Liebe Leserin, lieber Leser, 

Margarine, Schokolade, Fleisch, Chips, Eier, Brot, Pizza, Kaffee, Waschmittel, Cremes, Shampoos: Was davon landet in Ihrem Einkaufswagen? Und was davon ist so nachhaltig produziert, dass es keine negativen Auswirkungen auf Regenwälder und andere Ökosysteme hat? Wissen Sie nicht? Kein Wunder, da sind Sie nicht allein – das geht uns allen so. Produkten im Supermarktregal, beim Discounter, auf dem Wochenmarkt oder im kleinen Eckladen sieht man ihren ökologischen Preis nicht an. Vieles von dem, was wir konsumieren, geht auf Kosten wertvoller Lebensräume.

Überall auf der Erde werden kohlenstoff- und biodiversitätsreiche natürliche Ökosysteme wie Wälder, Gras- und Buschlandschaften wie Savannen und Feucht- und Moorgebiete in alarmierendem Tempo zerstört. Die Naturzerstörung ist hauptsächlich Ergebnis der Produktion von land-, vieh- und forstwirtschaftlichen Rohstoffen und Waren. Schätzungsweise 90 Prozent der Entwaldung sind auf die fortwährende Flächenexpansion der Landwirtschaft zurückzuführen. Allein die Europäische Union importiert und konsumiert riesige Mengen wald- und ökosystemgefährdender Güter – was sie für rund 300.000 Hektar Waldverlust pro Jahr verantwortlich macht. Damit ist die EU hinter China der zweitgrößte Importeur von tropischer Entwaldung.

Für uns Konsumenten sind die dahinterstehenden, oft globalen Produktions- und Lieferprozesse nur schwer bis gar nicht zu durchschauen – geschweige denn grundsätzlich zu ändern. An dieser Stelle kommen Naturschutzorganisationen (NGOs) wie der WWF ins Spiel. Wir und weit über 100 weitere NGOs fordern seit Jahren gesetzlich verankerte entwaldungsfreie Lieferketten, die die weltweite Entwaldung deutlich reduzieren. Damit dürfen uns Verbraucher:innen die im Gesetz genannten Güter nur noch entwaldungsfrei in der EU angeboten werden. Das EU-Gesetz gegen Entwaldung wird nun endlich kommen. Ein historisches Ergebnis. Für uns, vor allem aber für die Wälder. Wir sind damit unserem Ziel ein Stück nähergekommen, die europäisch verantwortete globale Entwaldung zu stoppen. Es gibt aber auch noch Naturzerstörung, die nicht verhindert wird. Auch davon berichten wir.

Dr. Susanne Winter, Programmleiterin Wald WWF Deutschland
Dr. Susanne Winter, Programmleiterin Wald WWF Deutschland

Unsere neue Ausgabe des Weltwald-Onlinemagazins geht der globalen „Nahrungskette“ der Entwaldung auf den Grund. Und zeigt, wie die einzelnen (politischen) Prozesse zusammenhängen, welche Rolle global agierende Unternehmen dabei spielen, was das oft zähe Ringen um den Waldschutz bringt – und was jede:r Einzelne im Rahmen seiner Möglichkeiten heute schon gegen Waldzerstörung auf den Tellern tun kann.

Viel Muße beim Lesen und waldschonenden Leben!

Dr. Susanne Winter
Programmleiterin Wald WWF Deutschland

Ratgeber und Neues aus den Weltwald-Regionen

Mein Weltwald mit Weitblick

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Das WELTWALD-Magazin ist ein Angebot des WWF Deutschland und Teil des WWF WELTWALD zum Schutz der Wälder der Welt. Das Onlinemagazin erscheint alle drei Monate und wirft einen Blick auf die Wälder unserer Erde, ihre Bewohner und die Menschen, die mit und vom Wald leben: von der Bedeutung der Wälder über ihre Besonderheiten bis hin Waldschutz ganz konkret sowie Tipps und Tricks rund um Waldschutz, Waldkonsum und Walderlebnisse. WWF Weltwald setzt sich in mehr als 300 Projekten in fast 90 Ländern weltweit dafür ein, die Wälder der Welt zu schützen und zu bewahren. 

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Credits

Verantwortliche Gesamtleitung Projekt Weltwald: WWF/Thorsten Steuerwald 
Idee/Umsetzung/Redaktion/Produktion: DFC Deutsche Fundraising GmbH/Mario Böhl & WWF
Bildredaktion: DFC Deutsche Fundraising GmbH/Mario Böhl, WWF