Naturschutz braucht Schafe

WWF Deutschland unterstützt Forderung nach Weidetierprämie

Schafe: Naturschützer auf vier Beinen, ©Hartmut Jungius WWF
Schafe: Naturschützer auf vier Beinen, ©Hartmut Jungius WWF

Der Bundesverband der Berufsschäfer demonstriert heute vor dem Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft für den Erhalt seines Berufsstands. Der WWF Deutschland unterstützt die Schafhalter in ihrer Forderung nach einer Weidetierprämie. Dazu Prof. Dr. Diana Pretzell, Leiterin des Bereichs Naturschutz beim WWF Deutschland:

„Die deutschen Schafhalter leisten einen maßgeblichen Beitrag zum Naturschutz und zur Erhaltung unserer Kulturlandschaft. Seit Jahren hat es die Bundesregierung verpasst, ihre Leistungen für eine naturverträgliche Bewirtschaftung anzuerkennen. Das Resultat ist der drohende Zusammenbruch des gesamten Sektors. Für den WWF Deutschland sind die Weidetierhalter wichtige Partner um den Erhalt unserer Artenvielfalt zu sichern. Es ist längst überfällig, dass sie durch die Bundesregierung einen angemessenen Ausgleich für ihre ökologischen und gesellschaftlichen Leistungen erhalten. Dafür ist die Weidetierprämie das richtige Instrument. Deshalb fordern wir die Bundesregierung heute gemeinsam mit dem Bundesverband auf: Lassen Sie die Schäfer nicht im Regen stehen!“

 

Hintergrund:
Rund 900 haupterwerbliche Schäfer gibt es in Deutschland noch, 13 Prozent weniger als 2010. Auf traditionelle und oftmals biologische Weise erzeugen sie Fleisch, Milch, Käse und Wolle und dienen so als Vorbild einer artgerechten Tierhaltung und nachhaltiger Weidewirtschaft. Gleichzeitig sind grasende Schafe und Ziegen ideale Landschaftspfleger: Mit unermüdlicher Kaukraft sorgen sie für dichte und widerstandsfähige Böden und erhalten kulturhistorisch gewachsene Landschaften wie Heideregionen und Deiche aber auch Almen und Waldgebiete.

Schon lange reicht das durch die Lebensmittel- und Wollproduktion erwirtschaftete Einkommen der Schäfer kaum zum Leben. 22 EU-Länder fördern die extensive Haltung von Schafen und Ziegen daher bereits mit einer Weidetierprämie. Die Kosten würden sich in Deutschland auf 20 Millionen Euro belaufen und könnten aus den Agrarzahlungen der EU gedeckt werden. Eine Weidetierprämie sichert nicht nur den Berufsstand sondern ist eine notwendige Investition in den Erhalt wertvoller Grünflächen.

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WWF Presse-Team