Vertreter von EU-Parlament und EU-Rat haben sich gestern Abend geeinigt, das zentrale internationale EU-Waldschutzgesetz entscheidend abzuschwächen und den Anwendungsstart abermals zu verschieben. Der WWF fordert ein klares Veto des EU-Parlaments in der abschließenden Abstimmung Mitte Dezember.
Peer Cyriacks, Programmleiter Wald beim WWF Deutschland, kommentiert:
„Waldzerstörung in unseren Lieferketten bleibt weiterhin Alltag. Was im Herbst mit einer angeblichen IT-Panne der Europäischen Kommission begann, ist mit der gestrigen Einigung der EU-Organe zu einer weitgehenden Aushöhlung der EU-Waldschutzverordnung (EUDR) geworden. Die abermalige Verschiebung um ein Jahr, die Aufweichung der Rückverfolgbarkeit und die großzügigen Ausnahmen für die Forstwirtschaft in der EU sind unverantwortlich.
Illegales Holz in Möbelgeschäften, Palmöl, Kaffee und Soja aus Regenwaldzerstörung - all das bleibt so weiterhin Normalität in unserem Einkauf. Dass die Verantwortlichen von CDU und CSU nun behaupten, die EUDR bliebe in ihrem Kern erhalten, ist eine unerträgliche Verdrehung der Tatsachen. Wir fordern das EU-Parlament auf, eines der zentralen Vorhaben des Green Deals zu retten und der Einigung nicht zuzustimmen.“