In der aktuellen Projektphase mit Beginn 2022 wird die Arbeit über die Farmgrenzen hinaus noch stärker ausgebaut– die WWF-Büros in Ecuador und Kolumbien vor Ort sind eingebunden, um am Erreichen der Ziele aktiv mitzuwirken. Dazu ist auch ein noch engerer Schulterschluss mit den regionalen Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung nötig. Zum Beispiel hat der WWF mit seinen regionalen Partnern und anderen Wassernutzern im Anbaugebiet in Kolumbien, zwischen Sierra Nevada und Ciénaga Grande, eine „Water-Stewardship-Plattform“ (Plataforma de Cooperación y Custodia del Agua (PCCA) eingerichtet, um die Region für ein besseres Wassermanagement zu gewinnen. Ziel ist, dass die Projektfarmen ihren Wasserverbrauch kontrollieren und verringern, Ökosysteme erhalten werden, um gute Wasserqualität sicherzustellen. Farmen, Firmen, Behörden und Vertreter:innen der Bevölkerung des Einzugsgebiets besprechen die Nutzung des knappen Guts und nehmen Rücksicht aufeinander. Für weitere Informationen zur „Water-Stewardship-Plattform“ lohnt sich dieses Video des WWF Kolumbien und ein Blick auf diesen Flyer. Eine vergleichbare Plattform befindet sich seit 2022 auch in Ecuador im Aufbau unter der Leitung des WWF Ecuador und aktiver Teilnahme der Farmen in Ecuador.
Auf Farmebene werden in der neuen Projektphase die Schutzzonen für natürliche Ökosysteme weiter ausgeweitet. Zusätzlich sollen mehr Drohnen bei der Pestizidausbringung für mehr Präzision und zum Schutz der Arbeiter:innen eingesetzt werden. Außerdem werden gezielt Maßnahmen in den natürlichen Schutzzonen umgesetzt, um die dortigen Bestäuberarten zu schützen. Ferner wird die Bodengesundheit weiter gefördert. Dies geschieht z.B. durch das Einarbeiten von organischer Materie wie Bananenblätter in die Böden und das Stehenlassen der vorhandenen Bodenbedeckung. Die Wasseraufbereitung wird ebenfalls weiterentwickelt, und die Felder effizienter bewässert. Außerdem werden die Treibhausgas-Emissionen direkter und indirekter Emissionsquellen erhoben und festgelegt wie sie sich verringern lassen. Auch soll weniger Plastik in der Produktion eingesetzt werden. Dieses wird eingesetzt, um die heranwachsenden Bananenbüschel vor äußeren Einflüssen zu schützen. Die Maßnahmen zum Gesundheitsschutz und Sicherstellung der Rechte von Arbeiter:innen bleiben weiter bestehen und werden um Maßnahmen auf Unternehmensebene ergänzt. So soll Geschlechtergleichberechtigung gestärkt, die Gewährleistung existenzsichernder Löhne umgesetzt werden und Forschungsprojekte zur Optimierung von Recyclingprozessen oder der Feldarbeit und der Arbeit in der Packstation durchgeführt werden.
Seit Dezember 2022 gibt es in EDEKA-Märkten auch Projektbananen aus Costa Rica – in Zusammenarbeit mit der EARTH University in San José/Limón. Die EARTH University ist eine private sogenannte Non-Profit-Universität mit Schwerpunkt auf nachhaltige Agrarwissenschaften sowie parallel Betreiberin einer kommerziellen Bananenfarm. Sie liegt inmitten des Tieflands von Costa Rica und bildet Studierende aus der ganzen Welt aus. Für das Bananenprojekt macht die Kombination aus universitärer Einrichtung und Bananenfarm die EARTH zu einem Partner mit viel Potenzial. Der universitäre Teil der EARTH wird perspektivisch in die Projektarbeit eingebunden werden, um neue wissenschaftliche Impulse für den umweltschonenderen Bananenanbau zu liefern. Neben dem Wissenstransfer soll außerdem die Kooperation mit den internationalen Studierenden zur Vernetzung und Verbreitung des Wissens über die Projektgrenzen hinaus genutzt werden.