Internationale Umfrage zu künftigem Abkommen gegen Plastikverschmutzung spiegelt überwältigende öffentliche Unterstützung

Rund um den Globus wünschen sich Menschen wirksame Maßnahmen gegen Plastikverschmutzung, die in einem weltweiten Abkommen festgeschrieben werden.  So wollen 82 Prozent der Deutschen, dass ein solches Abkommen unnötiges Einwegplastik verbietet und dass Hersteller verpflichtet werden, Mehrwegsysteme anzubieten. Einwegplastik macht derzeit 70 Prozent der Plastikverschmutzung in den Ozeanen aus. Darüber hinaus befürworten 86 Prozent der Deutschen ein Verbot von schädlichen Chemikalien in Kunststoffen und 84 Prozent internationale Vorgaben, um die globale Plastikproduktion zu drosseln. Dies geht aus einer internationalen Umfrage des Marktforschungsinstitut Ipsos hervor, die im Auftrag des WWFs und der Plastic Free Foundation in 32 Ländern durchgeführt wurde. Die vierte und vorletzte Verhandlungsrunde über ein Abkommen gegen Plastikverschmutzung wird vom 23. bis 29. April in Ottawa, Kanada, stattfinden.  

 

„Die Umfrage verdeutlicht die überwältigende Unterstützung der internationalen Öffentlichkeit für wirksame Schritte gegen die Plastikflut – darin steckt ein klarer Handlungsauftrag an die Regierungen, sich auf die nötigen, verbindlichen Regeln zu einigen, um die Plastikverschmutzung zu beenden. Das öffentliche Bewusstsein ist stark und es zeigt sich, dass die Bürger:innen das giftige und ungerechte System ablehnen, das ihnen von laxen Gesetzen und profitorientierten Unternehmen aufgebürdet wurde“, sagt Florian Titze, Senior Policy Advisor beim WWF Deutschland. Die Unterstützung gelte auch für Regeln, die von den Regierungen eine radikale Umgestaltung der globalen Kunststoffwirtschaft verlangen, wie z. B. die Verringerung der weltweit produzierten Kunststoffmenge durch das Verbot schädlicher, vermeidbarer Kunststoffe und die Gewährleistung, dass die verbleibenden Kunststoffe sicher wiederverwendet und recycelt werden können.  

 

„Wir stehen jetzt am Scheideweg: Die kommenden Verhandlungen in Ottawa werden zeigen, ob ein Abkommen bis zum Jahresende realistisch ist. Die Verhandler:innen haben noch viel Arbeit vor sich. Die Erfahrung mit anderen Umweltabkommen zeigt, dass nur verbindliche, weltweit geltende Regeln, die sich auf die gesamte Wertschöpfungskette beziehen, die Plastikkrise beenden können. Sich mit weniger zufriedenzugeben, wäre nicht zu rechtfertigen“, so Titze weiter.  

Im November 2023 hatten einige wenige ölproduzierende Länder die Verhandlungen zum Stillstand gebracht. Im Vorfeld der vierten und vorletzten Verhandlungsrunde fordert der WWF, sich auf verbindliche globale Regeln zu einigen,  

  • die Produktion der schädlichsten Stoffe und Produkte mit hohem Verschmutzungsrisiko zu verbieten bzw. auslaufen zu lassen; 

  • globale Produktanforderungen zu entwerfen, die sicherstellen, dass die verbleibenden Kunststoffprodukte nicht in die Umwelt gelangen sowie leicht wiederverwendet und recycelt werden können;  

  •  einen verlässlichen Finanzierungs-Mechanismus einzuführen, mit dem das Abkommen in allen Ländern nach dem Prinzip der globalen Solidarität umgesetzt wird.  

Kontakt

Britta König

Pressesprecherin für Meeresschutz und Plastikmüll / Hamburg