Wolf verliert Schafspelz

Holzindustrie Schweighofer wird FSC-Zertifikat entzogen

Holz © Sandra Obiago / WWF
Holz © Sandra Obiago / WWF

Wien/Berlin - Dem österreichischen Unternehmen Holzindustrie Schweighofer ist das FSC-Zertifikat entzogen worden. FSC und der zuständige Zertifizierer „Quality Austria“ reagieren damit auf massive Proteste des WWF und anderer Organisationen. Die Umweltschützer werfen Schweighofer und Quality Austria schwerwiegende Verstöße gegen FSC-Vergaberichtlinien vor, weshalb der WWF Beschwerde einlegte. „Dass sich ein Umweltsünder wie Schweighofer hinter einem zu Unrecht vergebenen Zertifikat verstecken konnte war unerträglich“, so Johannes Zahnen, Referent für Forstpolitik beim WWF.

 

Der WWF bewertet den Entzug als wichtigen Schritt bei der Aufklärung der Vergehen von Holzindustrie Schweighofer. Erdrückende Indizien legten nahe, dass das Unternehmen seit Jahren systematisch Holz aus illegalen Quellen beziehe, beispielsweise aus dem rumänischen Nationalpark Retezat. Dass das Zertifikat nun bereits vor Abschluss einer vom FSC anberaumten umfassenden Untersuchung entzogen wurde, sei ein klares Zeichen für die Eindeutigkeit des Falls. FSC wolle Schweighofers zweifelhafte Geschäfte offensichtlich nicht weiter unter seinem Dach dulden. „Schweighofer ist das Paradebeispiel für grenzenlose Profitgier“, kritisiert Johannes Zahnen. „Das Unternehmen präsentiert sich gern als verantwortungsbewusst, aber macht im Hintergrund Geschäfte mit dem Raubbau.“

 

Nach der Suspendierung des Zertifizierers Quality Austria vor wenigen Wochen, der wegen desselben Falls vorerst keine FSC-Zertifikate mehr ausstellen darf, sei der Zertifikatsentzug bei Schweighofer ein weiterer Erfolg. Die vom WWF bemängelten Zertifizierungen beziehen sich auf Produktionsstätten und Lieferketten in Rumänien und weiteren Ländern, aus denen Schweighofer einen Großteil seines Holzes beziehe.

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WWF Presse-Team