WWF Kolleg:innen teilen ihre persönlichen Erfahrungen und Erlebnisse aus Projekten in aller Welt. Expert:innen erläutern ihren Blick auf die Dinge und sprechen über Herausforderungen und Chancen in Natur- und Umweltschutz.
„ÜberLeben“ ist ein Podcast des WWF Deutschland zu Natur- und Umweltschutz im 21. Jahrhundert.
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Soja, Beef und Burger – Brasiliens Savanne: Opfer unseres Fleischkonsums
Der Amazonas-Regenwald in Südamerika. Der Grand Canyon in den USA. Das Great Barrier Reef in Australien. Es gibt Ökosysteme der Superlative, die fast jeder Mensch auf der Welt kennt. Und dann gibt es die kleinen Geschwister, die oft in ihrem Schatten stehen. Und trotzdem genauso wichtig sind für Artenvielfalt und Klimaschutz.
Zeit, den Scheinwerfer auf eines dieser unbekannten Naturparadiese zu richten – den Cerrado in Brasilien. Sie ist die artenreichste Savanne der Welt, die Wasserquelle Brasiliens und verschwindet in einem kaum fassbaren Tempo. Grund: neben der Rinderzucht vor allem der Anbau von Soja, der aus einst unberührter Natur eine Agrarwüste macht.
Roberto Maldonado, Referent für Südamerika und Christine Scholl, Expertin für nachhaltige Agrarlieferketten berichten, warum eine Savanne vielfältiger ist, als man vielleicht denkt, wie genau unser Konsum in Europa für ihre Zerstörung verantwortlich ist und was wir dagegen tun können.
Manche mögens kalt – Im Kaltwaschgang gegen die Erderwärmung
„Nicht nur sauber, sondern rein“. Das war ein klassischer Werbeslogan aus den 70er Jahren. Darin pries Klementine, eine Latzhosen tragende Werbeikone, ihr Produkt engagiert an. Klementine gibt es nicht mehr, aber ihr Waschmittel: Ariel, das gibt es noch. Neuerdings reinigt das Pulver nicht nur schmutzige Kleidung, sondern sorgt zugleich für ein sauberes oder besser „reines“ Öko-Gewissen – zumindest fast. „Wir drehen runter“, ist die Botschaft einer aktuellen Kampagne, mit der der WWF und der Hersteller, Procter und Gamble, für Waschen bei niedrigeren Temperaturen und damit fürs Energiesparen trommeln.
Ist die Aktion ein reiner Marketing-Gag oder steckt mehr dahinter? Warum macht der WWF dabei mit und wie sieht es insgesamt mit der Ökobilanz beim Waschen aus? Wir wir beim Waschen eine ein wenig weißere Weste bekommen können, darüber reden wir in #ÜberLeben mit Gabriele Hässig, bei P&G die zuständige Geschäftsführerin für Nachhaltigkeit und mit Silke Düwel-Rieth, die die Kooperation WWF-seitig betreut.
Im Zeichen des Pandas – 60 Jahre WWF Deutschland
„Aus der elitären Tierschutzvereinigung ist eine Massenbewegung geworden, die auch gegen die Atomkraft mitkämpft.“ In diesen knappen Worten fasste die Frankfurter Allgemeine Zeitung den Werdegang des WWF zusammen. Auch wenn die Organisation nie eine Tierschutzorganisation war und sicher auch nicht zur Speerspitze der Anti-Atomkraft gehörte, lag das Blatt mit seiner Beschreibung nicht völlig daneben. Die Organisation im Zeichen des Pandas wird in Deutschland in diesem Jahr 60 Jahre alt. Eine Gelegenheit für einen Blick in den Rückspiegel.
Stimmt die Einschätzung der ARD, der WWF sei „die einflussreichste Lobbyorganisation für die Umwelt weltweit“, oder liegen Kritiker richtig, wenn sie von einer „Panda-Cashmaschine“ und „intrigantem Elite-Club“ sprechen? Über Fragen wie diese diskutieren wir mit zwei Wegbegleiter:innen. Zu Gast bei #ÜberLeben diesmal Martina Fleckenstein und Valentin von Massow. Valentin von Massow ist der ehrenamtliche Stiftungsratsvorsitzende und damit hierzulande der oberste Repräsentant und Martina Fleckenstein ist eine der ersten Mitarbeiterinnen der Organisation in Deutschland.
Der Bär: gekommen um zu bleiben
Kommt er oder kommt er nicht? Der Bär. In Italien hat kurz vor Ostern eine Bärin einen Jogger getötet. Als sich herausstellte, dass es sich bei der „Problembärin“ um die Schwester des 2006 an der bayrischen Küpflalm erschossenen „Bruno“ handelte, war das Comeback von Meister Petz auch hierzulande wieder Gesprächsthema. Und als dann auch noch ein Exemplar in Bayern drei tote Schafe und Tatzenspuren im Schnee hinterließ, flammte die Debatte über das Zusammenleben von Mensch und Bär erst richtig auf.
In dieser Episode ordnen zwei WWF-Kolleg:innen die Fälle ein und liefern Hintergründe. Zu Gast diesmal: Moritz Klose, Wildtierexperte beim WWF Deutschland und die Biologin Sybille Klenzendorf. Sie arbeitet seit vielen Jahren zu Braunbären, Schwarzbären und Eisbären, damit Menschen und die Fellträger in den verschiedenen Regionen der Welt einigermaßen miteinander klar kommen.
Klimawandel im Heizungskeller – Der Höhenflug der Wärmepumpe
Es wird Frühling und die Heizperiode geht hierzulande zu Ende. Trotzdem reden wir in unserer heutigen Episode über Heizungen, genauer gesagt über „Wärmepumpen“. Sind sie wirklich die Patentlösung, um endlich auch im Gebäudebestand Fortschritte in Sachen Klimaschutz zu erzielen oder doch eher eine kostspielige Alternative für die Klientel aus der „grünen Bionade-Bourgeoisie“?
Antworten darauf hat Sebastian Breer, der sich beim WWF um die Wärmewende in Gebäuden kümmert. Wir sprechen mit ihm über den Klimawandel in deutschen Heizungskellern und den Aufschwung einer nicht mehr ganz so neuen Technik.
