Die Circular Economy ist eine Schlüsselstrategie für den Schutz von Klima- und Biodiversität. Gleichzeitig sichert sie der deutschen Wirtschaft Rohstoffe, Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätze, sie bringt soziale Vorteile wie soziale Teilhabe, Gesundheit und lokale Vernetzung in der Gemeinschaft mit sich. Doch bisher fehlte es in Deutschland an einem Plan, wie die Circular Economy konsequent und ganzheitlich aufgebaut werden kann. 

„Modell Deutschland Circular Economy“: Eine umfassende Circular Economy für Deutschland 2045

Eine entschlossene Strategie für die Kreislaufwirtschaft erfordert ein umfangreiches Modell einer deutschen Circular Economy mit einer klaren Vision für die Zukunft, ambitionierten Zielen und einem präzisen politischen Rahmenwerk.

Das „Modell Deutschland Circular Economy“ zeigt relevanten Akteuren, vor allem in der Politik und der Wirtschaft, ein umfassendes Bild einer deutschen Circular Economy auf, welche Maßnahmen in den jeweiligen Sektoren am effektivsten umgesetzt, und mit welchen Politikinstrumenten diese Transformation angeschoben werden kann.

Mit diesem Vorhaben möchte der WWF einen Beitrag zur Entwicklung der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie und darüber hinaus der Gestaltung der Circular Economy in Deutschland leisten.

Das „Modell Deutschland Circular Economy“ gliedert sich in vier Komponenten:

  1. Die Machbarkeitsstudie (Deutsch, englische Zusammenfassung Seite 12-13) beinhaltet die methodischen und fachlichen Grundlagen des Gesamtvorhabens. Sie zeigt, wo im Rahmen der Circular Economy priorisiert werden muss, und benennt konkrete Sektoren, Produkte, Materialien und Maßnahmen.
  2. Die Haupt- oder Modellierungsstudie (Deutsch, englische Zusammenfassung Seite 12-13) bewertet die ökologischen und ökonomischen Folgen der Circular-Economy-Maßnahmen und legt in vier Szenarien dar, welche Erfolge sich erzielen lassen, wenn diese umgesetzt werden. Die Studie erlaubt dadurch nicht nur einen Vergleich zwischen den unterschiedlichen Maßnahmen und ihrer Anwendung in den jeweiligen Sektoren, sondern macht auch die wichtigsten Hebel sichtbar. 
  3. Der Politik-Blueprint (Deutsch, englische Zusammenfassung Seite 13-20) bietet auf Grundlage der Ergebnisse der Hauptstudie Empfehlungen insbesondere für die politischen Verantwortlichen, aber auch für wirtschaftliche und gesellschaftliche Akteure.
  4. Die WWF-Broschüre (Deutsch, englische Fassung am Ende der Seite) fasst die wissenschaftlichen Ergebnisse der Modellierungsstudie und des Politik-Blueprints übersichtlich und anschaulich zusammen.

Konkret liefern die verschiedenen Komponenten des „Modell Deutschland Circular Economy“ Antworten auf die folgenden dringenden Fragen:

  • Welche Sektoren, Produkte und Materialien begünstigen den Aufbau?
  • Welche Circular-Economy-Maßnahmen entfalten im Rahmen der einzelnen Sektoren die größte Wirkung?
  • Welche Auswirkungen ergeben sich dabei auf Umwelt, Wirtschaft und Soziales?
  • Wie kann die Politik den Wandel gestalten?
  • Welche Instrumente und Governance-Struktur sollte die Politik am effektivsten einsetzen?

Für die Durchführung der Studie hat der WWF das Projektkonsortium Öko-Institut e.V.Fraunhofer ISI und die FU Berlin engagiert.

Logos der Partner zu Modell Deutschland CE

Was muss jetzt folgen?

Eine funktionierende Circular Economy bildet den wichtigsten Baustein für eine nachhaltige Wirtschaft innerhalb der planetaren Grenzen. Die Entwicklung einer ambitionierten und umfassenden nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie für Deutschland gehört deshalb ganz nach oben auf die politische Agenda.

Zuletzt hat der Blick auf die abnehmende Rohstoffverfügbarkeit und zunehmende Versorgungsrisiken die Bedeutung noch einmal unterstrichen – neben den wachsenden Herausforderungen, den Auswirkungen der Klimakrise zu begegnen.

Deutschland muss eine umfassende Circular Economy unabdingbar und schnellstmöglich umsetzen, um sich wettbewerbsfähiger aufzustellen und auf eine zirkuläre Zukunft auszurichten, langfristig Rohstoffe und Materialien konsequenter im Kreislauf zu führen und der Wirtschaft mehr Planungssicherheit zu geben.

