Berlin, 21.05.2025: Die Zerstörung der Tropenwälder ist im letzten Jahr massiv vorangeschritten: Weltweit ging 2024 eine Fläche von 6,7 Millionen Hektar und damit der Größe Panamas verloren, wie eine Analyse des GLAD-Labors der University of Maryland und des World Ressources Institute ergab. Demnach verschwand im Jahr 2024 tropischer Primärwald mit einer Geschwindigkeit von 18 Fußballfeldern pro Minute – fast doppelt so schnell wie im Vorjahr und mehr als in jedem anderen Jahr der letzten mindestens zwei Jahrzehnte. Als Hauptursache nennen die Autorinnen und Autoren massive Waldbrände.
Roberto Maldonado, Leiter des Bereichs Lateinamerika beim WWF Deutschland, kommentiert: „Die Tropen gehören zu den wichtigsten Ökosystemen der Welt. Sie schützen unser Klima, sind Heimat für unzählige Arten und entscheidend für unsere menschlichen Lebensgrundlagen: Ihre Regenwälder speichern enorme Mengen an Kohlenstoff, regulieren den globalen Wasserkreislauf und beeinflussen das Klima weit über ihre geografischen Grenzen hinaus. Millionen von Menschen, insbesondere indigene Gemeinschaften, sind direkt auf die Ressourcen und die Stabilität dieser Wälder angewiesen. Ihr Erhalt ist daher nicht nur eine Frage des Naturschutzes, sondern auch von globaler Gerechtigkeit, Ernährungssicherheit und langfristigem Überleben.
Allein durch die Zerstörungen in 2024 wurden 3,1 Gigatonnen CO2 ausgestoßen. Das entspricht etwa dem Fünffachen der jährlichen Emissionen Deutschlands. Wir können die Klimakrise nur abwenden, wenn wir den Raubbau an den Tropen so schnell wie möglich stoppen.“