Ausgestrahlt – Vom Ende der Kernkraft
Es ist vorbei. Deutschland verabschiedet sich von der Atomenergie. Vor rund 60 Jahren gingen die ersten Anlagen ans Netz. Nun ist Schluss. In den letzten drei Meilern: Emsland, Neckarwestheim 2 und Isar 2 gehen die Lichter aus. Damit endet eine energiepolitische Auseinandersetzung, die die Gesellschaft über Jahrzehnte geprägt und zum Teil gespalten hat.
Einer, der darüber einiges zu erzählen weiß, ist Gero Lücking. Er hat als Greenpeace-Aktivist, Kühltürme bestiegen und Atommülltransporte blockiert. Er hat beim Öko-Institut energiepolitische Konzepte geschrieben und später beim Ökostromanbieter Lichtblick für die Energiewende getrommelt und er ist heute bei #ÜberLeben zu Gast. Mit ihm sprechen wir über den Widerstand gegen die Kernkraft, atomare Hinterlassenschaften und bleibende energiepolitische Herausforderungen.
Abwarten und Tee trinken – Teekampagne: fairer Handel, fairer Preis
Schwarz, weiß oder grün. Wir reden heute über Tee. Alle diese Sorten wachsen am selben Busch, der Unterschied liegt in der Verarbeitung.
Das Gute vielleicht zuerst: Die Ökobilanz von Tee, also Wasserverbrauch, Energieeinsatz und Flächenbedarf fällt gar nicht so schlecht aus – zumindest im Vergleich mit Kaffee. Aber auch der schwarze Tee hat ein paar dunkle Flecken auf der nicht immer so weißen Weste.
Einer, der darüber einiges erzählen kann, ist Günter Faltin. Er ist der Gründer der „Teekampagne“. Was es damit auf sich hat, erzählt er im Podcast. Ihm geht es darum, das Geschäft mit den getrockneten Blättern fairer und mit der Unterstützung der Kollegen vom WWF Indien auch umweltverträglicher zu organisieren.
Da ist der Wurm drin – Von Maden-Müsli und Maikäfersüppchen
Die EU hat die Vermarktung von Insekten als Nahrungsmittel erweitert. Das schmeckt nicht jedem. Die Begeisterung hält sich zum Beispiel beim bayrischen Ministerpräsidenten Markus Söder in Grenzen: „Wir essen Schweinsbraten und kein Maden-Müsli; das können die Grünen selber fressen“, wetterte der bayrische Landesvater. Söder halt. Dabei ist Maikäfersüppchen sogar ein traditionelles bayrisches Rezept.
Nüchtern betrachtet, könnten Krabbeltiere durchaus einen Beitrag zur Welternährung leisten. Schon heute stehen bei rund zwei Milliarden Menschen – also einem Viertel der Menschheit – immer mal wieder Insekten auf dem Speisezettel. Ob die Kerbtiere auch hierzulande auf dem Weg zum Superfood sind, darüber reden wir heute in #ÜberLeben mit Elisa Kollenda. Sie beackert beim WWF das Themenfeld nachhaltige Ernährung und ist dabei zwangsläufig auch über Insekten gestolpert.
Seemannsgarn – Frank Schätzings „Der Schwarm“ kommt ins Fernsehen
Wild gewordene Wale, giftige Quallen und tödliche Tsunamis. Die Meere schlagen zurück. Das ist der Plot von Frank Schätzings Bestseller „Der Schwarm“. Das Ganze ist nicht nur eine Häufung von ozeanischen Katastrophen, sondern die Attacken werden von einer bislang unbekannten intelligenten Lebensform aus der Tiefe gesteuert, dem Schwarm. Das klingt nach Science Fiction und das ist es auch, aber eine Vielzahl der geschilderten Phänomene basiert auf einem realistischen Hintergrund. Genau das machte das Buch zu einem Welterfolg.
Hält die Verfilmung, was der Bestseller verspricht? Nach 20 Jahren hat sich das ZDF an den Stoff gewagt und die Story als Serie verfilmt. Das gefällt nicht allen: Die Wellen der Kritik schlagen schon vor der Ausstrahlung hoch. Karoline Schacht vom WWF hat die ersten Folgen gesehen. Wir machen den Faktencheck und reden mit der Meeresbiologin über Film, Buch und vor allem das Meer.
Schräge Vögel – Von Papageien, Aras und anderen Krummschnäbeln
Sie sind bunt, gelten als schlau, manche können sprechen und sie werden uralt: Wir reden heute über Papageien. Weil sie ziemlich selten geworden sind, wurden einige von ihnen, genauer gesagt die Aras, zum Zootier des Jahres 2023 gekürt. Mit der Aktion möchte die Zoologischen Gesellschaft für Arten und Populationsschutz auf die gefährdeten Vögel aufmerksam machen. Gute Idee, fanden wir und widmen den Krummschnäbeln heute eine Episode von #ÜberLeben.
Als Expertin haben wir die Tierärztin vom Tierpark Görlitz, Dr. Viktoria Michel zu Gast. Mit ihr reden wir über die Vorlieben der bunten Flieger und erfahren, warum man in Wuppertal sogar eine Art „Eheanbahnungsinstitut“ für Papageien betreibt.
Urban Mining: Das Geld liegt auf der Straße
Über Schubladenhandys und geklaute Auspuffrohre. Gold aus dem Smartphone, Platin aus Auspuffrohren und Seltene Erden aus Abraumhalden. Es liegt allerhand herum, in unseren Kellern, Schubladen und Deponien. Doch gehoben wird dieser Schatz an Rohstoffen bislang noch viel zu selten. Das sogenannte „Urban Mining“ ist zwar ein viel diskutierter Ansatz, doch hat das „Graben nach städtischen Rohstoffen“ angesichts des immer weiter wachsenden Bedarfs an mineralischen Ressourcen wirklich Potenzial?
Über die „anthropogenen Rohstofflager“ sprechen wir heute in #ÜberLeben mit Tobias Kind-Rieper, der sich beim WWF Deutschland um Bergbau und Ressourcenschutz kümmert. Kann „Urban Mining“ einen Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten und die Abhängigkeit von Drittländern verringern?
