EU-Parlament beschließt Verordnung gegen Plastikpellet-Verschmutzung

Das EU-Parlament hat heute die neue Verordnung zur Verhinderung von Plastikpellet-Verlusten beschlossen. Der WWF begrüßt diese Entscheidung als überfälligen Schritt im Kampf gegen die Plastikverschmutzung und sieht darin ein wichtiges Signal für die stockenden UN-Verhandlungen über ein globales Plastikabkommen.

Florian Titze, Leiter internationale Politik beim WWF Deutschland, sagt:

„Die heutige Entscheidung des EU-Parlaments ist ein wichtiger Schritt im Kampf gegen die Plastikflut. Jährlich gehen nach Schätzungen der EU allein in Europa bis zu 184.000 Tonnen Plastikpellets in die Umwelt – das sind über 7.000 LKW-Ladungen Plastikmüll, die Flüsse, Meere und Böden verschmutzen. Diese vermeidbare Umweltkatastrophe wird nun endlich mit verbindlichen Regeln angegangen.

Diese Verordnung sendet auch ein starkes Signal für die globale Ebene: Die EU zeigt, dass verbindliche und ambitionierte Maßnahmen entlang des gesamten Lebenszyklus von Plastik möglich sind. Dieser Mut zur verbindlichen Regulierung – die Plastikverschmutzung durch Hochrisikoprodukte wie Pellets in Produktion und Nutzung konsequent zu verhindern – fehlte bei den UN-Verhandlungen in Genf im August. Dort scheiterte ein globales Plastikabkommen an mangelndem politischen Willen und der Suche nach dem kleinsten gemeinsamen Nenner.

Was wir nun brauchen, ist ein neuer Anlauf für das globale Plastikabkommen. Die EU-Pellet-Verordnung kann dafür als wertvolles Signal dienen. Sie setzt mit klaren Pflichten und echten Kontrollen die Art von Beispiel, die auch für alle anderen Maßnahmen nötig ist. Ambitionierte Staaten müssen jetzt vorangehen und alle politischen Möglichkeiten nutzen, um die UN-Verhandlungen wieder in Gang zu bringen – mit klaren Entscheidungsprozessen und notfalls auch in anderen Formaten. Die Plastikkrise duldet keinen Aufschub mehr."

Kontakt

Julian Philipp

Pressesprecher für Transformation von Wirtschaft und Finanzmarkt / Berlin

  • Amur-Tiger © Ola Jennersten / WWF Schweden Bedrohte Arten

    Der Rückgang der biologischen Vielfalt wird maßgeblich durch menschliches Handeln verursacht. Der WWF setzt sich weltweit für den Schutz bedrohter Arten ein. Erfahren Sie mehr zum Artenschutz