„Mit den Menschen, statt über sie“: Mit diesem Ziel hat das preisgekrönte Bildungsprojekt „klimafit“ in den vergangenen Jahren bundesweit tausende Menschen erreicht, sie über die Klimakrise und regionale Herausforderungen aufgeklärt und selbst aktiv werden lassen. Das über mehrere Jahre von der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz geförderte Bildungsprojekt "klimafit – wissen.wollen.wandeln. Volkshochschulkurse für soziale Handlungskompetenz im Klimaschutz" war 2017 vom WWF Deutschland und dem Helmholtz-Forschungsverbund Regionale Klimaänderungen und Mensch (REKLIM) ins Leben gerufen worden. Zum Ende des Jahres 2024 läuft die NKI-Förderung aus – bei einer Abschlusskonferenz am Dienstag in Berlin haben die Partner Bilanz gezogen.
Preisgekrönte Kursreihe: Aufklärung über Klimakrise und Vermittlung aktiver Handlungsoptionen
"Die Klimakrise betrifft uns alle, deshalb ist es von entscheidender Bedeutung, die Menschen vor Ort aufzuklären, bei Lösungsansätzen mitzunehmen und gemeinsam aktiv zu werden."
„‘Klimafit‘ hat bewiesen, dass es möglich ist, die Menschen direkt vor Ort zu erreichen und an der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft zu beteiligen", sagte Rothschädl bei der Abschlusskonferenz. "Wegen des großen Erfolgs des Projekts sollen die Weiterbildungskurse künftig durch die regionalen Partner in sogenannten klimafit-Hubs weitergeführt werden.”
“In Zeiten zunehmender Fehlinformationen und auch gezielter Verneinungen des menschengemachten Klimawandels ist es wichtig, wissenschaftsbasierte Aufklärung über Ursachen und Folgen der Klimakrise zu geben und die Menschen über die Auswirkung insbesondere auch in ihrer Lebensumwelt abzuholen“, betonte Dr. Klaus Grosfeld, Geschäftsführer des Helmholtz-Forschungsverbunds REKLIM. „In unseren ‘klimafit’-Kursen an Volkshochschulen konnten wir feststellen, dass die Teilnehmenden einen großen Informationsgewinn über die regionalen Auswirkungen des Klimawandels erfahren und dadurch motiviert auch ihr eigenes Handeln nachhaltig verändert haben.“
„Der Klimawandel ist neben der Frage des Wissens vor allem eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, sagte Dr. Martin Döring von der Universität Hamburg, welche das Projekt wissenschaftlich begleitete. „Wenn wir Wissen und Weiterbildung über Klimaschutz anbieten, dann muss das auch mit den Menschen zu tun haben, in ihrem Alltag eine Rolle spielen. Unsere Begleitforschung hat gezeigt, dass eine große Bereitschaft bei den Kursteilnehmer:innen von klimafit besteht, klimaschützende Lebensstile nicht nur in den Alltag zu integrieren, sondern diesen auch umzugestalten. Und diese Erfahrungen geben sie im Familien-, Freundes- und Kolleg:innenkreis auch weiter. Das ist schon bemerkenswert.“
In den „klimafit“-Kursen wurde seit 2017 vermittelt, was die Ursachen und Folgen der Klimakrise sowohl auf globaler als auch auf regionaler und lokaler Ebene sind, sowie konkrete Handlungskompetenzen vermittelt und regionale Vernetzungsmöglichkeiten geschaffen. Zwischen 2017 und 2024 nahmen bundesweit mehr als 5500 Menschen an insgesamt 440 Standorten das Kursangebot wahr. Seit 2019 wurde zudem die „klimafit“-Challenge ins Leben gerufen. Dabei konnten die Teilnehmer:innen in den Bereichen Mobilität, Ernährung und Energie ihren CO2-Fußabdruck verringern und mit weiteren Maßnahmen im Bereich Politik und Finanzen aktiv werden. Mit der Challenge wurden seither mehr als 430 Tonnen CO2-Emissionen eingespart.
Nach der Entwicklung des „klimafit“-Bildungsangebotes durch den WWF Deutschland und REKLIM hat die Universität Hamburg als dritter Partner die sozialwissenschaftliche Begleitforschung zum Projekt übernommen und die Wirkungsentfaltung des Kurses in der Gesellschaft untersucht. Lokale Klimaschutzverantwortliche, Vertreter:innen von lokalen Initiativen und Wissenschaftler:innen unterstützten die Kurse mit Fachbeiträgen.
“Klimafit” wurde 2021 mit dem Transferpreis des Fördervereins des Alfred-Wegener-Instituts und im vergangenen Jahr mit der Nationalen Auszeichnung – Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und der Deutschen UNESCO-Kommission ausgezeichnet.
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Pressesprecherin für Klimaschutz und Energiepolitik / Berlin
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