Dürre in Kenia – Die Not wächst täglich
Fast unbemerkt von der Weltöffentlichkeit herrscht in Kenia derzeit die verheerendste Dürre seit 40 Jahren. Im ländlichen Norden des Landes leben die meisten Menschen von Viehzucht, doch Wasserstellen sind ausgetrocknet, Weideflächen verbrannt, der Boden nur noch Staub. Fast drei Millionen Menschen sind von Hungersnot bedroht, das Leben ihres Viehs und der Wildtiere steht auf dem Spiel.
Johannes Kirchgatter ist Afrika-Referent beim WWF Deutschland und ist gerade in Kenia. In diesem Podcast nimmt er uns mit in die aktuelle Situation vor Ort, berichtet wie Menschen und Tiere sich gerade an die Dürre anpassen und welche Maßnahmen derzeit und auch langfristig ergriffen werden, um möglichst viel Leben aller Art zu retten.
Mythos Moor – Kohlenstoffbombe und Klimaschützer
Heute wird es schmutzig. Es geht um Schlamm, Morast und Torf. Wir reden über Orte, an denen Menschen versinken, Irrlichter irrllichtern und womöglich gruselige Wesen ihr Unwesen treiben. Moore. Eigentlich sind das keine besonders gemütlichen Landschaften, aber es gibt sie, die Liebhaber der schlammigen Ökosysteme. Zwei von ihnen sind heute bei #überleben zu Gast: Matthias Meissner vom BUND und Katharina Burmeister vom WWF.
Matthias Meissner gehört zu den Herausgebern des sogenannten Mooratlas mit jeder Menge Hintergrundinformationen und Katarina Burmeister kümmert sich seit Jahren um die Wiedervernässung trockengelegter Feuchtgebiete in Mecklenburg-Vorpommern. Sie berichten in dieser Folge über Moorleichen, Schlammbäder und die tickenden Kohlenstoffbomben im Moor.
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Quo vadis Energiewende – Der lange Abschied von Kohle, Öl und Gas
Die Energiewende, also der Abschied von fossilen Brennstoffen und Uran, galt lange als Utopie oder böse ausgedrückt als Spinnerei. Doch die Utopie ist greifbar geworden: Inzwischen ist Energiewende erklärtes Ziel der Regierungspolitik und Schlüsselelement einer erfolgreichen Klimapolitik. Aber der Weg dahin ist weit.
Wie weit, darüber haben sich die Energieexperten der Denkfabrik AGORA Gedanken gemacht. In einer aktuellen Analyse fassen sie den Stand der Dinge und die Entwicklungen des vergangenen Jahres zusammen. Durch den Krieg in der Ukraine, knappes Gas, billige Kohle und marode Atommeiler in Frankreich wurden die energiepolitischen Karten neu gemischt. Was das für den Klimaschutz hierzulande bedeutet, darüber reden wir mit Thorsten Lenck, einem der verantwortlichen Autoren des Reports.
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Gefiederter Absturz – Vom stillen Sterben der Vögel
Er gilt als Klassiker unter den Horror-Filmen: Alfred Hitchcocks „Die Vögel“. Die Realität ist allerdings weitaus gruseliger als die Fiktion – zumindest für die Vögel. Als eine der ersten beschrieb die Situation Rachel Carson in ihrem Buch „Der stumme Frühling“, das ungefähr zur selben Zeit erschien wie der Filmschocker von 1963. Damals bedrohte vor allem das Insektengift DDT den Bruterfolg vieler Vogelarten. DDT ist seit langem verboten, doch der Sturzflug vieler Arten ging weiter. Inzwischen ist jede achte Vogelspezies vom Aussterben bedroht; mehr als die Hälfte verzeichnet massive Bestandseinbrüche.
Ob Feldlerche, Turteltaube oder Kiebitz, viele Bestände sind auch in Deutschland in einem dramatischen Sinkflug. Warum das so ist und was sich dagegen tun lässt, darüber sprechen wir heute bei #ÜberLeben mit Christoph Heinrich. Er ist Vorstand beim WWF Deutschland und er gehört zu den Kollegen, die sich oft und gerne mit dem Fernglas auf die Spur von Uferschnepfen, Rebhühnern und anderen Piepmätzen machen.
Tiere 2022 – Der animalische Jahresrückblick
2022 wird wohl für viele in Erinnerung bleiben als ein Jahr der Kriege, Krisen und Konflikte. Vielleicht ganz gut, dass es sich dem Ende zuneigt. Wir wollen in unserer tierischen Rückschau aber trotzdem noch einmal zurückblicken auf die animalischen Protagonisten der vergangenen zwölf Monate. Auch wenn diesmal keine Elefantenherde durch halb China gestapft ist oder ein Tintenfisch den WM-Sieger vorhergesagt hatte, gab doch einige Spezies, die in den vergangenen zwölf Monaten für Schlagzeilen oder zumindest für Aufregung gesorgt haben. Für die tierische Jahresbilanz zu Gast bei #ÜberLeben der WWF-Zoologe Dr. Stefan Ziegler.
Da kämpfen, wo es kein Gesetz gibt – Andreas Kisser und Derrick Green von Sepultura im Interview
Sepultura sind sehr hart für normale Ohren. Und ihre Botschaften sind deutlich. Sepultura sind eine Legende, nicht nur in ihrem Herkunftsland Brasilien. Sie haben mit ihrer Mischung aus Thrash Metal, Punk und Weltmusik 20 Millionen Alben verkauft. Immer wieder spielen dabei auch Umweltprobleme, die Rechte der indigenen Bevölkerung in den Regenwäldern Brasiliens und Politik eine wichtige Rolle – zuletzt im Video „Guardians of the Earth“ und in den SepulQuarta-Online-Shows der Band.
Wir sprechen im Überleben Podcast mit Sänger Derrick Green und Gitarrist Andreas Kisser über die Macht der Musik bei weltbewegenden Themen wie Natur, Umwelt und die Rechte indigener Stämme im Amazonas in Brasilien. Das Interview haben Oliver Samson und Klaus Esterluß geführt.
