Die Emissionen weltweit sinken nicht schnell genug, um die Klimakrise ausreichend einzudämmen. Das geht aus einem UN-Bericht hervor, der an diesem Dienstag veröffentlicht wurde. Der „Emissions Gap Report“ zeigt, dass die Staatengemeinschaft noch deutlich mehr unternehmen muss, um den Ausstoß schädlicher Treibhausgase schnell und umfassend zu reduzieren. Aktuell steigen die Emissionen weiter an. Mit den derzeitigen politischen Maßnahmen würde die Erderhitzung noch bei 2,8 Grad liegen. Insbesondere die EU muss beim Klimaschutz liefern: Sie hat nicht nur historische und aktuelle Verantwortung wegen ihres hohen Emissionsausstoßes, sondern kann gleichzeitig die großen Chancen des nachhaltigen Wandels nutzen und für andere nutzbar machen. Dazu sagt Viviane Raddatz, Klimachefin beim WWF Deutschland:
„Zehn Jahre nach dem Pariser Abkommen haben wir schon viel erreicht, sind aber noch immer nicht auf Kurs. Noch immer klafft die Lücke zwischen Ist und Soll zu groß. Und das liegt nach wie vor am Elefanten im Raum: den fossilen Energien. Weltweit muss der Schwenk von Kohle, Öl und Gas auf Wind und Sonne entschiedener und schneller vollzogen werden. Die Klimakonferenz COP30, die in wenigen Tagen beginnt, bietet hierfür eine Plattform, aber kein Zuhause. Letztlich sind es die Nationalstaaten, die ihre Wirtschaft transformieren müssen. Wir fordern die Bundesregierung auf, mit Lösungsvorschlägen voranzugehen und so zur weltweiten Dynamik beizutragen. Deutschland als Industrieschwergewicht wird nur dann Wohlstand und Wohlergehen sichern, wenn wir uns auf Basis sauberer Energien und Elektrifizierung zukunftsfest aufstellen. Das gilt auch für die EU. Wenn die Umweltminister:innen heute ihr Klimaziel für 2040 und ihren neuen Beitrag zum Pariser Abkommen beschließen, sollte die Grundlage sein, umfassenden Klimaschutz vor der eigenen Haustür umzusetzen, statt die Emissionsminderung über Gutschriften andernorts auslagern zu wollen.“
Zum UN- Report: https://www.unep.org/resources/emissions-gap-report-2025
Zum Hintergrund:
Der Emissions Gap Report wird jährlich im Vorfeld der Klimakonferenz veröffentlicht, die dieses Jahr vom 10. bis 21. November in Belém, Brasilien, stattfinden wird. Der Report zeigt, dass sich die Treibhausgasemissionen 2024 mit 57.7 Gigatonnen CO2-Äquvalenten auf neuem Rekordniveau befanden und im Vergleich zum Vorjahr noch einmal um 2,3 Prozent angewachsen sind. Die Emissionen aus der Öl-, Gas- und Kohleproduktion sind um 1,1 Prozent gestiegen. Die G20-Staaten inklusive Deutschland waren 2024 für mehr als drei Viertel der weltweiten Emissionen verantwortlich.