Klimakrise wartet nicht auf Politik – Merz steht vor entscheidender Weichenstellung

Der WWF Deutschland gratuliert Friedrich Merz zur Wahl zum Bundeskanzler. Mit der Regierungsbildung nach einem intensiven Wahlkampf steht Deutschland vor entscheidenden Weichenstellungen für die Zukunft.

Dazu sagt Heike Vesper, WWF-Vorständin für Politik & Transformation:

„Eine intakte Natur und ein stabiles Klima sind die Voraussetzungen für ein gesundes Leben und einen leistungsfähigen Wirtschaftsstandort. Es war verstörend, dass der Wahlkampf von anderen Themen dominiert wurde, obwohl Klima- und Naturschutz unsere elementaren Lebensgrundlagen bilden. Umfragen zeigen eindeutig: Eine stabile Mehrheit der Bevölkerung spricht sich weiterhin für mehr Klimaschutz aus. Auch unter den Anhängern von CDU/CSU wünschen sich viele mehr Engagement in diesem Bereich.

Deutschland braucht jetzt eine handlungsfähige Regierung, die unser Land auf einen zukunftsfähigen Weg führt und resilienter macht. Der Schutz unseres Planeten darf kein Spielball der politischen Auseinandersetzung sein. Wir gehen davon aus, dass der neue Bundeskanzler und seine Regierung in einem ambitionierten Klima- und Naturschutz die wirtschaftlichen Chancen und die Grundlage für die Modernisierung des Landes erkennen. Ein Rollback in der Klimapolitik würde Deutschlands Vorsprung verspielen.

Betrachten wir allerdings allein den Koalitionsvertrag, drohen Deutschland nach Jahrzehnten des mal schnelleren, mal langsameren Fortschritts zum ersten Mal Rückschritte. Das können wir uns angesichts der zunehmenden Bedrohungen durch Klimakrise und Verlust der Artenvielfalt nicht leisten. Schon gar nicht finanziell. Denn für jeden Euro, den wir nicht in die Zukunft und Resilienz Deutschlands investieren, zahlen wir später sechs Euro an Folgekosten. Als Teil einer demokratischen Zivilgesellschaft steht der WWF für den Umbau der Wirtschaft ein. Wir werden die Arbeit der neuen Bundesregierung mit konstruktiven Vorschlägen und kritischem Blick begleiten."

Kontakt

Julian Philipp

Pressesprecher für Transformation von Wirtschaft und Finanzmarkt / Berlin

  • Amur-Tiger © Ola Jennersten / WWF Schweden Bedrohte Arten

    Der Rückgang der biologischen Vielfalt wird maßgeblich durch menschliches Handeln verursacht. Der WWF setzt sich weltweit für den Schutz bedrohter Arten ein. Erfahren Sie mehr zum Artenschutz