Vom Ende der Evolution – Auswege aus der Biodiversitätskrise
Mal eben kurz die Welt retten... Wenn das mal so einfach wäre. Aber immerhin: Aktuell sitzen in Kanada Delegationen aus fast 200 Ländern zusammen und diskutieren über Auswege aus dem Artensterben. CBD, Konvention zum Erhalt der biologischen Vielfalt, heißt der Vertrag, der zwar schon drei Jahrzehnte alt, aber bislang nicht viel mehr als ein Papiertiger geblieben ist. In Montreal versucht man der Konvention in der nunmehr 15. Vertragsstaatenkonferenz neues Leben einzuhauchen. Das wird auch höchste Zeit, denn der Countdown läuft. Acht oder neun Millionen Tier und Pflanzenarten gibt es auf dem Planeten, doch täglich streichen ungefähr 150 von ihnen die Segel.
Wie brisant die Lage ist, darüber hat unser heutiger Gast einiges zu erzählen. Er hat ein über 1000 Seiten starkes Buch mit dem Titel „Das Ende der Evolution“ geschrieben. Die Rede ist von Matthias Glaubrecht, Zoologie-Professor an der Universität Hamburg, genauer gesagt am Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels. Mit ihm reden wir über den Menschen als „Eintagsfliege der Evolution“ und diskutieren die Frage, ob der Homo Sapiens vielleicht selbst Gefahr läuft, auf der Liste der ausgestorbenen Arten zu landen.
Black Mambas – Wildhüterin, kein Job wie jeder andere
Black Mambas, eine Gruppe weiblicher Rangerinnen, die im Kruger Nationalpark in Südafrika gegen Wilderer kämpfen. Das klingt nach einer Heldinnengeschichte und purem Abenteuer. Die Realität ist meist eher weniger romantisch. Das zeigt der aktuelle Dokumentarfilm von Lena Karbe.
Die Regisseurin ist heute zu Gast bei #ÜberLeben. Außerdem dabei: Brit Reichelt-Zolho vom WWF, die lange in Mosambique die Ausbildung von Wildhüter:innen koordiniert hat. Mit den beiden reden wir über den vermeintlichen Traumjob als Rangerin, Wilderei und das Erbe des Kolonialismus. Und es geht um die Frage, ob und wie die Menschen vor Ort vom Schutz ihrer Natur profitieren können.
Hunger – Wie werden alle satt?
Wir sind acht Milliarden Menschen. 800 Millionen von ihnen müssen hungern. Eine weitere Milliarde ist unterernährt. Den Hungernden stehen zwei Milliarden Übergewichtige gegenüber. Irgendetwas läuft offensichtlich schief. Aber was? Dabei könnte unser Planet sogar zwölf Milliarden Menschen ernähren, sagt zumindest die Welternährungsorganisation.
Was sind die Ursachen für den Mangel und wie müssen wir unsere Ernährung verändern, damit alle satt werden? Fragen, auf die unser heutiger Gast, Markus Wolter, hoffentlich Antworten hat. Er ist beim katholischen Hilfswerk Misereor verantwortlich für Landwirtschaft und Welternährung und informiert uns in dieser Episode von #ÜberLeben über die Gründe für die Ernährungskrise und über Wege zu einer Welt ohne Hunger.
Überdosis – Gefangen in der Stickstoff-Falle
Er ist überall: in unserer Nahrung, in unserem Körper, im Wasser und in der Luft. Er ist lebensnotwendig und lebensbedrohend. Die Rede ist von: Stickstoff. Dünger, Sprengstoff, Welternährer. Hinter dem chemischen Element mit der simplen Formel N verbirgt sich ein Alleskönner, der in seinen zahlreichen Verbindungen das Überleben auf diesem Planeten erst sichert und es zugleich bedroht. Die Wissenschaftsjournalistin Anne Preger hat dem Stoff, der die Welt zusammenhält ein Buch gewidmet: Globale Überdosis. Die Autorin ist heute bei #überLeben zu Gast und wird uns mehr erzählen über Stickstoff, die unterschätzte Gefahr für Umwelt und Gesundheit.
Wir müssen die Welt verstehen, damit wir sie schützen können
Über das verständliche Vermitteln von Wissen – ein Gespräch mit dem Wissenschaftsjournalisten und Welterklärer Niklas Kolorz.
Wo wären wir heute ohne die Entdeckungen von Newton, Einstein, Darwin? Und wo könnten wir sein, hätte der Ölkonzern Exxon in den 1970er Jahren nicht seine Studien zur Klimakrise ignoriert? Der Grimme-Preisträger Niklas Kolorz zeigt in seinem neuen Buch „(Fast) Alles einfach erklärt“, dass wir Menschen sehr wohl dazu in der Lage sind, die Welt nachhaltig zu verändern. (Manchmal zum Schlechten, sehr oft zum Guten.)
Im ÜberLeben-Podcast besprechen wir, warum es notwendig ist, die Welt zu verstehen, um den Planeten zu schützen. Wie das verständliche Aufbereiten von komplexen Themen funktionieren kann, zeigt Niklas auch mit seinem TikTok-Kanal, über den er Millionen Menschen erreicht. Seine Videos erscheinen auch regelmäßig bei uns.
Wild auf Wildniss-Wissen
„Hoffnung für den Wolf“, heißt das aktuelle Buch von Andreas Hoppe. Ihn dürften die meisten allerdings weniger als Autor sondern in erster Linie als Schauspieler aus dem Polizeiruf 110, der Soko München oder dem Ludwigshafener Tatort kennen. Aber er ist eben nicht nur TV-Kommissar, sondern auch Teilzeitlandwirt und engagierter Naturschützer. In dieser Funktion hat ihn der WWF als Moderator für einen Online-Kurs über Wildtiere engagiert und genau darüber reden wir heute mit ihm in dieser Episode von ÜberLeben.
Kommunikation in der Klimakrise – über Chancen und Gefahren
Die Klimakrise ist ein gigantischer Brocken. Hochkomplex, auf lähmende Weise deprimierend, weltbedrohend. Kurz: ganz und gar kein Thema, über das jemand mit Spaß kommunizieren würde. Ob nun in den Sozialen Medien, in Podcasts oder klassischen Zeitungen. Reden müssen wir trotzdem. Und zwar dringend! Schließlich geht es um die Zukunft dieser einen Erde, die wir nun mal haben. Es geht um soziale Gerechtigkeit. Es geht um einen Wandel im Denken der Menschen und in der Gesellschaft.
