Berlin/Frankfurt (dpa) - Der World Wide Fund for Nature (WWF) ist eine der größten Naturschutzorganisationen der Welt. Vor 50 Jahren wurde er in der Schweiz gegründet. Für Bekanntheit und Spendenmillionen sorgten zu Beginn Prinz Bernhard der Niederlande und der englische Prinzgemahl Philip. Galt der WWF in den Anfangsjahren deshalb noch als «Prinzengarde», hat er sich inzwischen zu einem professionellen globalen Netzwerk entwickelt. Eberhard Brandes, Geschäftsführer von WWF Deutschland, erläutert im dpa- Interview Grundsätze und Besonderheiten.
Wo sehen Sie den WWF in der Landschaft der Nichtregierungsorganisationen?
Brandes: «Unter den Umweltorganisationen gehören wir weltweit zu den Riesen. Wir sind ein großes, internationales Netzwerk, mit Zugang zu allen Teilen der Gesellschaft, inklusive der Entscheider, und ich denke, genau das macht unsere Stärke aus. Früher galt der WWF aufgrund seiner Gründer als die Prinzengarde unter den Umweltorganisationen, mit einem gewissen elitären Touch. Das ist lange her. Wir sind moderner und demokratischer geworden und haben unsere Basis in den Förderern und Mitgliedern.»
Wie «tickt» der WWF?
Brandes: «Ich glaube, uns machen besonders drei Aspekte aus: Wir arbeiten ganzheitlich auf der Grundlage neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse, wir sind kooperationsbereit, aber unabhängig und wir sind ständig auf der Suche nach Lösungen und übernehmen Verantwortung. Wir haben wenig Berührungsängste, wir reden erst einmal mit fast allen, gerade auch mit den Verursachern von Umweltproblemen. Die müssen wir überzeugen, um das Beste für die Natur und damit für uns Menschen herauszuholen. Ideologien haben bei uns keinen Platz, aber dafür umso mehr Professionalität und Begeisterung!»