Der Tourismus zählt zu den am schnellsten wachsenden Wirtschaftssektoren weltweit. Jeder fünfte Mensch ist auch ein Tourist; jeder zehnte Arbeitsplatz findet sich im Tourismus. 2019 wurden weltweit mehr als 1,5 Milliarden touristische Ankünfte registriert – für das Jahr 2036 rechnet die Welttourismusorganisation UNWTO sogar mit bis zu 1,9 Milliarden.

Reiseboom belastet Natur und Umwelt

Je mehr das Reisegeschäft boomt, desto stärker wächst der Druck auf Natur und Umwelt. Das steigende Flugaufkommen sorgt für mehr Treibhausgasemissionen, mit dem Bau von Hotelkomplexen, Häfen und Straßen, die für eine touristische Infrastruktur notwendig sind, wird der Schutz und Erhalt wertvoller Ökosysteme oft zweitrangig.

Um die Flut an Touristen weiterhin bedienen zu können, werden zudem lebensnotwendige Ressourcen übernutzt. Das Business-as-usual Szenario prognostiziert dem nicht nachhaltig gestalteten Tourismus einen Anstieg der Treibhausgasemissionen in Höhe von 131 Prozent, des Trinkwasserkonsums von 152 Prozent und eine Verursachung von Müll und Abwasser von 251 Prozent bis zum Jahr 2050. Schon heute ist der Tourismus für 8 Prozent der gesamten Treibhausgase der Erde verantwortlich.

  • Touristen schauen einem Bengalischen Tiger beim überqueren der Straße zu © naturepl.com / Tony Heald / WWF Tourismus und COVID-19

    Durch die Corona-Krise sind weltweit rund 120 Millionen Jobs im Tourismus bedroht. Für Ent-wicklungsländer ist das eine Katastrophe und lokale Naturschutzarbeit gerät unter Druck. Mehr erfahren.

Nachhaltiger Tourismus als Partner für Naturschutz

Meeresschutzgebiet in der Türkei © WWF Türkei
Meeresschutzgebiet in der Türkei © WWF Türkei

Gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern beschäftigen wir uns mit der Frage, wie wir das Reisen gestalten können, ohne die Kapazitäten unseres Planeten zu überlasten. Wie kann Tourismus einen wertvollen Beitrag leisten, um Natur und Umwelt zu schützen?

Die Potenziale im Tourismus sind vielfältig:  Verantwortungsvoll und sorgfältig durchgeführt, leistet die Branche einen unschätzbaren Wert für den Schutz und Erhalt von Biodiversität, für Stabilität, Sicherheit und Beschäftigung – besonders in Entwicklungs- und Schwellenländern.

In vielen WWF-Projektgebieten ist der Tourismus ein starker Partner, um Naturschutzziele voranzutreiben. In Regionen, die reich an Naturschätzen und faszinierenden – aber nicht selten auch bedrohten – Tierarten sind, bieten nachhaltig entwickelte Reisekonzepte Schutz vor Wilderei und Perspektiven für die lokale Bevölkerung. Die Förderung von gemeindebasierten Tourismusformen (Community-based Tourism), wie der WWF sie weltweit praktiziert, ermöglichen Mitbestimmung und ein hohes Maß an lokaler Wertschöpfung.

Intelligente Tourismusangebote in und um Schutzgebiete unterstützen den Erhalt von Natur und die nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen.

Tourismus: eine Reise mit globaler Verantwortung

The Tourism Value Chain, GIZ Handbuch © M.Beyer / mascontour
The Tourism Value Chain, GIZ Handbuch © M.Beyer / mascontour

Die Formen des Reisens sind so vielfältig und individuell wie die Möglichkeiten, entlang der gesamten touristischen Wertschöpfungskette einen positiven Wandel zu gestalten. Eine Herausforderung ist die Wechselwirkung zu vielen anderen Wirtschaftsbranchen: Das Bündel an Dienstleistungen im Tourismus bietet viele Hebel zur Transformation. Die wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Effekte erstrecken sich sowohl in horizontaler Richtung (unmittelbare Verbindung zum Tourismusprodukt) als auch in vertikaler Richtung (mittelbare Verbindung entlang der Wertschöpfungskette).

Reisen öffnet Horizonte

Aber auf jeder Etappe gibt es Herausforderungen und Risiken. Ungezügelter Tourismus überschreitet vielerorts die Grenzen dessen, was die Menschen im Reiseland mit den Gästen zu teilen in der Lage sind. Auch die Verbraucher möchten sicher sein, dass ihre Reisen nicht zu einer Belastung für Natur und Umwelt werden und sie mitverantwortlich sind für die Verknappung lebensnotwendiger Ressourcen, die den Menschen vor Ort nicht mehr zur Verfügung stehen.

WWF Arbeit im Tourismus

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Plastikmüll: Gift fürs touristische Geschäft
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© WWF / Folke Wulf
Tourismus und Artenschutz
Angewiesen auf Natur und Artenvielfalt und zugleich für deren Erhalt so bedrohlich.
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Martina von Münchhausen

Nachhaltiger Tourismus