Wer in der Klimakrisen-Kommunikation die Finger in die Wunde legen muss, besprechen wir im #ÜberLeben Podcast mit der Autorin, Kommunikations-Expertin und Podcast-Kollegin Louisa Dellert. Wir klären, wo bei Unternehmen das Greenwashing anfängt, wo wir als WWF in der Debatte stehen und was Content Creator:innen in ihren Social Media Kanälen tun können, um die Welt in Sachen Klima und Umwelt in eine nachhaltige Zukunft zu schicken.
Green Goals und schwarze Schafe: Von Nachhaltigkeit im Fußballstadion
Stürmer, die mit vergoldeten Steaks protzen, ein Torwart der sich mit dem Hubschrauber zum Training fliegen lässt und Profis, die Bilder von ihren aufgemotzten Sportwagen an ihre Fans posten. An eines denkt man bei Fußball eher weniger: den Umweltschutz. Dennoch, es gibt sie: Vereine und Spieler, die versuchen, ihren Sport nachhaltiger zu machen. Sind das reine Marketing-Gags oder ist findet tatsächlich ein Umdenken statt? Über Umweltschutz und Fußball reden wir heute in #ÜberLeben mit einem, der sich auskennt: Sebastian Tripp. Er organisiert als Geschäftsführer der Panda Fördergesellschaft das Sponsoring für den WWF, hat davor aber lange im Sport-Marketing gearbeitet.
Mehr über Sport und Umwelt
Folge 111: Tatort Oder - Ein Fluss wird geopfert
Es stank zum Himmel: Bis zu 300 Tonnen, also 300.000 Kilo an totem Fisch sammelten Angler, Anwohner, Behörden und freiwillige Helfer Anfang August aus der Oder. Giftmord oder wenn man so will, die Chronik eines angekündigten Todes! Auch wenn der Auslöser des Massakers noch immer nicht endgültig geklärt ist, zeichnet sich doch ab, dass das Sterben der Fische wohl auf eine tödliche Kombination von mehreren Ursachen zurückgehen dürfte. Der „Täter“ ist hingegen offensichtlich. Es war wieder mal: Der Mensch.
Immerhin: Inzwischen gaben die Behörden Entwarnung, weil sinkende Temperaturen und Regenfälle die Lage im Fluss entspannt haben. Doch die Oder ist längst nicht aus Schneider. Wo die Gefahren liegen, ob sich der Fluss erholen kann und was passieren muss, damit sich solche Katastrophen nicht wiederholen, darüber reden wir in :#ÜberLeben mit Tobias Schäfer, Gewässerschützer beim WWF Deutschland.
Mehr über die Katastrophe
Folge 110: Sparschwein war gestern – Geldanlagen für eine bessere Welt
Mit Geld ist es wie mit Beton: Es kommt drauf an, was man draus macht! Einer, der davon einiges versteht, ist heute bei #ÜberLeben zu Gast. Axel Brosey ist Fondsmanager bei Lloyds Fonds und erzählt uns heute, was er so den ganzen Tag macht, was Kund:innen beachten sollten und vor allem, was das Ganze mit Umweltschutz zu tun hat.
Dazu kann außerdem die Volkswirtin Katja Kirchstein vom WWF einiges beitragen. Sie hat kürzlich einen Leitfaden für die Hosentasche zu nachhaltigen Geldanlagen vorgelegt. Ihr ist es wichtig, das Geld dorthin zu lenken, wo es konkrete Veränderung bewirkt, also z.B. die Industrie klimaverträglicher macht oder zum Erhalt von Artenvielfalt beiträgt.
Mehr zum Thema Sustainable Finance
Folge 109: Besuch beim „Wespen-Flüsterer“
Es ist Pflaumenkuchenzeit und mit dem Kuchen kommen leider auch die Wespen. Dieses Jahr soll ein ganz besonders fieses Wespenjahr werden. Ob das stimmt, wir wissen es nicht so genau.
Aber einer, der es wissen könnte, ist in dieser Episode von #ÜberLeben zu Gast, Florian Lauer ist so eine Art „Wespenversteher“. Er verantwortet beim WWF das so genannte „BROMMI-Projekt“. Dabei geht es darum, die Überlebenschancen für Insekten wieder zu verbessern. Und zu den Insekten gehören bekanntlich auch die die schwarz gelben Plagegeister. Wir erfahren etwas über fliegende „Dementoren“ und ob man ihnen mit Wasserpistolen die Laune verderben kann.
Folge 108: Grüner Wohnen – Vom Bauen, Heizen und Sanieren
Angesichts rapide steigender Energiepreise treibt der Gedanke an die nächste Heizperiode so manchem tiefe Sorgenfalten auf die Stirn. Zu Recht. Aber die Furcht vor dem kalten Winter und explodierenden Heizkosten lenkt zumindest den Blick auf ein ökologisches Problem, das eng mit der Thematik verknüpft ist. Denn neben dem Verkehrssektor gehört der Gebäudebereich in Deutschland zu den Sorgenkindern beim Klimaschutz. Zielvorgaben, die Emissionen zu senken, werden hier regelmäßig krachend verfehlt. Je nachdem wie man rechnet, verursachen Heizen und Stromverbrauch in den eigenen vier Wänden laut Umweltbundesamt noch immer etwa 30 Prozent der deutschen Treibhausgas-Emissionen.
Je schneller wir hier in Sachen Klimaschutz vorankommen, desto eher dürften auch die Heizrechnungen wieder sinken. Doch das ist leichter gesagt als getan. Wie es gehen könnte und wo die Knackpunkte liegen, darüber reden wir heute mit Silke Küstner. Sie beschäftigt sich beim WWF mit der Kreislaufwirtschaft im Bausektor und um dieses Thema geht es diesmal bei #ÜberLeben.
