Dürrekrisen zeigen: Wasser muss stärker in der Landschaft gehalten werden

Austrocknende Flüsse, nitratverseuchte Bäche, Streit um knappe Grundwasserressourcen – die scheinbar unbegrenzte Verfügbarkeit von Wasser in guter Qualität ist auch in unseren Breitengraden keine Selbstverständlichkeit mehr. Mit den damit verbundenen Herausforderungen befasst sich die Nationale Wasserstrategie der Bundesregierung, die heute im Beisein von Umweltministerin Steffi Lemke auf dem 4. Nationalen Wasserforum der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Dazu nimmt der Gewässerschutzreferent des WWF Deutschland, Tobias Schäfer, wie folgt Stellung:

„Mit der Nationalen Wasserstrategie rückt endlich der Zustand des Wasserhaushalts der Landschaft ins Zentrum der Aufmerksamkeit – das ist sehr zu begrüßen. Wasser ist keine x-beliebige Ressource, sondern ein Gemeingut und Grundlage allen Lebens. Am Zustand unserer Gewässer wird deutlich, was in unserer Landschaft falsch läuft. Sehr vieles, wie Überdüngung, Entwässerung, Verödung von Lebensräumen und Wasserstress zeigen.

"Am Zustand unserer Gewässer wird deutlich, was in unserer Landschaft falsch läuft. Sehr vieles, wie Überdüngung, Entwässerung, Verödung von Lebensräumen und Wasserstress zeigen."

Tobias Schäfer, Gewässerschutzexperte des WWF

Viele Ziele der Wasserstrategie gelten seit Jahren, wie z.B. der Schutz der Gewässer vor Nitrat aus landwirtschaftlichen Quellen oder der gute ökologische Zustand von Flüssen, Seen und Küstengewässern. Die Wasserstrategie unterstreicht, wie wichtig es ist, sie endlich zu erreichen. Mit Blick auf die Erderhitzung verdeutlicht sie aber vor allem, dass der natürliche Wasserrückhalt gestärkt werden muss. Statt Wasser wie bislang möglichst schnell abfließen zu lassen, muss man es künftig verstärkt in der Landschaft halten.

Gewässerschutz ist eine Querschnittsaufgabe. Entscheidend ist, dass auch in der Agrarpolitik damit begonnen wird, das Verursacherprinzip und Vorsorge im Gewässerschutz ernst zu nehmen. Denn die Agrarpolitik ist zusammen mit den Bereichen Energie und Verkehr Hauptverursacher der Wasserkrise.“

Kontakt

Tobias Arbinger

Pressesprecher für Naturschutz, Biodiversität, Süßwasser, Asien, Kinder & Jugend / Berlin

  • Feldberger Seenlandschaft © Ralph Frank / WWF Deutschland

    Im Norden, Süden, Osten und Westen Deutschlands ist der WWF aktiv und engagiert sich für den Erhalt wertvoller Landschaften, die für zahlreiche Arten wichtiger Lebensraum sind. Mehr zu deutschen Naturschutz-Projekten