer Gestaltung haben neben den Umweltverbänden auch viele andere gesellschaftliche Akteur*innen mitgewirkt. Die Strategie kommt nach einer ausführlichen Analyse zu dem Schluss, dass sich die biologische Vielfalt in Schleswig-Holstein „überwiegend in keinem guten Zustand“ befindet und der Trend weiterhin negativ verläuft.

Der Verlust der Biodiversität ist neben der Klimakrise eine der größten Herausforderungen für diesen Planeten. Lebensräume und deren Vernetzung in der Landschaft sind nahezu verschwunden. Viele Tier- und Pflanzenarten fehlen bereits. Die Artenvielfalt geht rapide zurück. Auch wir in Schleswig-Holstein benötigen sehr schnell eine starke Belebung der biologischen Strukturvielfalt. Der Biotopverbund muss deutlich konsequenter und effizienter ausgebaut werden, um die Schutzgebiete tatsächlich zu vernetzen.

Kontakt

Britta König

Pressesprecherin, Hamburg

  • Indochinesischer Tiger © swisoot / iStock / Getty Images Plus Bedrohte Arten

    Der Rückgang der biologischen Vielfalt wird maßgeblich durch menschliches Handeln verursacht. Der WWF setzt sich weltweit für den Schutz bedrohter Arten ein. Erfahren Sie mehr zum Artenschutz