WWF-Umfrage zu Ernährung: Sorge um bezahlbare Lebensmittel wächst

  • WWF-Umfrage in elf EU-Ländern zeigt steigendes Interesse an Nachhaltigkeitsthemen
  • Mehrheit sieht Preisfrage als entscheidendes Hindernis
  • WWF fordert Steuersenkung auf Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte

 

Laut einer aktuellen Umfrage, die die Naturschutzorganisation WWF in elf EU-Ländern durchgeführt hat, sehen 56 Prozent der Befragten den Preis als Grund dafür, keine nachhaltigen Lebensmittel zu konsumieren. Im Vergleich zu 47 Prozent im Jahr 2021 ist dies ein deutlicher Anstieg. In Deutschland glauben 70 Prozent der Befragten, dass nachhaltige Lebensmittel genauso viel oder weniger kosten sollten als weniger nachhaltige Alternativen. Von diesen Befragten sind 59 Prozent der Meinung, dass Preissenkungen bei nachhaltigen Lebensmitteln der richtige Weg sind, während 18 Prozent sich eine Preissteigerung bei weniger nachhaltigen Produkten wünschen.

Die Umfrageergebnisse zeigten, so der WWF, dass das Thema Lebensmittelpreise in der EU verstärkt an Bedeutung gewinnt. In Deutschland stieg der Anteil derjenigen, die Lebensmittelpreise als eines der Top-5-Themen betrachten, von 59 Prozent (2022) auf 62 Prozent (2023). Gleichzeitig stieg der Anteil derjenigen, die Nachhaltigkeit als entscheidenden Faktor bei der Ernährung ansehen an: unter den deutschen Befragten von 46 Prozent (2022) auf 49 Prozent (2023). Die Bedeutung der Klimaauswirkungen von Lebensmitteln stieg ebenfalls von 56 Prozent (2022) auf 60 Prozent (2023).

Der WWF Deutschland sieht in diesen Umfrageergebnissen eine Bestätigung für die Forderung nach einer Senkung der Mehrwertsteuer auf gesunde Lebensmittel. „Die WWF Umfrage zeigt: Das Interesse an Nachhaltigkeitsthemen bei den Konsument:innen steigt. Gleichzeitig können einkommensschwache Haushalte sich gesunde und nachhaltige Lebensmittel immer schwerer leisten. Die Bundesregierung sollte deshalb umgehend die Mehrwertsteuer auf Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte senken oder gleich komplett streichen", sagt Elisa Kollenda, Referentin für Nachhaltige Ernährung beim WWF Deutschland. Sie plädiert zudem für eine mittelfristige Neuausrichtung der Lebensmittelbesteuerung in Form einer Nachhaltigkeitssteuer. Diese Maßnahme sollte Teil der geplanten Ernährungsstrategie der Bundesregierung sein. Ziel ist es, einen nachhaltigeren und gesünderen Einkauf für Verbraucherinnen und Verbraucher erschwinglicher zu machen. Es sei „sehr verwunderlich“, dass sich bisher ausgerechnet die FDP in der Ampelkoalition gegen die Steuersenkungen ausspreche, so Kollenda.

Kontakt

Roland Gramling

Pressesprecher, Berlin

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