Mehr zum Thema Heizen und Bauen
Folge 107: Tempolimit für den Holzverbrauch – Vom fahrlässigen Umgang mit einem kostbaren Rohstoff
Es ist zwar noch ein paar Monate hin, doch der Winter naht. Angesichts von Gasknappheit und explodierenden Nebenkostenrechnungen schauen schon jetzt viele mit Sorgen auf die nicht mehr allzu ferne Heizperiode. Nicht nur die Nachfrage nach Heizlüftern bricht alle Rekorde, auch der Bedarf nach Brennholz geht steil nach oben. Ob es allerdings eine gute Idee ist, einen Scheit nach dem anderen in den Ofen zu schieben, darf bezweifelt werden. Zwar wächst Holz wieder nach, aber das dauert.
Ein neuer WWF Report zeigt, dass wir schon jetzt zu viel davon zu schnell verbrauchen. Eine der Autorinnen, Meghan Beck O´Brian, und Johannes Zahnen vom WWF erklären im #ÜberLeben Podcast, wie wir einen kostbaren Rohstoff noch immer viel zu sehr verschwenden und warum wir eine Art Tempolimit für den Holzkonsum brauchen.
Folge 106: Der Ruf der Berge - Speed-Ski-Bergsteigen in eisigen Höhen
Wir müssen reden: Über Extrembergsport und Klimawandel. Wie man auf die Gipfel kommt und vor allem wieder heil herunter. Im #ÜberLeben-Podcast zu Gast einer, der berichten kann, wie die Klimakrise in eisigen Höhen besonders hart zuschlägt. Über extreme Herausforderungen, den "Mut-Muskel" und Dixie-Klos auf dem Mount Everest sprechen in dieser Episode Luise Nessler und Klaus Esterluss mit dem Speed-Ski-Bergsteiger Benedikt Böhm, der sich als Botschafter des WWF auf die Reise nach Nepal macht, um dort nicht nur die höchsten Gipfel zu erklimmen, sondern auch um sich ein Bild zu machen vom Zusammenleben von Menschen und Tieren in bergigen Regionen.
Mehr zur Klimakrise und Himalaja-Region
Folge 105: Mehr Plastik als bio! Was taugen Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen?
„Bioplastik“, klingt erstmal gut. Ein Kunststoff, der aus nachwachsenden Rohstoffen - etwa aus Mais oder Zuckerrohr produziert wurde, könnte ein Baustein sein, um den Ausstoß an Treibhausgasen zu senken und der drohenden Plastikflut zu entkommen. Soweit die Theorie. Allerdings sind die neuen Materialien alles andere als „bio“ und ob sie helfen, die Mülllawine zu bremsen. ist mehr als fraglich. Im Gegenteil: angeblich kompostierbare Müllbeutel verstopfen die Sortieranlagen und Äcker, auf denen Pflanzen für die Plastikproduktion angebaut werden, ließen sich wohl besser für den Anbau von Nahrung nutzen. In der heutigen Episode von #ÜberLeben schauen wir etwas genauer hin und haben dazu Bernhard Bauske zu Gast, der sich beim WWF seit Jahren mit Ökobilanzen von Verpackungen, Alternativen und Plastik im Meer beschäftigt.
Mehr über die Plastikflut
Folge 104: Mücken – Auf der Spur der geflügelten Plagegeister
Gäbe es eine Sympathie-Skala im Tierreich, würden sie wahrscheinlich irgendwo zwischen Bandwürmern und Kanalratten landen: die Rede ist von Mücken. Mit steigenden Temperaturen tauchen die summenden Plagegeister wieder auf, aus Tümpeln, Pfützen und Regentonnen. Gelegenheit für uns, die sechsbeinigen Insekten genauer unter die Lupe zu nehmen.
Zu Gast ist diesmal eine Expertin, die die Jagd auf die Blutsauger und ihre Erforschung zum Beruf gemacht hat: Dr. Doreen Werner vom Leibniz Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (kurz ZALF) in Müncheberg. Sie verantwortet dort den so genannten „Mückenatlas“.
Was es damit auf sich hat, welche Rolle Mücken im Ökosystem spielen und wie die Insekten als Virentaxi für diverse Krankheitserreger funktionieren, dazu mehr in dieser Episode von #ÜberLeben.
Folge 103: Großstadtdschungel – Wilde Tiere in der Stadt
In Kenias Hauptstadt Nairobi leben Leoparden, die sich u.a. von Haushunden ernähren. Ganz so weit ist es hierzulande noch nicht, aber auch bei uns entdecken immer mehr wilde Tiere die Stadt als Lebensraum. Wanderfalken, Waschbären, Waldohreulen: Das Spektrum der tierischen Stadtbewohner ist breit. Allein in Berlin wurden 200 verschiedenen Wildtierarten ausgemacht. In ganz Deutschland sollen es 10.000 sein.
Über einige dieser Landflüchtlinge wollen wir heute in #ÜberLeben reden und zwar mit Albert Wotke, der beim WWF das Flächennaturschutzprogramm leitet. Er berichtet von Fast-Food für Füchse, Besuch vom Gartenrotschwanz und erzählt, warum es für Halsbandsittiche am Rhein so schön ist.
Folge 102: Tief ins Glas geschaut – Zur Umweltbilanz eines antiken Werkstoffs
Auch das noch! Die Meldung kam diese Woche vom Deutschen Brauerbund: Die Bierflaschen könnten knapp werden. Der Grund: stark gestiegene Energiepreise und unterbrochene Lieferketten. Putins Krieg in der Ukraine hinterlässt seine zugegebenerweise verkraftbaren Spuren in Sektoren, wo die meisten sie wohl nicht erwartet haben.
Anlass für uns, dem Thema „Glas“ und seiner Umweltbilanz einmal etwas genauer auf den Grund zu gehen. Es geht um Energie, Scherben, Sand, Recycling und nicht zuletzt um Parfum.
Zu Gast im ÜberLeben Podcast heute einer, der davon etwas versteht: Thomas Eidloth, Nachhaltigkeitsbeauftragter von Heinz Glas in Franken. Außerdem dabei Laura Griestop, die sich beim WWF um das Thema Kreislaufwirtschaft kümmert.
