Gesetz zur Wiederherstellung der Natur auf EU-Ebene muss kommen

Der WWF fordert gemeinsam mit Deutscher Naturschutzring (DNR), Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Deutsche Umwelthilfe (DUH), NABU Deutschland und dem Bundesverband Beruflicher Naturschutz e.V. (BBN) die deutschen Abgeordneten des Europäischen Parlaments dazu auf, das Gesetz zur Wiederherstellung der Natur („Nature Restoration Law“) zu unterstützen. In einem Offenen Brief warnen die unterzeichnenden Organisationen vor einer Blockade des Gesetzesvorhabens durch die Europäische Volkspartei (EVP) und verweisen auf den Biodiversitätsverlust und massive Schäden an Ökosystemen, die Europa jetzt schon verzeichnet.

In dem Brief heißt es: „Angesichts der Doppelkrise von Biodiversitätsverlust und Erderwärmung nicht oder verspätet zu handeln, verursacht […] gigantische Schäden und entsprechende Kosten.“

Um dem entgegentreten zu können und Verantwortung für den Fortbestand der Artenvielfalt in Europa zu übernehmen, bedarf es eines gesetzlichen Rahmens, der die Wiederherstellung der Natur gewährleistet. Das „Nature Restoration Law“ schafft diesen Rahmen auf europäischer Ebene und ist der zentrale Hebel zur Umsetzung des Weltnaturabkommens, das die internationale Staatengemeinschaft vergangenen Dezember in Montreal beschlossen hat. Eine Blockade des Gesetzes, wie sie derzeit von Vertreter:innen der EVP vollzogen wird, ist laut Verbändebündnis nicht hinnehmbar.

Heike Vesper, Geschäftsleiterin des WWF Deutschland, macht hierzu klar: „Die EU-Verordnung zur Wiederherstellung der Natur ist der zentrale Baustein für die Umsetzung des Weltnaturabkommens in Europa. Die Gesetzesinitiative würde den Rahmen schaffen, um Europas Biodiversitätsverlust zu stoppen. Sie bei den anstehenden Abstimmungen im Europäischen Parlament zu blockieren, wie es einige Abgeordnete unlängst angekündigt haben, wäre nicht zu verantworten. Unser aller Leben hängt vom Zusammenspiel der Arten ab.“

Florian Schöne, Geschäftsführer des Umweltdachverbands Deutscher Naturschutzring (DNR): „Wir appellieren mit Nachdruck an alle deutschen Mitglieder des Europäischen Parlaments, die EU-Wiederherstellungsverordnung im Umweltausschuss zu unterstützen und sich für ein umweltverträgliches Wirtschaften in Europa einzusetzen. Es wäre unverantwortlich und hätte unabsehbare volkswirtschaftliche Schäden zur Folge, wenn wir die Biodiversitäts- und Klimakrise weiter ignorieren würden. Die Wiederherstellung der Ökosysteme ist kein „nice to have“, sondern eine Notwendigkeit und wertvolle Investition in eine bessere Ernährungssicherheit und gegen klimawandelbedingte Dürren und Überschwemmungen.“

Olaf Bandt, BUND-Vorsitzender: „Auf einem toten Planeten gibt es keine Ernährungssicherheit. Die CDU/CSU muss ihre verantwortungslose Blockadehaltung und Desinformationskampagne beenden und das EU-Renaturierungsgesetz unterstützen. Ansonsten versündigt sie sich an den zukünftigen Generationen und schadet den Landwirt*innen, die schließlich von gesunden Ökosystemen abhängen.“

Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, betont: „Die EU-Wiederherstellungsverordnung ist aus gutem Grund zentraler Baustein des Green Deal von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Das muss sie auch bleiben, denn mit ihr können die Klimakrise und das Artensterben gleichzeitig gestoppt werden. Die Abgeordneten des EU-Parlaments dürfen dem Druck der Agrarlobby, anders als die konservative Europäische Volkspartei, jetzt nicht nachgeben. Wir fordern Sie auf, für ein starkes Gesetz zur Wiederherstellung der Natur zu stimmen.“

NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger: „Während der Verlust von Arten und Ökosystemen unsere Wirtschafts- und Lebensgrundlage heute schon akut bedroht, versuchen einige Abgeordnete der EVP die Wiederherstellung zerstörter Natur mit Falschaussagen in weite Ferne zu rücken. Doch die Zeit zu handeln ist jetzt! Liebe Abgeordneten, stellen Sie sich hinter das Gesetz und führen sie Europa in eine lebenswerte Zukunft!“

Unterzeichnet haben den offenen Brief folgende Verbände und Organisationen: World Wide Fund For Nature Deutschland (WWF), Deutscher Naturschutzring (DNR), Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Bundesverband Beruflicher Naturschutz e.V. (BBN), Deutsche Umwelthilfe (DUH), Naturschutzbund Deutschland (NABU)

Kontakt

Kolja Leoni

Pressesprecher

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