Naturparadiese wie der Amazonas drohen weitreichend zerstört und der Hälfte ihrer Tier- und Pflanzenarten beraubt zu werden. Ikonische Tiere wie Große Pandas können genau wie zehntausende Pflanzen, Insekten und kleinere Lebewesen regional verschwinden. Deshalb hat sich Weltgemeinschaft 2015 mit dem Pariser Abkommen darauf geeinigt, die globale Erderhitzung auf deutlich unter 2 Grad Celsius, möglichst 1,5 Grad, zu beschränken.

Trotzdem sinken die Treibhausgasemissionen nicht schnell genug und der Mensch holzt die im Kampf gegen die Klimakrise so wichtigen Regenwälder munter weiter ab. Aber nun ist es Zeit umzudenken! Politik, Wirtschaft und Gesellschaft müssen sofort handeln und so schnell und effizient wie möglich gegen die drohende Klimakatastrophe vorgehen. Wie das aus Sicht des WWF gelingen kann, zeigen die folgenden Seiten.

Warum ist Klimaschutz so wichtig?

Die Erdatmosphäre erwärmt sich – und zwar so schnell wie noch nie. In einigen Regionen der Erde verändern sich in der Folge Wettermuster, Klima und Lebensräume schneller als sich die Tierwelt oder die Menschen daran anpassen könnten. Auch in Deutschland „müssen wir in Zukunft vermehrt mit Starkregen, Hitzewellen und in der Landwirtschaft mit Veränderungen des Saatgutanbaus, der Erntezeitpunkte und der Einwanderung neuer Schädlinge rechnen“, erklärt WWF-Klimaexpertin Vivian Raddatz.

Viele der größten Herausforderungen auf unserem Planeten, von der Armut der Menschen bis hin zum Artensterben, werden durch den Klimawandel verschlimmert. Wir stehen in der Verantwortung. Und wir haben das Wissen und die Technologie, die Auswirkungen unseres Handelns auf das Klima zu reduzieren.

Was versteht man unter Klimaschutz?

Blume trotzt der Dürre © Ion Barbu / iStock / Getty Images Plus
Blume trotzt der Dürre © Ion Barbu / iStock / Getty Images Plus

Hier setzt der Klimaschutz an – und zwar wortwörtlich: Alle Maßnahmen, die unter diesem Stichwort beschlossen werden, müssen das Ziel haben, das Klima zu schützen. Unter Klimaschutz versteht man also Maßnahmen, die den Klimawandel aufhalten oder zumindest drastisch bremsen sollen.

Allen voran steht die Reduzierung von Treibhausgasemissionen. Wir müssen aus den fossilen Brennstoffen aussteigen und auf erneuerbare Energien umsteigen. Wir müssen Energie einsparen und Energie effizienter nutzen. Wir müssen gegen die gierige weltweite Abholzung unserer Wälder vorgehen – sie sind unsere wichtigsten Verbündeten im Kampf gegen den Klimawandel. Wir müssen unsere Ernährung umstellen und unser Handeln verändern – dabei reicht es aber nicht, die Verantwortung auf jeden Einzelnen abzuwälzen. Wir müssen groß denken, um Klimaschutz wirksam voran zu bringen: Industrie und Wirtschaft müssen in die Pflicht genommen werden, damit wir die Transformation hin zu einer klimaneutralen Welt schaffen.

Was macht Klimaschutzpolitik?

Dürreperiode in Myanmar © Minzayar Oo / WWF USA
Dürreperiode in Myanmar © Minzayar Oo / WWF USA

Wer ernsthaft Klimaschutz betreibt, muss vom Ziel her denken. Das Ziel ist klar: Ein Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur um mehr als zwei Grad Celsius gegenüber vorindustriellen Werten muss verhindert werden. Das bedeutet für Deutschland, dass wir pro Kopf bis 2050 nur noch weniger als eine halbe Tonne CO2 pro Jahr ausstoßen dürfen – heute sind es rund elf Tonnen.

„Von allein“ passiert aber kein Klimaschutz. Die Politik ist gefragt, sie muss einen klaren Rahmen schaffen und verbindliche Vorgaben definieren. Sie muss Wirtschaft und Gesellschaft dazu bringen, den Wandel zu tragen.

Wer blockiert den Klimaschutz?

Unternehmen, die viele Dekaden von der Förderung und Nutzung fossiler Energieträger profitiert haben, fürchten die Energiewende und den Klimaschutz. Der Ausbau der erneuerbaren Energien gefährdet das alte Geschäftsmodell. In Deutschland gehören in erster Linie Teile der energieintensiven Industrie sowie Unternehmen, die auf (Braun-)Kohle setzen zu den Bremsern.

Was fordert der WWF beim Thema Klimaschutz?

Kohlefabrik hinter Wohngebiet © Andrew Kerr / WWF
Kohlefabrik hinter Wohngebiet © Andrew Kerr / WWF

Der WWF fordert von der Politik, einen Klimaschutzplan vorzulegen, der diesen Namen auch verdient. Wenn wir die globale Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad begrenzen wollen und – noch besser –möglichst weniger als 1,5 Grad erreichen wollen, müssen die heutigen Industriestaaten dekarbonisiert werden. Spätestens bis zur Mitte des Jahrhunderts. Nur wenn wir es schaffen, über verbindliche Klimaschutzgesetze Wirtschaft und Gesellschaft klimaneutral werden zu lassen – und zwar weltweit – ist es möglich, die Klimakatastrophe aufzuhalten.

Das können Sie selbst für den Klimaschutz tun

Spende für den Klimaschutz

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