Ob menschengemachter Klimawandel, die Corona-Pandemie oder aktuell die Bundestagswahl: Wir alle sind täglich zahlreichen Falschmeldungen ausgesetzt. Aussagen von Wissenschaftler:innen und Politiker:innen werden verkürzt, verdreht und uminterpretiert und in den sozialen Medien und Chatgruppen verbreitet.

Der Ton wird rauer

Im September wird in Deutschland ein neuer Bundestag gewählt. Schon jetzt buhlen und kämpfen die Parteien und Politiker:innen um die Wähler:innengunst, um den Machterhalt oder den Einzug ins Kanzler:innenamt.

Hetzer:innen und Interessensvertreter:innen versuchen daher auch in Deutschland zunehmend, mit Fake News und Propaganda die Wahlen zu beeinflussen und Wähler:innen zu manipulieren. Wir finden: Im Wahlkampf sollte es um die Ideen, Lösungen und Konzepte gehen, die die Parteien anbieten.

Wie kann man Fake News erkennen?

Es ist daher wichtig, dass wir Falschmeldungen erkennen und sie nicht weiterverbreiten. Das ist nicht immer einfach. Wer kann schon mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von sich behaupten, noch nie Fake News geliked, geteilt oder auch einfach „nur“ geglaubt zu haben?

Hier finden Sie Tipps, wie man Fake News erkennt und wie sich diese bekämpfen lassen.

1. Hinterfragen Sie die Nachricht!

Wer sind die Absender:innen? Gibt es eine Quelle? Gerade bei besonders reißerischen Botschaften ist Vorsicht geboten. Lässt sich herausfinden, wer hinter einer Facebook-Seite oder einem Twitter-Account steht? Ist die Webseite bekannt? Hat sie ein Impressum, in dem die Verantwortlichen und Adressen aufgelistet sind?

Nachrichten zum Beispiel bei WhatsApp von Freund:innen oder Verwandten vertrauen wir eher als Meldungen in den sozialen Medien. Aber auch Ihr Bekanntenkreis ist leider nicht davor immun, auf Fake News „reinzufallen“. Ist eine Mitteilung neu, aufregend, verstörend oder scheint unglaublich, können Sie den:die Absender:in nach der Quelle fragen. Oder sie googlen die Meldung. Oft genügt schon eine kurze Internet-Suche, um Klarheit zu schaffen.

2. Überprüfen Sie die Quelle, oder verifizieren Sie die Meldung!

Findet sich die Information, die für Aufregen sorgt, so auch in der Originalveröffentlichung? Oder nennt ein Bericht oder ein Beitrag überhaupt die Verfasser:innen, aus denen die Informationen stammen? Gibt es Links zu Quellen, mit denen Sie die Geschichte selbst nachprüfen können? 

Wenn nicht, kann man selbst nach den Urheber:innen suchen. Wichtige Meldungen werden meistens von vielen Medien gleichzeitig veröffentlicht. Faktencheck-Organisationen wie CORRECTIV.Faktencheck veröffentlichen Artikel zu aktuellen Gerüchten und helfen, Lügen zu enttarnen.

 

3. Ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte!

Bilder können leicht verfälscht werden. Zum Beispiel mit Photoshop, einer falschen Bildunterschrift oder indem so getan wird, als wäre es in einer anderen Situation als der tatsächlichen entstanden. Daher sollte man gerade auch Bilder überprüfen.  

Das geht leicht mit der Bilder-Rückwärtssuche. Dafür lädt man ein Bild oder die URL eines Bildes bei Suchmaschinen wie Google oder Bing hoch. So kann man erfahren, wo und ob die Bilder zuvor erschienen sind. Und schnell herausfinden, ob ein Foto im falschen Kontext geteilt wird oder manipuliert wurde. Wie auch bei Artikeln sollten Sie sich die Fragen stellen: Wer schickt es rum? Gibt es eine Quelle? Kommt es Ihnen komisch vor?

4. Hören Sie auf Ihren Bauch!

Falschmeldungen wollen oft Gefühle wie Empörung, Wut oder Angst hervorrufen, weil dadurch mehr Menschen mit der Meldung interagieren – auf sie klicken, kommentieren oder teilen. Wer starke Gefühlsreaktionen auf eine Meldung bei sich beobachtet, kann die aufgezählten Schritte durchgehen, um sicherzugehen, Falschmeldungen als solche zu erkennen.

5. Leiten Sie nicht alles weiter!

Ein Klick und zack ist eine Meldung heutzutage geteilt, weitergeleitet oder gepostet. Fragen Sie sich vorher: Kann die Nachricht anderen schaden? Könnte es sich um eine Falschmeldung handeln? Wenn Sie diesen Verdacht haben oder Ihre Mini-Recherche dies vielleicht sogar bereits bestätigt hat, dann melden Sie die Fake News besser bei Faktenchecker-Webseiten wie CORRECTIV.Faktencheck.

Aber leiten Sie diese Seite gerne weiter, damit zukünftig mehr Menschen Fake News erkennen können!

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