Berlin, 29.09.2025: Bundesumweltminister Carsten Schneider hat heute in Berlin den BMUKN-Vorschlag zur Weiterentwicklung des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK) vorgelegt. Dazu sagt Tobias Arbinger, Referent für Naturschutzpolitik beim WWF Deutschland:
„Die vorgeschlagene Neuausrichtung des ANK zielt hauptsächlich auf Maßnahmen zur Stärkung natürlicher CO2-Senken im Landnutzungssektor ab. Die Ausweitung der Förderschwerpunkte an dieser Stelle ist überfällig. Denn die bisher ergriffenen Maßnahmen reichten bei weitem nicht aus, um entsprechende Vorgaben des Klimaschutzgesetzes zu erreichen. Die Bundesregierung ist dazu auch rechtlich verpflichtet.
Naturnahe Wälder, wiedervernässte Moore und intakte Böden sind aber nicht nur zentral für das Klima, sie tragen auch zur Verbesserung der Biodiversität und damit zur Umsetzung der europäischen Wiederherstellungsverordnung bei. Das ANK wurde bislang stets als das zentrale Förderprogramm zu deren Umsetzung genannt. Durch die jetzt vom BMUKN vorgenommene Fokussierung gewinnt die Frage an Brisanz, wie man bei anderen Zielen der Wiederherstellungsverordnung, beispielsweise beim Ausbau von Schutzgebieten oder dem Insektenschutz, vorankommen will. Dafür muss nun unverzüglich die im Koalitionsvertrag als Prüfauftrag genannte „Gemeinschaftsaufgabe Naturschutz und Klimaanpassung“ aufs Gleis gesetzt werden.
Es fällt zudem auf, dass man auf gesetzliche Änderungen größtenteils verzichten will. Der Wissenschaftliche Beirat hatte in seinen Vorschlägen zur Fortentwicklung des ANK aber hierzu Vorschläge gemacht und beispielsweise die Förderung der Verbrennung von Frischholz in der Bundesförderung effizienter Gebäude (BEG) als Widerspruch zu einer nachhaltigerer Waldnutzung kritisiert. Solche Widersprüche müssen ausgeräumt werden.“