Der WWF trauert um seinen ehemaligen Präsidenten, Prinz Philip, Herzog von Edinburgh. Er starb am 9. April 2021 im Alter von 99 Jahren.

Er war ein entscheidender Förderer des WWF, der sich seit der Gründung der Organisation und insbesondere als Präsident des WWF International von 1981 bis 1996 für den Umwelt- und Naturschutz einsetzte. Seit 1996 war Prinz Philip Ehrenpräsident des WWF. Ein Nachruf.

Wichtige Stimme für den Umweltschutz

Prinz Philip, Dr. Claude Martin und Emeka Anyaoku bei der WWF-Jahreskonferenz 2002 © WWF International
Prinz Philip, Dr. Claude Martin und Emeka Anyaoku bei der WWF-Jahreskonferenz 2002 © WWF International

Prinz Philip erkannte schon früh die Bedeutung planetarer Grenzen: „Wir können die Erde nicht größer machen, und wir können nicht mehr natürliche Ressourcen aus ihr herauspressen, ohne ihren Charakter zu verändern und ihre Systeme zu beschädigen.“

Der Duke of Edinburgh war in den vergangenen Jahrzehnten ein unermüdlicher Verfechter des Umweltschutzes und ein leidenschaftlicher Botschafter für Naturschutzthemen auf der ganzen Welt. Er hat den Kurs des WWF von Anfang an mitbestimmt und einen enormen Beitrag für die Organisation geleistet.

„Prinz Philip wusste, dass wir den Planeten und seine Ressourcen für zukünftige Generationen schützen müssen. Er setzte sich unermüdlich dafür ein, Einzelpersonen und Weltpolitiker zu inspirieren, Natur und Wildtiere zu schützen”, sagt Marco Lambertini, Generaldirektor WWF International.

Prinz Philip warb auf höchster politischer Ebene für die Belange des Umwelt- und Naturschutzes. Er besuchte WWF-Projekte in mehr als fünfzig Ländern auf fünf Kontinenten, förderte Naturschutzthemen auf höchster Regierungs- und Unternehmensebene und mobilisierte finanzielle Mittel.

Er setzte sich für die Einrichtung zahlreicher Naturschutzgebiete und Nationalparks in über 20 Ländern ein.

Weltweite Erfolge

1999 markierte einen Wendepunkt für die Wälder Zentralafrikas, als sich sechs afrikanische Staatschefs zum gemeinsamen Schutz der Regenwälder im Kongobecken verpflichteten.

Maßgeblich beteiligt an der grenzübergreifenden Einigung war Prinz Philip. Nach einem Besuch des Briten im nördlichen Sibirien richtete Russland hier wichtige Schutzzonen ein. In Japan engagierte er sich erfolgreich für den Korallen- und Meeresschutz. Auch ein Walschutzgebiet im Südpolarmeer, das die Nahrungsgründe für nahezu 90 Prozent aller Wale schützt, wurde unter seiner Präsidentschaft gegründet.

Dies sind nur einige der Erfolge, die auch der gewichtigen Stimme und den Anstrengungen des Prinzen zu verdanken sind.

„Mit Prinz Philip verliert die Erde einen außerordentlich engagierten Fürsprecher.“

Marco Vollmar, Geschäftsleiter Kommunikation beim WWF Deutschland

Prinz Philip und der WWF Deutschland

Während seiner Amtszeit unterstützte Prinz Philip auch die Arbeit des WWF Deutschland. In Rastatt eröffnete er 1985 das renommierte WWF-Aueninstitut zur Erforschung von Auensystemen und den Folgen wasserwirtschaftlicher Eingriffe.

In seiner Ansprache hob er die grenzüberschreitende Bedeutung des Projekts hervor. Einige Jahre später kehrte er nach Deutschland zurück, besuchte diesmal den Nationalpark Unteres Odertal, der sich gerade im Aufbau befand, und warb deutlich für die Bedeutung des Schutzgebietes.

Seine Kombination von Zuversicht und Zielstrebigkeit macht Prinz Philip zu einem unvergesslichen Botschafter des Naturschutzes. „Mit Prinz Philip verliert die Erde einen außerordentlich engagierten Fürsprecher“, so Marco Vollmar, Geschäftsleiter Kommunikation beim WWF Deutschland. „Er hat über Jahrzehnte hinweg einen einmaligen Beitrag zum Umweltschutz geleistet.“

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