Kein Spiel mit dem Feuer beim Klimaschutz!

Berlin, 20.11.2025: Kurz vor dem offiziellen Ende der Klimakonferenz COP30 im brasilianischen Belém fordert der WWF mit einer bildstarken Botschaft deutlich mehr Klima -und Waldschutz von der deutschen Bundesregierung. Dafür wurde am Donnerstag ein nachgebildeter Regenwald vor dem Kanzleramt in rotes Licht gefärbt, Nebelmaschinen sorgten für Rauch: Waldbrände, von der Klimakrise weiter angefacht und gleichzeitig Brandbeschleuniger der Erderhitzung, wurden so symbolhaft vor die Tür der Entscheider:innen gebracht.

„Die Klimakrise schreitet weiter voran, verschärft Extremwetterereignisse und schadet auch unseren Verbündeten im Kampf gegen die Erderhitzung: unseren Wäldern. Wir müssen dringend mehr tun, um die Emissionen schädlicher Treibhausgase schnell und umfassend zu reduzieren und so sowohl unsere Wälder als auch unsere Gesundheit und unser wirtschaftliches Wohlergehen zu schützen“, sagt Viviane Raddatz, Klimachefin beim WWF Deutschland. „Die Klimakonferenz im Amazonas-Regenwald, der grünen Lunge der Erde, erinnert uns daran, was auf der Kippe steht. Zum großen Finale der COP fordern wir, endlich die Phase der konkreten Umsetzung von Schutzmaßnahmen für Klima und Wald einzuläuten.“

Hier blickt der WWF insbesondere auf Deutschland: Denn was hier entschieden wird, hat Auswirkungen auf den Klima- und Waldschutz weltweit. „Deutschland ist ein Schwergewicht: sowohl beim CO2-Ausstoß als auch in Industrie und Innovation. Dies ist eine große Chance, denn wenn die Bundesregierung die richtigen Weichen setzt, um Deutschland auf Kurs zu bringen, kann das zu einer positiven Dynamik weltweit beitragen“, so Raddatz.

Deutschland spielt waldpolitisch aktuell eine sehr widersprüchliche Rolle: Während Zahlungen für den Tropenwaldschutz zugesagt werden, sägt Deutschland in Brüssel an der EU-Waldschutzverordnung (EUDR), die Abholzung durch den Import von Palmöl, Soja und anderen Rohstoffen verhindern soll. Der WWF fordert, an Umfang und Timing der EUDR festzuhalten.

Klimapolitisch fordert der WWF von der Bundesregierung, den Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas voranzubringen und konsequent auf Erneuerbare zu setzen. Dieser Kurs muss sich in konkreten Entscheidungen, etwa beim Gebäudeenergiegesetz, niederschlagen.

Auf der Klimakonferenz sollte Deutschland nun auch sein ganzes Gewicht in die Waagschale werfen, um die Verhandlungen zu einem guten Ende zu führen. Dazu gehört, einen verbindlichen Prozess zu vereinbaren, mit dem die Entscheidung für eine gerechte Abkehr von fossilen Energien von der COP28 umgesetzt wird, sowie um die weltweite Entwaldung bis 2030 zu halbieren. Auch zum Erreichen des Klimafinanzierungsziels muss nun die Implementierung folgen.

Kontakt

Freya Duncker

Pressesprecherin für Meeresschutz und Biodiversität / Hamburg

Lea Vranicar

Pressesprecherin für Klimaschutz und Energiepolitik / Berlin

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