Umweltministerkonferenz befasst sich mit nationaler Umsetzung der EU-Naturwiederherstellungsverordnung

  • Bundesländer müssen Planen statt Bremsen
  • EU-Mitgliedsstaaten sollen bis Oktober 2026 nationale Pläne vorlegen

Berlin, den 15.05.2025: Anlässlich der Umweltministerkonferenz am kommenden Freitag ruft der WWF Deutschland die Umweltministerinnen und Umweltminister der Länder auf, die neue EU-Naturwiederherstellungsverordnung (auch W-VO abgekürzt) zügig und ambitioniert umzusetzen. Die Verordnung steht auf der Tagesordnung der Umweltministerkonferenz. In den letzten Monaten hatten einige Bundesländer Vorbehalte gegenüber der Wiederherstellungsverordnung geäußert und deren Umsetzbarkeit in Frage gestellt.

Die EU-Naturwiederherstellungsverordnung sieht unter anderem vor, europaweit bis 2030 auf 20 Prozent aller degradierten Land- und Meeresflächen in Europa Maßnahmen zur Wiederherstellung der Natur zu ergreifen. In einem ersten Schritt müssen die europäischen Mitgliedsstaaten bis Oktober 2026 nationale Renaturierungspläne vorlegen, aus denen hervorgeht, mit welchen Maßnahmen sie das EU-Ziel erreichen wollen. Die Bundesländer, die in Deutschland für die Umsetzung des Naturschutzes zuständig sind, müssen daher zügig dazu an die Bundesregierung zuliefern.

Tobias Arbinger, Referent für Naturschutzpolitik beim WWF Deutschland: „Wir betreten bei der Umsetzung der EU-Naturwiederherstellungsverordnung kein komplettes Neuland, wie einige Bundesländer glauben machen wollen. Ob ökologischer Waldumbau, Renaturierung von Flüssen, Wiedervernässung von Mooren - die Instrumente für die Wiederherstellung von Naturräumen sind bekannt und bewährt. Die Planungen für solche Maßnahmen müssen nun mit Hochdruck vorangetrieben und im Nationalen Wiederherstellungsplan aufgenommen werden. Die Expertise dafür ist bei Bund und Ländern vorhanden.“

Die EU-Naturwiederherstellungsverordnung knüpft an bestehende Naturschutzvorgaben der EU an, zum Beispiel an die EU-Vogelschutzrichtlinie von 1979 und die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie von 1992. Letztere verpflichtet die Mitgliedsstaaten, einen günstigen Erhaltungszustand für Tiere, Pflanzen und Lebensräume zu erreichen – ein Ziel, das in Deutschland bislang krachend verfehlt wurde.

„Die Umsetzung der Wiederherstellungsverordnung ist alternativlos. In Deutschland sind fast 70 Prozent der Lebensräume in einem unzureichenden oder schlechten Zustand. Aber eine intakte Natur ist unser Faustpfand im Kampf gegen die Folgen der Klimakrise wie Hitzewellen, Dürren, Überflutungen und zunehmende Waldbrände“, so Arbinger.

Kontakt

Wiebke Elbe

Pressesprecherin für Agrarrohstoffe, Biodiversität und Bergbau / Berlin

  • Feldberger Seenlandschaft © Ralph Frank / WWF Deutschland

    Im Norden, Süden, Osten und Westen Deutschlands ist der WWF aktiv und engagiert sich für den Erhalt wertvoller Landschaften, die für zahlreiche Arten wichtiger Lebensraum sind. Mehr zu deutschen Naturschutz-Projekten