Der WWF begrüßt mit Nachdruck die heutige Entscheidung der norwegischen Regierung, die Pläne für die Vergabe von Lizenzen für den Tiefseebergbau für vier Jahre auszusetzen. Norwegen hatte erst 2024 in einem Eilverfahren die Öffnung von 281.200 km² Meeresboden für Tiefseebergbau beschlossen. Das Vorgehen wurde von eigenen Regierungsbehörden, der breiten Öffentlichkeit und der Wissenschaft stark kritisiert. Martin Webeler, Experte für Tiefseebergbau beim WWF Deutschland, kommentiert:
„Einer der weltweit vehementesten Fürsprecher des Tiefseebergbaus sagt nun vorerst „Nein“ zur Einführung dieser Industrie in den eigenen Gewässern. Die Kehrtwende Norwegens sendet ein unmissverständliches Signal: Tiefsee-Mineralien werden weder für die Energiewende noch für die nationale Sicherheit gebraucht und das ökologische Risiko ist einfach zu verheerend. Norwegen hat mit der zukunftsorientierten Entscheidung verantwortungsvolle Führung bewiesen. Jetzt ist es wichtig, international das Gleiche zu tun: Mit der Forderung nach einer globalen Pause für Tiefseebergbau könnte Norwegen den Meeresschutz auch weltweit entscheidend stärken.”