Folge 101: Der Froschkönig – Willi sucht die Wunderkröte
Das erhabenste Gefühl der Welt? Einer Kröte in die magischen Augen gucken! Das sagt Willi Weitzel in dieser Ausgabe unseres #ÜberLeben-Podcast. Willi kennen wir alle, als Moderator von „Willi wills Wissen“, einem TV-Format für Kinder, bei dem er sich Themen gestellt hat, die andere nicht mit der Kneifzange anfassen wollen. Über Jahre hat er komplexe Themen so verarbeitet, dass Kinder sie einfach verstehen konnten. Und dafür lieben sie Willi. Auch heute noch, wenn die Kinder schon gar keine Kinder mehr sind.
Wir haben Willi eingeladen, um mit ihm über seinen neuen Kinofilm zu sprechen: Willi & die Wunderkröte. Der Film geht auf eine Reise von einem Weiher in Bayern über Ägypten bis nach Panama in eine Frosch-Rettungsstation. Klimakrise, Krankheiten und nicht zuletzt der Mensch rücken den Amphibien immer enger auf die Pelle. Wenn nicht schleunigst was passiert, verlieren wir eine farbenfrohe, faszinierende Artenvielfalt.
Mit dieser Ausgabe wird übrigens manches neu im Überleben-Podcast-Kosmos. Wir haben ein frisches Studio, ihr könnt uns beim Reden nun auch hin und wieder zugucken und es gibt zum ersten Mal eine Co-Moderation von Luise Nessler aus dem WWF Kinder- und Jugendprogramm und Klaus Esterluß aus dem WWF-Social-Media-Team. Schreibt uns gerne eure Meinungen und Ideen. Wünscht euch Themen und verratet uns eure Lieblingskröte.
Mehr für Kinder und Jugendliche
Folge 100: Immer diese Radfahrer – Zur Renaissance des Drahtesels
„Fahrräder sind das neue Klopapier“, hieß es schon in der der ersten Corona-Welle, als die Nachfrage nach Drahteseln sprunghaft anstieg. Damals war es vor allem die Furcht vor der Ansteckung im öffentlichen Nahverkehr, die die Menschen zum Umstieg motivierte. Jetzt sind es die gestiegenen Spritpreise.
Die Fahrradhändler freuen sich, doch ob der Boom wirklich zu einem Umdenken auf der Straße führt, bleibt abzuwarten. Einschätzungen über Gegenwart und Zukunft eines schon sehr alten Verkehrsmittels liefert heute in #Überleben Elena Laidler-Zettelmeyer vom Bundesverband Zukunft Fahrrad. Eine Interessenvertretung von mittlerweile mehr als 50 Unternehmen aus der Branche
Folge 99: Kurzschluss – Energiepolitik in Zeiten des Krieges
Mai 2022. Die Heizperiode ist beendet. Zumindest für dieses Jahr. Doch im kommenden Winter könnte es hierzulande empfindlich kalt werden, denn geheizt wird meist mit Gas und das wiederum kommt bekanntlich vor allem aus Russland. Noch.
Nachdem russische Panzer durch die Ukraine rollen und immer neue Gräueltaten bekannt werden, wird der Ruf nach einem Embargo lauter, um nicht immer weiter Putins Kriegskasse mit Milliarden zu füllen. Denkbar ist auch, dass der Kreml selbst den Gashahn zudreht.
Deutschland sitzt in der Falle, denn nicht nur Gas, sondern auch Öl, Steinkohle und selbst Uran kommen aus dem Einflussbereich von Wladimir Putin. Die energiepolitische Abhängigkeit erhitzt die Gemüter: Kann die deutsche Wirtschaft einen Ausstieg verkraften? Steigen die Energiepreise ins Uferlose? Sollte der Kohleausstieg verschoben, neue Gasfelder erschlossen und alte AKWs weiterbetrieben werden? Beschleunigt die Debatte die nötige Energiewende oder droht eher ein Rückschlag? Fragen über Fragen, über die wir heute in #ÜberLeben mit Viviane Raddatz und Felix Schmidt aus dem Klimateam des WWF reden.
Folge 98: Aquakultur – Massentierhaltung unter Wasser
Fisch ist gesund. Die kulinarische Beliebtheit der Schuppentiere ist allerdings alles andere als gesund für die Meere, denn die sind inzwischen vielerorts ziemlich leergefischt. Eine Alternative könnten Fischfarmen, so genannte Aquakulturen sein.
Die Branche boomt. Hier werden inzwischen Jahr für Jahr mehr als 110 Millionen Tonnen Fisch und Meeresfrüchte produziert. Das ist deutlich mehr als die Fischer an Wildfang aus ihren Netzen ziehen. Das Spektrum solcher Anlagen ist breit und reicht vom Karpfenteich über Shrimps-Produktion im Mangrovenwald bis hin zu gewaltigen küstennahen Käfiganlagen. Massentierhaltung unter Wasser, die nicht nur Fisch, sondern auch Probleme produziert.
Über Gegenwart und Zukunft der Fischproduktion reden wir heute in #ÜberLeben mit dem Fischfachmann unsere Vertrauens Philipp Kanstinger.
Folge 97: Krieg in der Speisekammer
Leere Regale. An mangelndes Klopapier und knappe Nudelvorräte hatten wir uns in Corona-Zeiten schon gewöhnt. Jetzt, nach dem russischen Überfall auf die Ukraine herrscht bei Sonnenblumenöl und Mehl Ebbe in den Supermarktregalen. Und nicht nur das: Jetzt steigen auch noch die Preise.
Was hat der Krieg mit der Versorgungslage hierzulande zu tun und bedrohen die Bombardements indirekt die Ernährung von Menschen, die ohnehin nicht genug zu essen haben? Was bedeutet der Konflikt für die europäische Agrarpolitik und sollten wir wegen Putin am besten auf das lieb gewonnene Schweineschnitzel verzichten?
Hintergründe zu Fragen wie diesen liefert in dieser Folge von #ÜberLeben Johann Rathke, Koordinator für Agrar- und Landnutzung beim WWF Deutschland.
