Der Erdüberlastungstag markiert den Punkt, ab dem wir auf Kosten künftiger Generationen leben – ökologisch betrachtet „auf Pump“. Der Earth Overshoot Day markiert den Tag, an dem die Menschheit alle natürlichen Ressourcen aufgebraucht hat, die uns die Erde innerhalb eines Jahres zur Verfügung stellen kann. 2025 ist es der 24. Juli. Das zeigt: Unser aktuelles Wirtschafts- und Konsumverhalten überlastet die Erde und gefährdet unsere Zukunft – und zwar immer noch zunehmend.

Unsere Wirtschaft, unser Lebensstandard und die Stabilität unserer Gesellschaft beruhen auf der Verfügbarkeit natürlicher Ressourcen: sauberem Wasser, fruchtbaren Böden, einer intakten Atmosphäre und funktionierenden Ökosystemen wie tropischen Regenwäldern, Feuchtgebieten, Küstenzonen oder Ozeanen. Diese globalen Güter werden um ein Vielfaches schneller ausgebeutet, als sich die natürlichen Systeme regenerieren können.

"Planetare Grenzen nicht ausblenden"

Florian Titze © Sonja Ritter / WWF
Florian Titze © Sonja Ritter / WWF

„Wenn die deutsche Wirtschafts- und Entwicklungspolitik die planetaren Grenzen einfach ausblendet, stürzt uns das in immer größere Krisen", sagt Florian Titze, Leitung für Internationale Politik beim WWF Deutschland. „Wirtschaftswachstum, Stabilität und Wohlstand können nicht funktionieren, wenn die Erderhitzung sich weiter zuspitzt und die Natur zerstört wird. Mit unserem ökologischen Fußbadruck sind wir bei Mutter Erde bereits so tief verschuldet, dass zukünftige Generationen dafür teuer bezahlen werden."

Wie der Earth Overshoot Day berechnet wird

Den Erdüberlastungstag errechnet das Global Footprint Network für jedes Land und für die gesamte Erde. Dabei wird analysiert, wie viel standardisierte Flächeeinheiten etwa für Essen, Holz, die Aufnahme des menschengemachten CO2 sowie Straßen und Häuser der Einwohner:innen nötig sind. Er bezieht im Gegenzug die Kapazität der Erde ein, Ressourcen aufzubauen sowie Müll und Emissionen aufzunehmen. Ähnlich wie bei Schätzungen des Bruttoinlandsprodukts sind diese Daten nicht vollkommen präzise. Das Ergebnis wird jährlich aktualisiert, etwa mit den neuesten Daten und weiteren Verfeinerungen.

Was wir tun können, um den Overshoot Day wieder nach hinten zu schieben

Das Global Footprint Network hat mehr als 100 Lösungen zusammengetragen, die das Potenzial haben, den Earth Overshoot Day wieder nach hinten zu verschieben. Wir haben einige Beispiele in den Schlüsselbereichen Energie, Ernährung und Umweltschutz herausgesucht. Dort liegen die größten Chancen für jeden Einzelnen, zukunftsorientiert zu handeln.

Die wichtige Rolle von Städten bei der Transformation zu mehr Nachhaltigkeit

Weltweit trifft es die Menschen, die in Städten leben, und das sind über 70 Prozent der Weltbevölkerung, besonders hart. Städte, die in der Regel mehr mineralische und vom Menschen geschaffene Materialien enthalten, wie Beton, Metall und Glas, speichern auch mehr Wärme. Kühlende Wälder und Wiesen sind dort häufig zu selten zu finden. Obendrein tragen dann auch noch Fahrzeuge zu einer weiteren Erhitzung unserer Städte bei.

Doch das muss nicht so bleiben! Auch Städte können angesichts des Klimawandels widerstandsfähiger werden, indem sie Lösungen in Angriff nehmen, die die Ressourcen der Erde schonen und unser aller Wohlbefinden als Stadtbewohner:in verbessern.

Das macht der WWF

Der WWF setzt sich auf vielen Gebieten für eine lebenswerte und nachhaltige Umwelt ein, zum Beispiel im Bereich der Agrarpolitik. Hier sind tiefgreifende Reformen notwendig, weil die moderne Landwirtschaft die Umwelt und die Artenvielfalt bedroht.

Im Bereich Meeresschutz will der WWF die Ausbeutung der Meere stoppen und setzt sich unter anderem für die Ausweisung von Schutzgebieten ein.

Aber auch der Klimaschutz steht ganz oben auf der Agenda des WWF – mit der Forderung für mehr Verbindlichkeit bei der Erreichung der Klimaschutzziele und ein Klimaschutzgesetz auf Bundesebene.

Viele kleine und große Aktivitäten also, um die natürlichen Ressourcen der Erde auch weiterhin zu schützen und seinen Bewohner:innen zu erhalten.

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