Still wurde es früher, wenn Anfang November die letzten Blätter von den Bäumen fielen. Heute dagegen dröhnt es aus der Nachbarschaft: Die Laubbläser und Laubsauger sind wieder im Einsatz.
Nicht nur in Industriegebieten und auf öffentlichen Straßen, auch in immer mehr privaten Gärten kommen strom- oder benzinbetriebene Geräte zum Einsatz. In Deutschland wurden allein für den privaten Gebrauch in den letzten Jahren rund 500.000 Laubbläser oder -sauger gekauft.
Deren oft dröhnende Motoren erreichen mit bis zu 112 Dezibel die Lautstärke eines Presslufthammers. Ihre Abgase verpesten die Luft und schaden dem Klima. Doch schlimmer noch: Sie richten im Garten Unheil an.
Laubsauger ziehen mit Luftgeschwindigkeiten von 160 Stundenkilometern alles in ihren Sack, was nicht fest verwurzelt ist. Pech für Kleintiere wie Käfer, Asseln, Spinnen, Tausendfüßer und andere Bodenbewohner – vor allem, wenn noch ein Häcksler hinter dem Rohrende lauert.
Laubbläser wiederum wirbeln alles durcheinander – was nicht nur Igeln und Vögeln die Nahrung vertreibt. Dem Boden wird die natürliche Deckschicht geraubt, die ihn vor Austrocknung und extremer Kälte schützt. Laubbläser wirbeln außerdem neben vielen Blättern auch Staubpartikel auf. Darunter auch sonst still an Blättern schlummernde Bakterien, Schimmelpilze, Gräser- oder Blütenpollen. Was unserer Gesundheit nicht förderlich ist.
Dazu kommt: Kaum zusammengeblasen, verwirbeln und fallen Blätter erneut. Und nasses Laub lässt sich nur schlecht verblasen. Im Grunde müsste man das Gerät täglich anwerfen. Damit jedoch steht der Energieaufwand erst recht in keinem Verhältnis zum Ertrag. Viel Lärm um Nichts.