Hitzewellen, Überflutungen, Waldbrände, Dürre: Die Menschheit steckt mitten in der Klimakrise. Diesen Sommer trifft sie uns alle vor unserer Haustür. Doch statt uns vor der Klimakrise zu schützen, will der selbsternannte Klimakanzler Olaf Scholz (SPD) eines der wichtigsten Klimaschutz-Instrumente aushöhlen: das Klimaschutzgesetz. Er lässt zu, dass die FDP echten Klimaschutz verzögert und blockiert. Und während die Ampel-Regierung mit sich selbst beschäftigt ist, schürt unter anderem die Union Ängste vor dringend notwendigen Klimaschutzmaßnahmen. Es ist doch klar: Wir dürfen den Blockier:innen und Hetzenden nicht das Feld überlassen!

„Ich möchte Teil einer Jugendbewegung sein“. Dieser Wunsch von Tocotronic aus dem Jahr 1995 (CO2-Konzentration in der Atmosphäre 360,97 ppm) erfüllten sich beim Klimastreik am 15. September 2023 (CO2-Konzentration in der Atmosphäre 417,07ppm) 250.000 Menschen in mehr als 245 Orten in ganz Deutschland. Von Aachen bis Zwickau wurde heute demonstriert. Alleine in Berlin waren es 24.000 Menschen, die für mehr Klimaschutz demonstrierten; in Hamburg waren es 22.000.

Mit diesem 13. globalen Klimastreik haben Fridays For Future, all die unterstützenden Organisationen und vor allem Demonstrant:innen der Bundesregierung gezeigt: Klimaschutz ist und bleibt wichtig! Und bei der Klimapolitik der Ampel ist zu viel Luft nach oben. Oder um bei unserem Barbie-inspirierten Motto für diesen Klimastreik zu bleiben: Euer Klimaschutz is not kenough! (Euer Klimaschutz ist nicht kenug).

Danke an alle, die sich heute für ambitionierte und gerechte Klimapolitik eingesetzt haben!

Was wir fordern

Gemeinsam mit einem breiten Bündnis fordern wir von der Bundesregierung

  • das Klimaschutzgesetz zu stärken, statt es zu entkernen. Es muss für jeden Sektor weiterhin verbindlich vorgeben, wie viel CO2 jährlich eingespart werden muss.
  • schneller aus Kohle, Gas und Öl auszusteigen. Gleichzeitig braucht es weit mehr Anstrengungen beim Energiesparen und dem Umbau zu einer emissionsfreien Wärmeversorgung. Fossile Ressourcen dürfen weltweit nicht weiter ausgebeutet, fossile Projekte im Ausland nicht weiter gefördert werden.
  • eine grundlegende Mobilitätswende einzuleiten. Statt Milliarden in weitere Autobahnen zu stecken, sollte die Regierung mit einem attraktiven Bus- und Bahn-Angebot und einer sicheren Fahrradinfrastruktur bessere Alternativen zum Auto schaffen – in den Städten und auf dem Land. Dazu gehört ein bundesweites Sozialticket für den ÖPNV, damit alle mobil sein können. Wir brauchen ein Ende von klimaschädlichen Subventionen wie dem ungerechten Dienstwagenprivileg und ein Tempolimit.
  • das versprochene Klimageld einzuführen, um gezielt Menschen mit niedrigem Einkommen zu entlasten. Durch hohe CO2-Preise, die Abschöpfung fossiler Gewinne und die angemessene Besteuerung von großen Vermögen, muss eine gerechte Lastenverteilung erreicht werden. Mehr soziale Gerechtigkeit ist nicht nur eine Frage der Fairness, sondern auch ein wichtiges Mittel gegen den Aufstieg rechtsradikalen Gedankenguts.
  • Länder des Globalen Südens, die am meisten unter der Erderhitzung leiden, viel stärker bei der Bewältigung der Klimakrise zu unterstützen. Deutschland muss Verantwortung übernehmen für seinen Anteil an der Erderhitzung und umgehend Gelder für Schäden durch die Klimakrise im globalen Süden bereitstellen.

Wir wollen eine Regierung, die sich an Klimazielen orientiert, denen sie sich verpflichtet hat. Das können wir erreichen, wenn wir alle – jung und alt – zusammen auf die Straßen gehen. Seien Sie bei den regelmäßigen Klimastreiks dabei und werden Sie Teil der weltweiten Demonstrationen von Fridays for Future.

In einem breiten Bündnis fürs Klima organisiert

Der WWF Deutschland unterstützt den Klimastreik von Fridays For Future in einem breiten zivilgesellschaftlichem Bündnis. Alle Infos dazu gibt es auf www.klimastreik.org.