Mein Mann und ich wollen für die nächsten Generationen etwas bewahren und aufbauen. Deshalb engagieren wir uns gemeinsam mit dem WWF besonders in artenreichen Ökoregionen in Afrika und Lateinamerika. Dabei ist der Erhalt der Schöpfung unser Leitgedanke.
Dorit und Alexander Otto setzen sich seit vielen Jahren aktiv beim WWF für einen lebendigeren Planeten ein und engagieren sich mit ihrer Stiftung tatkräftig in vielen Projekten; ob durch gezielte Unterstützung von WWF-Projekten auf mehreren Kontinenten oder als Gründungsmitglied des Living Planet Clubs. Thomas Werner, Manager Philanthropie des WWF, sprach mit Dorit Otto, der Vorstandsvorsitzenden der Dorit & Alexander Otto Stiftung, über das Engagement ihrer Stiftung und auch über ihre persönliche Motivation.
Frau Otto, was hat Sie zu Ihrem außerordentlichen Engagement für WWF-Projekte motiviert?
„Wir wollen helfen, unserer bedrohten Erde etwas Wertvolles zurückzugeben.“
Dorit Otto / Dorit und Alexander Otto Stiftung
Ihre Stiftung engagiert sich in vielen gesellschaftlichen Bereichen, vor allem in Hamburg. Wie passt das Engagement beim WWF dazu?
„Tu was du kannst, mit dem was du hast und dort, wo du bist.“ Dieses schöne Zitat von Theodore Roosevelt ist zum Leitsatz für das Handeln unserer Stiftung geworden. Wir fördern Projekte in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Soziales sowie Kunst und Kultur. Fokus unserer Stiftung ist und bleibt unsere Heimatstadt Hamburg.
Wir haben den Stiftungszweck allerdings 2022 um die Kategorie „Umwelt“ erweitert, da uns dieses wichtige Thema sehr am Herzen liegt. Es lässt sich aber nur weltweit wirksam beeinflussen. Seit dieser Ergänzung des Stiftungszwecks haben wir unser WWF-Engagement rund um die Regenwälder des Amazonas und in Afrika im Kongobecken sowie in Tansania und Kenia deutlich ausgeweitet.
Wie wählen Sie die Projekte aus, die Sie fördern?
Ich sehe grundsätzlich die drei Bereiche Klima-, Arten- und Umweltschutz als zentrale Felder für uns. Auf Basis dieser Kriterien können wir meistens unter mehreren Angeboten auswählen. Manchmal haben wir einen klaren Favoriten, aber grundsätzlich vertrauen wir bei der Auswahl auf die jahrelange Kompetenz und Erfahrung des WWF.
Welche Förderprojekte liegen Ihnen besonders am Herzen?
Die fortschreitende Abholzung und Vernichtung wesentlicher Waldbestände rund um den Amazonas beschäftigen mich und meine Familie schon seit Jahren. Durch unser Engagement wollen wir gezielt gegensteuern und sind nun seit 2019 in Südamerika an der Seite des WWF Deutschland aktiv. Wir haben eine sechsjährige Partnerschaft mit dem WWF für das Amazonas-Regenwaldprogramm und den Schutz der Flussdelfine übernommen. In diesem Programm arbeiten Regierung, indigene Bevölkerung, Unternehmen, Stiftungen und private Förderer unter Koordination des WWF Hand in Hand zusammen.
Auch im Kongobecken engagieren wir uns schon seit 2020 privat und nun über die Stiftung durch gezielte Aufforstungsmaßnahmen für den Wald- und Artenschutz. Das Ermöglichen nachhaltiger Einkommen, insbesondere für Frauen und ihrer Familien, sind uns wichtig. Das Dzanga-Sangha-Schutzgebiet im Süden der Zentralafrikanischen Republik ist einer der Schwerpunkte unserer gemeinsamen Projektarbeit. Gestartet mit dem Schutz der Brutstätte der seltenen Zwergflamingos am Lake Natron engagieren wir uns für viele Projekte des WWF-Tansaniaprogramms Uganisha, was in der einheimischen Sprache „gemeinsam und zusammen“ bedeutet. Unser Leuchtturm-Projekt beim Waldschutz ist die Wiederherstellung der „heiligen“ Kaya-Wälder in Kenia. Rund 1.000.000 Bäume werden durch die Einbindung lokaler Baumschulen neu angepflanzt. Hier wie in allen Projekten ist uns die Einbindung der lokalen Bevölkerung ein dringliches Anliegen, um die Nachhaltigkeit aller Projekte zu garantieren.
Sie sind zusätzlich Gründungsmitglied des Living Planet Clubs. Warum?
Ich fand es sehr reizvoll, mich mit WWF-Experten und Gleichgesinnten über Möglichkeiten des Schutzes und Erhalts unseres Planeten auszutauschen. Der Living Planet Club ist eine sehr sinnvolle Plattform, um die weltweiten Programme des WWF zu diskutieren und zu unterstützen. Ob Wälder, Klima, Ozeane, nachhaltige Lebensmodelle in Deutschland oder konkrete Projekte gegen die Wilderei – die Not ist überall groß und wir versuchen gemeinsam mit anderen, hier nachhaltig zu helfen. Auch um mich immer wieder weiterzubilden, nehme ich gerne regelmäßig an den Videokonferenzen des Living Planet Clubs oder an Veranstaltungen wie dem Besuch des Naturschutzgebietes Wattenmeer teil und tausche mich dort mit Experten zu aktuellen Naturschutzthemen aus.
Wie halten Sie sich über den Fortschritt Ihrer Förderprojekte auf dem Laufenden?
Wir vereinbaren halbjährlich Termine beim WWF in Berlin und dort erklären uns die verantwortlichen WWF-Mitarbeiter die aktuellen Herausforderungen, die entsprechenden Lösungsansätze und den jeweiligen Projektfortschritt. So bleibe ich auf dem Laufenden und informiere mich, wie die Herangehensweise des WWF in seinem weltweiten Netzwerk in der Praxis abläuft. Ich komme von diesen intensiven und sinnstiftenden Treffen stets mit viel Inspiration und Motivation zurück.