95 Staaten zeichnen Absichtserklärung für ein starkes Ankommen gegen Plastikkrise auf der UNOC

Auf der UN-Ozeankonferenz haben heute mehr als 95 Länder ihre Ambitionen zur Beendigung der Plastikverschmutzung bekräftigt. Die unterzeichnenden Nationen stammen aus verschiedenen Weltregionen, darunter sind z.B. Deutschland, Kambodscha, Australien, Côte d'Ivoire, Fidschi und Costa Rica.  Der WWF wertet dieses gemeinsame Bekenntnis für ein rechtsverbindliches globales Abkommen als einen lobenswerten Versuch, den UN-Plastikverhandlungen neuen Schwung zu verleihen, gleichzeitig sei dies das „absolute Minimum“ dessen, was nötig ist.

Florian Titze, Leiter Internationale Politik des WWF Deutschland, kommentiert:

„Dieses Bekenntnis ist ein Weckruf für die bisher schleppend laufenden UN-Verhandlungen zu einem globalen Plastikvertrag und sendet ein klares Signal: Die Mehrheit der Länder weltweit will zusammenarbeiten, um die Plastikkrise zu beenden. Doch klar ist auch: Was hier inhaltlich skizziert wird, ist ein guter Anfang und gleichzeitig das absolute Minimum, um die Plastikverschmutzung wirksam zu bekämpfen. Ein wirksames Abkommen muss über vage Wünsche und das Prinzip der Freiwilligkeit hinausgehen und eine Reihe spezifischer, verbindlicher Maßnahmen enthalten, darunter weltweite Verbote der schädlichsten Kunststoffe und Chemikalien.

In nicht einmal zwei Monaten beginnt die letzte Runde der UN-Plastikverhandlungen. Dort muss die Entscheidung fallen. Die Regierungen müssen sich der Realität stellen, dass diese Vision eines wirksamen Plastikabkommens möglicherweise nicht im Konsens zu verwirklichen ist, wenn einige Staaten weiterhin ihre kurzfristigen Wirtschaftsinteressen verteidigen werden. Eine große Mehrheit von Staaten aus Afrika, Lateinamerika, Asien, Europa und vielen kleinen Inselstaaten tritt wiederholt gemeinsam für ein starkes Abkommen ein. Diese Mehrheit muss bei den finalen Entscheidungen in Genf endlich den entscheidenden Unterschied bringen. Die Verfahrensregeln des Verhandlungskomitees bieten dafür ausreichend Möglichkeiten, wie beispielsweise Mehrheitsabstimmungen, wenn Entscheidungen im Konsens nicht mehr zu erreichen sind. Ein weiteres freiwilliges Abkommen im Sinne des kleinsten gemeinsamen Nenners wird die Plastikkrise nicht im Ansatz lösen können.“

Vom 5. bis 14. August 2025 werden die Staaten für eine zusätzliche Runde (INC-5.2 in Genf) an den Verhandlungstisch zurückkehren, um eine Einigung über ein globales Abkommen zur Beendigung der Plastikverschmutzung zu erzielen. Im Dezember letzten Jahres konnten die Verhandlungen in Südkorea nicht wie geplant abgeschlossen werden. Die Verhandlungen scheiterten an fundamental unterschiedlichen Interessen, insbesondere am Widerstand einiger Staaten, die versuchen, den Geltungsbereich des Vertrags auf die Abfallbewirtschaftung zu beschränken, anstatt die Ursprünge des Problems, wie übermäßige Produktion von Rohmaterial und Einwegplastik anzugehen.

Kontakt

Britta König

Pressesprecherin für Meeresschutz und Plastikmüll / Hamburg

  • Amur-Tiger © Ola Jennersten / WWF Schweden Bedrohte Arten

    Der Rückgang der biologischen Vielfalt wird maßgeblich durch menschliches Handeln verursacht. Der WWF setzt sich weltweit für den Schutz bedrohter Arten ein. Erfahren Sie mehr zum Artenschutz