Der strategische Beirat

Zur Unterstützung des Vorhabens wurde ein strategischer Beirat ins Leben gerufen, um die Übersetzung der Ergebnisse der Modellierung und die Politikinstrumente mit Blick auf Chancen, Herausforderungen, Kosten und Nutzen zu diskutieren und eine Qualitätssicherung zu gewährleisten. Der Beirat besteht aus hochrangigen Vertreter:innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, die sowohl die fachliche Expertise zur Circular Economy als auch die Beratung zu politischen Entscheidungen mitbringen.

Unser Knowledge Partner

Die Zusammenarbeit mit der Bertelsmann Stiftung als Knowledge Partner ermöglichte eine fundierte Einbindung von Expert:innen mit umfangreichen Kenntnissen zu aktuellen Markttrends, makroökonomischen sowie politischen Rahmenbedingungen. Diese Expertise hilft einen praxisorientierten sowie zukunftsweisenden Ansatz zu verfolgen und Lösungen zu entwickeln, die den Übergang zu einer nachhaltigen, ressourcenschonenden Wirtschaft vorantreiben.

Armando Garcia Schmidt © Kai Uwe Oesterhelweg
Armando Garcia Schmidt © Kai Uwe Oesterhelweg

Armando Garcia Schmidt / Bertelsmann Stiftung
Senior Project Manager, Bertelsmann Stiftung

„Die Umstellung von einem linearen auf ein zirkuläres Wirtschaftsmodell ist herausfordernd, aber unumgänglich. Modell Deutschland Circular Economy zeigt, dass Politik und Unternehmen jetzt handeln müssen. Stellen die Unternehmen schnell auf zirkuläre Wertschöpfung um, können sie die neuen Märkte mit definieren. Doch dazu müssen sie mutig und innovativ sein.“

Die Sponsoren

Das Modell Deutschland Circular Economy wird finanziell unterstützt durch EDEKA, die Otto Group und Vodafone. Wir danken unseren drei Sponsoren und freuen uns über die Zusammenarbeit.

Sponsoren des Modell Deutschland Circular Economy
Stephanie Finkbeiner © EDEKA
Stephanie Finkbeiner © EDEKA

Stephanie Finkbeiner / EDEKA
Geschäftsbereichsleiterin Marketing 2 – Marke, Produkt, Nachhaltigkeit, EDEKA ZENTRALE Stiftung & Co. KG

„Das Modell Deutschland Circular Economy ist eine spannende Studie, die über verschiedene Wirtschaftszweige und Disziplinen hinweg hoffentlich pragmatische und umsetzbare Ergebnisse für eine umfassende Kreislaufwirtschaft in Deutschland hervorbringt.“ 

Tobias Wollermann © Otto Group
Tobias Wollermann © Otto Group

Prof. Dr. Tobias Wollermann / Otto Group
Group Vice President Corporate Responsibility, Otto Group

„Neben dem Circular Economy Action Plan auf EU-Ebene braucht es für Deutschland ebenso eine ganzheitliche Strategie, um die Potenziale einer Circular Economy auszuschöpfen und Innovationen voranzutreiben. Branchenübergreifende Lösungen und Kooperationen stehen dabei für uns im Fokus und können durch das WWF-Vorhaben Modell Deutschland Circular Economy gefördert werden.“

Therese Seiringer © Vodafone
Therese Seiringer © Vodafone

Therese Seiringer / Vodafone
Head of Sustainability, Vodafone

"Ich freue mich, dass wir als Vodafone den WWF dabei unterstützen können, innovative Lösungen im Rahmen des Vorhabens Modell Deutschland Circular Economy zu finden. Ich bin überzeugt davon, dass besonders Digitalisierung einen großen Beitrag zu einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft leisten kann und sehe darin eine wichtige Rolle für Vodafone."

Kontakt

Sprechen Sie uns an, wenn Sie sich für unsere Arbeit interessieren und wir Sie zu Circular Economy-Fragen beraten dürfen.

Rebecca Tauer

Programmleitung Circular Economy

Weitere Informationen und Downloads

  • Kreislaufwirtschaft © Getty Images Circular Economy

    Um eine Kreislaufwirtschaft zu fördern, setzen wir an verschiedenen Stellen an: Wir entwickeln Empfehlungen für die Politik und Instrumente für Unternehmen. Weiterlesen...

  • Wald © Thomas Lambert / Unsplash Impulspapier: Vom Flickenteppich zur echten Kreislaufwirtschaftsstrategie

    2021 hatte der WWF bereits im Rahmen der Bundestagswahlen mit dem Wuppertal Institut die Relevanz einer deutschen Kreislaufwirtschaftsstrategie kommuniziert. Weiterlesen...

  • Wald © imago / Nature Picture Library Zusammenarbeit mit Unternehmen

    Wenn der Verbrauch an natürlichen Ressourcen so weitergeht wie bisher, werden wir bis zum Jahr 2050 zwei Planeten benötigen, um unsere Bedürfnisse nach Nahrung, Energie und Infrastruktur zu decken. Zurück zu "Märkte & Unternehmen"