Gasheizungen sind wie Faxgeräte

Berlin, 25. Juli 2025: Im ersten Halbjahr 2025 wurden laut Branchenzahlen zum ersten Mal mehr Wärmepumpen verkauft als Gasheizungen. Der Wärmepumpenverband BWP berichtet von rund 139.000 Wärmepumpen, die damit vor Gasheizungen liegen. Zwar sind die Absatzzahlen der Wärmepumpen weit unter dem, was aus Klimaschutzsicht notwendig wäre. Aber für den WWF stellt die Umkehr des Verhältnisses dennoch einen wichtigen Fortschritt dar, der sich die nächsten Jahre verstärken muss. Dazu sagt Viviane Raddatz, Klimachefin beim WWF Deutschland:

„Gasheizungen sind wie Faxgeräte – sie funktionieren noch, aber eine neue Technologie läuft ihnen den Rang ab. Der recht erfreuliche Trend des ersten Halbjahres muss sich nun weiter fortschreiben, und zwar exponentiell. Noch immer werden Zehntausende neue Gasheizungen eingebaut, die die Klimakrise über Jahrzehnte weiter anfeuern und Verbraucher:innen in langfristiger Kostenunsicherheit festhalten. Wir brauchen ein klares Signal der Bundesregierung für zukunftsfähige Technologien. Doch aktuell drohen unter der Bundesenergieministerin Katherina Reiche fossile Pfadabhängigkeiten zugunsten veralteter Technologien. Der Koalitionsvertrag trägt auch deshalb beim Thema Gas die rosarote Brille und verkennt grundlegende klimapolitische Notwendigkeiten. So kann der Gebäudesektor seinen Beitrag zur Einhaltung der Klimaziele nicht leisten – weder national noch international. Strafzahlungen in Milliardenhöhe wären die Folge – ganz zu schweigen von den immensen Folgekosten der Erderhitzung. Wir müssen jetzt die Chancen für Klima und Verbraucher:innen nutzen, die mit einem klimaneutralen Gebäudesektor einhergehen.“

Im Gebäudesektor besteht laut Expertenrat für Klimafragen eine Klimaschutzlücke von 111 Millionen Tonnen CO₂ bis 2030. Dies ist die Summe der Abweichungen zu der Summe der Jahresemissionsmengen im Zeitraum 2021 bis 2030 gemäß den Projektionsdaten 2025.

Kontakt

Lea Vranicar

Pressesprecherin für Klimaschutz und Energiepolitik / Berlin

  • Windkrafträder © Global Warming Images / WWF Weltweit für mehr Klimaschutz

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