WWF fordert konkretes Handeln statt Wolfs-Populismus

Das EU-Parlament debattiert am Mittwoch über einen Vorstoß von EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen zur Aufweichung des Artenschutzes in Europa. Hintergrund ist die Rückkehr bzw. Ausbreitung des Wolfes in einige EU-Mitgliedsstaaten. Dazu erklärt Moritz Klose, Programmleiter Wildtiere beim WWF Deutschland:

„Die aktuellen Diskussionen in Deutschland und Brüssel über die Aufweichung des Schutzstatus für Wölfe grenzen an Arbeitsverweigerung. Anstatt solcher Scheindebatten, nicht zuletzt von deutschen Politikern und Ministerpräsidenten befeuert, braucht es flächendeckenden und unbürokratischen Herdenschutz und Unterstützung für die Weidetierhaltung. Beides ist auch in Deutschland stellenweise noch mehr als mangelhaft. Die Forderung, Wölfe abschießen zu wollen, ist keine Politik, sondern Ablenkung davon, dass man Schafs- und Weidertierhalter:innen mit ihren Herausforderungen und Problemen, von denen der Wolf nur eines ist, alleine lässt. In Einzelfällen kann der Abschuss von Wölfen, die wiederholt gut geschützte Weidetiere angreifen, notwendig werden. Der derzeit gültige europäische und bundesdeutsche Rechtsrahmen lässt dies bereits zu. In solchen Fällen muss entschieden und zügig gehandelt werden. Hierfür sind keine Anpassungen notwendig. Vielmehr sollten die EU-Mitgliedstaaten inkl. Deutschland die rechtlichen und finanziellen Möglichkeiten, die ihnen die EU gibt, vollends ausschöpfen. Beispielsweise wären EU-Gelder für die Finanzierung von Hirtengehältern vorhanden, doch kein einziges Bundesland in Deutschland ruft diese bislang ab."

Kontakt

Roland Gramling

Pressesprecher, Berlin

  • Amur-Tiger © Ola Jennersten / WWF Schweden Bedrohte Arten

    Der Rückgang der biologischen Vielfalt wird maßgeblich durch menschliches Handeln verursacht. Der WWF setzt sich weltweit für den Schutz bedrohter Arten ein. Erfahren Sie mehr zum Artenschutz