WWF: Verlängerte Zulassung wäre gefährlich für Natur und Menschen

Berlin/Brüssel, 21.09.2023: Die EU-Kommission hat ein Vorschlagsentwurf zur Verlängerung der Zulassung des Totalherbizids Glyphosat um zehn Jahre veröffentlicht. Dazu sagt Florian Lauer, Insektenschutzexperte beim WWF Deutschland:

„Die verlängerte Zulassung wäre eine politische Entscheidung, die klare Fakten und entscheidende Wissenslücken missachtet und auf fehlerhaften Auswertungen beruht. Eine verlängerte Zulassung auf dieser mangelhaften Basis wäre nicht nur gefährlich für die Natur, sondern sie gefährdete auch die Glaubwürdigkeit der beteiligten Institutionen. Die EU-Lebensmittelbehörde EFSA hat selbst betont, ihren Prüfbericht auf Grundlage lückenhafter Daten erstellt zu haben. So gibt es beispielsweise bei der vorgelegten Datenauswahl Lücken zur Wirkung von Glyphosat auf die Biodiversität. Jetzt ist es an den Mitgliedsstaaten, die Reißleine zu ziehen.

Dass Cem Özdemir Mehrheiten im Rat dazu mobilisieren will, ist gut. Damit entspricht er auch dem, was im Koalitionsvertrag steht und was dem Interesse der Menschen in der EU dient.

Mit dem systematischen großflächigen Einsatz von Glyphosat manifestiert sich ein System, in dem der kurzfristige Profit einer nachhaltigen und naturverträglichen Transformation der Landwirtschaft im Wege steht. Viele Landwirtinnen und Landwirte nicht nur aus dem Ökolandbau zeigen, dass es auch ohne Glyphosat geht.“

Kontakt

Wiebke Elbe

Pressesprecherin für Ernährung, Landwirtschaft, Bergbau / Berlin

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