State of the European Union: WWF fordert schnelles Kohle-Aus EU-weit

Berlin, 15.9.2021: Die nächste Bundesregierung muss die Europäische Union auf ihrem Weg hin zu einer klimafreundlichen und -gerechten Wirtschaft und Gesellschaft voranbringen. Das fordert der WWF anlässlich der „State of the Union“-Rede der Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Dazu sagt Viviane Raddatz, Leiterin Klimaschutz und Energiepolitik beim WWF Deutschland:

„Wir befinden uns am Scheideweg: Steuern wir nahezu ungebremst in die Katastrophe oder lenken wir entschieden um? In der EU gibt es mit dem sogenannten Fit-for-55-Paket gute Vorschläge, wie wir die Klimakrise nicht nur ausbremsen, sondern Chancen entfesseln – für unsere Wirtschaft, unsere Kinder und Enkelkinder. Dazu braucht es aber progressive Mitgliedsstaaten, die als Zugpferd der EU beim Klimaschutz agieren. Deutschland kann dieses Zugpferd werden. Dafür wird es auf die nächste Regierung ankommen. Sie muss unter anderem dafür sorgen, dass der europäische Emissionshandel so ausgestaltet wird, dass sein Preissignal einen europaweiten Kohleausstieg bis 2030 ermöglicht. Dafür, dass ein CO2-Grenzausgleich zu einem kooperativen Projekt wird, das Emissionsminderungen weltweit anregt. Um auf EU-Ebene glaubwürdig für den Klimaschutz einzutreten, muss Deutschland auch zuhause endlich liefern. Und dafür geht es nicht ohne entschiedenen Ausbau sauberer Energie aus Wind und Sonne. Wir vom WWF fordern, den Ausbau der Erneuerbaren zur obersten Priorität in jedweder Koalition zu machen. Sie sind das Rückgrat für eine erfolgreiche Transformation.“

Gemeinsam mit anderen Organisationen hat der WWF Deutschland am Dienstag einen Offenen Brief an die Spitzenkandidat:innen der demokratischen Parteien im Bundestag geschickt, um Klimaschutz zur europapolitischen Priorität zu machen.

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Lea Vranicar

Pressesprecherin, Berlin