„Umsetzung braucht klare Regeln“

Am Sonntag gehen in Nairobi die Verhandlungen der Vertragsstaaten des Weltnaturabkommens weiter. Bei dem Treffen, das bis zum 19. Oktober andauern wird, sollen wichtige Stellschrauben für die Umsetzung des Abkommens definiert werden. Es geht unter anderem darum, wie der Fortschritt in den einzelnen Ländern gemessen und überprüft werden kann oder wie hoch der Bedarf an technischer oder wissenschaftlicher Unterstützung ist. Florian Titze, Experte für internationale Politik beim WWF Deutschland, kommentiert: 

„Ein internationales Abkommen ist nur so gut wie seine Umsetzung und diese Umsetzung braucht klare Regeln. Das Treffen in Nairobi spielt deshalb eine wichtige Rolle für die Wirksamkeit des Weltnaturabkommens. Die Vertragssaaten müssen dort die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung der Versprechen von Montréal schaffen. Dazu gehört zum Beispiel, standardisierte und akkurate Methoden festzulegen, um Fortschritte zu messen und Bericht zu erstatten. Nur damit lässt sich fortlaufenden beobachten, ob die Staaten ihren Verpflichtungen auch nachkommen. Es darf nicht passieren, dass auf den feierlichen Moment der Verabschiedung nur leere Worte folgen. Zu oft haben wir das schon bei vorherigen Abkommen beobachtet.  

In Deutschland sollen die Ziele des Weltnaturabkommens unter anderem über die nationale Biodiversitätsstrategie umgesetzt werden, die gerade erarbeitet wird. Auch sie muss ganz konkrete Pfade benennen, um auf zentralen Problemfeldern des Biodiversitätsverlustes Verbesserungen zu erreichen. Das gilt zum Beispiel im Agrarbereich oder für degradierte Süßwasserökosysteme.“ 

Kontakt

Freya Duncker

Pressesprecherin für Meeresschutz und Biodiversität / Hamburg

  • Amur-Tiger © Ola Jennersten / WWF Schweden Bedrohte Arten

    Der Rückgang der biologischen Vielfalt wird maßgeblich durch menschliches Handeln verursacht. Der WWF setzt sich weltweit für den Schutz bedrohter Arten ein. Erfahren Sie mehr zum Artenschutz