• WWF: EU-Gesetz zur Bekämpfung der weltweiten Entwaldung und Waldschädigung infolge von Produktion und Verbrauch in der EU ist „Beginn einer neuen Zeitrechnung“  
  • WWF fordert Aufnahme des Finanzsektors sowie entschiedene Umsetzung des Gesetzes 

Der EU-Rat hat heute in Brüssel die EU-Verordnung gegen importierte Entwaldung verabschiedet. Demnach dürfen wichtige Lebensmittel und Holzprodukte, die auf dem europäischen Markt gehandelt werden, nicht mehr auf Kosten von Wäldern produziert werden. Susanne Winter, Programmleiterin Wald beim WWF Deutschland sagt: „Es ist der Beginn einer neuen Zeitrechnung: Statt Versprechen von Unternehmen schützt jetzt endlich ein Gesetz die Wälder dieser Welt vor Abholzung für unseren EU-Konsum.“ 

Richtig umgesetzt habe das Gesetz die Chance Naturzerstörung großflächig zu verhindern, so der WWF. Die Erweiterung der Verordnung, die von der EU bereits innerhalb der nächsten 24 Monate angesetzt ist, müsse aber dringend Schlupflöcher schließen. Winter sagt: „Aus der EU heraus sollte Naturzerstörung nicht weiter finanziert werden dürfen. Deswegen gehören auch die Aktivitäten des Finanzsektors unter das Gesetz. Zudem müssen auch wertvolle Ökosysteme wie Grasland und Feuchtgebiete vor dem EU-Konsum geschützt werden.“ Cerrado und Pantanal, eine Savanne und ein Feuchtgebiet in Südamerika, sind zum Beispiel wichtige Kohlenstoffspeicher, Lebensräume für Jaguare und die Lebensgrundlage für tausende Kleinbauern.  

Damit die Verordnung nicht nur auf dem Papier ein „Quantensprung“ ist, muss sie nun bis zum Ende des Jahres in ein nationales Gesetz überführt werden. Damit die Umsetzung gelingt, fordert der WWF eine deutliche Verstärkung der Kontrollbehörden, wie zum Beispiel den Zoll und die strikte Ahndung von Regelverstößen mit abschreckend hohen Strafen.  

Kontakt

Rebecca Gerigk

Pressesprecherin für Wald, Biodiversität, Südamerika, Wildtiere in Deutschland / Berlin

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