Mehr Zukunftstechnologien statt weniger Erneuerbare

Berlin, 15.9.2025: In den Schlussfolgerungen der Bundeswirtschaftsministerin zum Energiewendemonitoring geraten die langfristigen volkswirtschaftlichen Vorteile einer konsequenten Energiewende-Politik und die Kosten und Schäden einer verfehlten Klimapolitik aus dem Blickfeld. Für den WWF ist es unabdingbar, dass sich der Strombedarf aus dem klimafreundlichen Umbau aller Sektoren ableitet – also besonders an der zunehmenden und dringend notwendigen Elektrifizierung. Dazu braucht es zeitnah deutlich mehr Erneuerbare Energien. In jeder Gesamtrechnung müssen zudem auch die Kosten bilanziert werden, die fossile Energieimporte und eine unzureichende Klimapolitik verursachen: Diese tauchen in der Rechnung von Wirtschaftsministerin Katherina Reiche nicht auf. Viviane Raddatz, Klimachefin beim WWF Deutschland:

„Die politische Ableitung und die Schlüsse, die Ministerin Reiche aus den Ergebnissen des Monitorings zieht, sind verkürzt. Fakt ist: Aus der Klimakrise können wir nur entkommen, wenn wir die CO2-Emissionen schnell umfassend reduzieren. Das gelingt nur mit dem Ausstieg aus fossilen Energien wie Kohle und Gas und dem Ausbau der Erneuerbaren. Sie müssen künftig alle Sektoren mit sauberem Strom versorgen. Dafür brauchen wir deutlich mehr Erneuerbaren-Kapazitäten – und daran ändert auch die viel zu langsame Elektrifizierung etwa des Gebäude- und Verkehrssektors nichts, das hat auch das Gutachten bestätigt. Die Lösung dafür liegt nicht im Drosseln der Erneuerbaren, sondern im Hochfahren von Elektrifizierungstechnologien wie E-Mobilität und Wärmepumpen - wozu Ministerin Reiche sich trotz ihrer gleichzeitigen Forderung nach optimierter Nutzung jeder KWh gar nicht geäußert hat. Die Erneuerbaren auszubremsen, weil der Ausbau von Zukunftstechnologien zu langsam geschieht, ist wie ein Kapitän, der die Segel einholt, nur weil der Wind anders weht – statt den Kurs klüger zu setzen.“

Kontakt

Lea Vranicar

Pressesprecherin für Klimaschutz und Energiepolitik / Berlin

  • Windkrafträder © Global Warming Images / WWF Weltweit für mehr Klimaschutz

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