Elektrisch und zirkulär: Die Chemie zukunftsfähig machen!

Berlin, 11.12.2025: Die deutsche Chemieindustrie wird nur mit umfassender Elektrifizierung und konsequentem Einsatz von Kreislaufwirtschaftstechnologien entlang der Wertschöpfungskette zukunftsfähig. Darauf weist der WWF anlässlich des Chemiegipfels hin, der an diesem Donnerstag im Bundeswirtschaftsministerium stattfindet. Das Treffen soll den Auftakt bilden zur Chemieagenda 2045, die im Koalitionsvertrag angekündigt wurde. Dazu sagt Viviane Raddatz, Klimachefin beim WWF Deutschland:

„Die Formel für die Chemie der Zukunft ist klar: Unabdingbare Elemente sind Strom und Wasserstoff aus Erneuerbaren und die Ausrichtung der Industrie an der Kreislaufwirtschaft. Nur, wenn die Chemie sich dieser Elemente bedient, kann sie auch in Zukunft erfolgreich bleiben und Wirtschaftsmotor für ganz Deutschland sein. In einer klimafreundlichen und zirkulären Chemie stecken enorme Wettbewerbsvorteile. Damit der Wandel jetzt gelingt, brauchen wir Investitionen, die über einen angemessenen CO2-Preis angereizt werden. Insbesondere muss sich die Chemie aus ihrer Gasabhängigkeit befreien, die für diese Krise mitverantwortlich ist. Aktuell ist die Branche noch ein Schwergewicht beim CO2-Ausstoß. Allein die zwölf treibhausgasintensivsten Chemieparks Deutschlands sind für rund drei Prozent der deutschen Treibhausgasemissionen verantwortlich, wie eine WWF-Studie 2024 berechnete. Werden jetzt Innovationen vorangebracht, hilft das Deutschland im internationalen Wettbewerb. Dafür muss die Bundesregierung den Rahmen setzen, insbesondere mit dem konsequenten Ausbau von Wind- und Solarenergie und der Netze. Quoten und Kriterien für nachhaltige Chemieprodukte etwa in der öffentlichen Beschaffung bieten ebenfalls wichtige Anreize. Ein geringerer Primärrohstoffbedarf schont zudem Ressourcen, verringert Emissionen und Abhängigkeiten von anderen Ländern.“

Die Umweltverbände Germanwatch, NABU, WWF sowie Bellona Deutschland haben in einem gemeinsamen Papier bereits einen Impuls für die Ausgestaltung der Chemieagenda 2045 vorgelegt. Eine breitere Einbindung von Know how auch aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft wäre vorteilhaft für den Prozess. https://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/Unternehmen/Zukunftsf%C3%A4hige-Chemieagenda.pdf

Kontakt

Lea Vranicar

Pressesprecherin für Klimaschutz und Energiepolitik / Berlin

  • Windkrafträder © Global Warming Images / WWF Weltweit für mehr Klimaschutz

    Dürren, Überflutungen, Stürme: Immer häufiger und heftiger führt die Klimakrise zu Tod und Verwüstung. Mehr zur WWF-Klimaschutzarbeit