In den nun veröffentlichten Fallstudien mit ausgewählten Unternehmen beleuchtet der WWF gemeinsame Praxiserfahrungen, Erfolge und Herausforderungen in der Zusammenarbeit hin zu einem nachhaltigeren Wirtschaften:
Beiersdorf AG
Die Partnerschaft des WWF mit dem global agierenden Hautpflegeunternehmen Beiersdorf geht bereits ins zehnte Jahr. Der gemeinsame Weg in Richtung Nachhaltigkeit umfasst neben Klimaschutz ein verantwortungsvolles Wassermanagement, den Einsatz kreislauffähiger Materialien und nachhaltige Landnutzung. Bereits seit 2018 liegt außerdem ein Fokus darauf, die Lieferketten einzelner Rohstoffe nachhaltiger zu gestalten. Palm(kern)ölbasierte Inhaltsstoffe kommen in der Kosmetikindustrie vielfach zum Einsatz und Beiersdorf unterstützt gemeinsam mit dem WWF Kleinbauernprojekte in Indonesien und Malaysia, die den nachhaltigen Anbau fördern.
„Verbraucher:innen sind sich heutzutage sehr bewusst über Umwelt- und Klimafragen, sie wollen nachhaltiger konsumieren”, sagt Jean-François Pascal, Vice President Sustainability bei Beiersdorf. „Allerdings schlägt sich das bislang nicht in einer Bereitschaft nieder, für nachhaltigere Produkte auch mehr zu bezahlen.“ Beiersdorf versucht daher, die höheren Kosten für mehr Nachhaltigkeit auszugleichen: z.B. indem Leichtgewichtverpackungen zum Einsatz kommen, die den Aufpreis für hochwertiges Rezyklat (vs. Neuplastik) ausgleichen. „Es ist eine große Aufgabe, die wir nur gemeinsam mit allen Mitarbeitenden, unseren Partnern und Lieferanten, dem Handel und unseren Verbraucher:innen bewältigen können. Mit unserer Transformation gestalten wir die Zukunft der Hautpflege und damit die Zukunft unseres Unternehmens“, so Pascal.
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Bosch Power Tools
Seit Anfang 2023 arbeitet der Elektrowerkzeughersteller Bosch Power Tools mit dem WWF an mehr Nachhaltigkeit. Der Fokus liegt auf der nachhaltigen Unternehmenstransformation, dem Schutz bedrohter Ökosysteme und der Schulung der eigenen Mitarbeitenden zu Nachhaltigkeitsthemen.
„Die wirtschaftliche Lage übt derzeit einen enormen Druck auf viele Industrieunternehmen aus und macht die Transformation in Richtung Nachhaltigkeit deutlich schwieriger“, sagt Isabelle Gola, Global Head of Sustainability bei Bosch Power Tools. „Schon vor der Zusammenarbeit hatten wir eine Nachhaltigkeitsstrategie. Doch an einem gewissen Punkt haben wir gemerkt: Wir brauchen einen ‘Critical Friend’, der von außen drauf schaut und uns mit seiner Expertise sagt, ob wir auf dem richtigen Weg sind“, so Gola über die Zusammenarbeit mit dem WWF.
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EDEKA-Verbund
Als der EDEKA-Verbund 2009 sein Sortiment an Fisch und Meeresfrüchten nachhaltiger gestalten wollte, wandte sich das Unternehmen an den WWF. Eine Mammutaufgabe - und der Auftakt für eine Kooperation, die bis heute andauert. Inzwischen umfasst sie deutlich mehr: Gemeinsam wollen die Partner den ökologischen Fußabdruck des EDEKA-Verbundes deutlich verringern und Kund:innen für einen umweltfreundlichen Ernährungsstil gewinnen. Die gemeinsame Arbeit fokussiert auf Klimaschutz, Erhalt und Förderung von Biodiversität, Süßwasserschutz und Ressourcen- und Materialbewahrung.
Beim Klimaschutz etwa hat sich das Unternehmen das Ziel gesetzt, bis 2045 Netto-Null-Treibhausgasemissionen zu erreichen. Sparring auf dem Weg dorthin erhält EDEKA von der Umweltschutzorganisation. „Mit dem WWF haben wir jemanden an unserer Seite, der nicht gegen etwas, sondern für etwas arbeitet und uns berät, nachhaltiger zu werden. Das wissen wir zu schätzen, auch wenn die Zusammenarbeit teilweise herausfordernd sein kann. Aber nur so geht Transformation,“ sagt Stephanie Finkbeiner, Geschäftsbereichsleiterin Nachhaltigkeit & CSR bei EDEKA.
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WEPA
Der Hygienepapier-Hersteller WEPA arbeitet seit 2017 mit dem WWF zusammen. Gemeinsam setzen sich die Partner für einen Wandel bei Hygienepapieren ein und wollen beiges Hygienepapier aus Recyclingfasern zum Standard machen. Pro Person werden in Deutschland zwölf Kilogramm Toilettenpapier pro Jahr verbraucht – betrachtet man ganz Deutschland, würde diese Menge reichen, um die Erde fast 6.000-mal zu umwickeln. Das Unternehmen will den Anteil an Recyclingfasern deutlich erhöhen und investiert seit Jahrzehnten in seine Recyclingkapazitäten. Neben traditionellen Altpapiersorten setzt WEPA zunehmend auf Rohstoffe wie recycelten Karton für seine hochwertigen Hygienepapiere – die überlegene Nachhaltigkeitseigenschaften bei gewohntem Komfort bieten. Derzeit haben recycelte Fasern im Unternehmen einen Anteil von 32 Prozent, bis 2030 sollen es inklusive alternativer Fasern wie Miscanthus-Gras 60 Prozent sein.
„Die nachhaltige Transformation eines Industrieunternehmens wie WEPA ist eine Mammutaufgabe, für die wir uns mit dem WWF warmgelaufen haben. Nun wollen wir den Markt tiefgreifend verändern“, sagt Stefan Gräter, Director Group Sustainability, bei WEPA. „Es geht für uns darum, als ‚Frontrunner‘ in Nachhaltigkeit unsere Wertschöpfungskette zu durchdenken, die Herausforderungen im Kern zu adressieren und unsere Branche nachhaltig weiterzuentwickeln. Von holzbasierten Frischfasern hin zu mehr Recycling. Denn mit Blick auf Biodiversität, Klima und vieles mehr braucht es ein konsequentes Umdenken in unserer Industrie.”
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