Folge 96: Die Wilderer sind unter uns – Verbrecher mit Gift und Flinte auf der Pirsch
Ein Mord schockte vor wenigen Wochen die Republik. Eine Gegend, in der sich normalerweise Fuchs und Hase gute Nacht sagen, wurde zum Schauplatz eines Kapitalverbrechens. Zwei Wilderer in Rheinland-Pfalz erschossen aus Furcht vor Entdeckung zwei Polizisten. Viele Beobachter rieben sich angesichts der Dimension des Falls verwundert die Augen. Wilderei in Deutschland? Ist das nicht eher ein Delikt aus längst vergangenen Zeiten oder findet allenfalls auf fernen Kontinenten statt? Keineswegs. Über das Thema Wilderei und Artenkriminalität in Deutschland klärt uns heute bei #Überleben der Wildtierexperte des WWF, Moritz Klose, auf.
Folge 95: Schlammschlacht an der Elbe – Wohin mit dem Hafenschlick?
Erst vor wenigen Monaten meldete die Stadt Hamburg Vollzug. Die Vertiefung der Elbe sei abgeschlossen. Es war der vorläufige Schlusspunkt unter ein 800 Millionen Euro teures Mammutprojekt, das die Stadt gegen den massiven Widerstand von Naturschützern durchgedrückt hatte. Die Betonung liegt allerdings auf „vorläufig“, denn gebaggert wird weiter.
Mit jeder Flut spült die Elbe jede Menge Sedimente in Richtung Hansestadt. Damit riesige Containerschiffe trotzdem den Hafen anlaufen können, sind die Bagger nach wie vor im Einsatz. Doch wohin mit dem Schlamm? Am liebsten möchte die Stadt das belastete Baggergut wohl ausgerechnet vor der Vogelschutzinsel Scharhörn am Rande des Nationalparks ins Wattenmeer kippen. Keine gute Idee, finden Naturschützer. Ein neuer Streit bahnt sich an. Juristische Folgen nicht ausgeschlossen.
Zu Gast im #Überleben Podcast diesmal Beatrice Claus. Sie war für den WWF schon an den Auseinandersetzungen an der Ems beteiligt, ein Fluss der geopfert wurde, nur um überdimensionierte Kreuzfahrtschiffe ans Meer zu transportieren. Außerdem versuchte sie gemeinsam mit BUND und Nabu im „Bündnis Tiedeelbe“ die schlimmsten ökologischen Schäden durch die erneute Vertiefung der Elbe in Grenzen zu halten.
Mehr über Tideelbe und Elbvertiefung
Folge 94: Maja und ihre wilden Verwandten - Von Bienen, Blüten und Bestäubern
Sie sind wieder da. Mit dem Sprießen der ersten Schneeglöckchen und Krokusse beginnt es allmählich wieder zu brummen in unseren Gärten und in Wald und Flur. Die Rede ist von Bienen, denen wir heute eine Episode von #ÜberLeben widmen.
Von Killerinsekten und Superbestäubern bis hin zu Gelee Royale und Erdbeertorte, wir nutzen die Gelegenheit, unseren Bienenexperten Fabian Lauer alles zu fragen, was uns zu den angeblich so fleißigen Insekten einfällt.
Folge 93: Lang lebe Technik – Elektroschrott und wie man ihn vermeidet
Jeder einzelne von uns wirft im Schnitt pro Jahr zehn Mixer, 20 Handys und fünf Toaster auf den Müll: Zehn Kilo Elektroschrott fallen hierzulande pro Kopf an. Damit verbunden ist nicht nur eine gewaltige Ressourcenverschwendung sondern auch ein leider immer noch wachsendes Umweltproblem.
Die Aktion „Lang lebe Technik“, initiiert von Forschungsinstituten und Verbraucherzentralen hat der Elektromülllawine den Kampf angesagt. Mit Tamina Hipp von der Technischen Universität Berlin ist eine der Initiatorinnen bei #ÜberLeben zu Gast. Gemeinsam mit Rebecca Tauer, die beim WWF zum Thema Kreislaufwirtschaft arbeitet, reden wir über kaputte Fernseher, alte Waschmaschinen, Repair Cafes und Tauschbörsen.
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Folge 92: Abfall, der keiner ist – Lebensmittelverschwendung und die Folgen
Aktivisten kleben sich mit Superkleber auf die Autobahn, sie springen im Februar ins eisige Hamburger Hafenbecken oder versuchen, Flughäfen zu blockieren – und das alles nur, um gegen die Verschwendung von Lebensmitteln zu protestieren. Angesichts von weltweit mehr als 800 Millionen hungernder Menschen ist das Anliegen der Demonstrant:innen der „Letzten Generation“ sicher aller Ehren wert.
Aber: Lebensmittel sind kein Atommüll und es fragt sich, ob der Berg an Essensresten wirklich ein so gravierendes ökologisches Problem darstellt, dass der Einsatz drastischer Proteste gerechtfertigt erscheint? Über diese Frage und Auswege aus dem Abfalldilemma reden wir heute in #ÜberLeben mit Tanja Dräger, die sich für den WWF seit Jahren mit den Umwelteffekten der Lebensmittelverschwendung beschäftigt.
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Folge 91: Die Grenzen des Wachstums – Der Öko-Klassiker des „Club of Rome“ wird 50
Der Planet steht vor dem Burnout. Eine bedrohliche, aber nicht wirklich neue Erkenntnis. Der Club of Rome legte diese Diagnose mit seinem Bericht „Die Grenzen des Wachstums“ schon vor ziemlich genau 50 Jahren vor. Die Analyse des Autorenteams vom Massachusetts Institute of Technologie rechnete schon 1972 vor, dass die vorhandenen Ressourcen, seien es Öl, Gas oder Metalle, nicht mehr lange reichen würden, um den immer üppigeren Lebensstil einer weiter ungebremst wachsenden Weltbevölkerung zu stillen. Ihre Szenarien prägten die umweltpolitische Diskussion entscheidend.
Inzwischen sind fünf Jahrzehnte ins Land gegangen; Wirtschaft und Konsum brummen nach wie vor, doch die Sorgen, dass das alles bald eine Ende haben könnte, sind angesichts von Artensterben und Klimakrise nicht geringer geworden. Über die Szenarien des „Klassikers der Umweltliteratur“ reden wir mit einem, der es wissen muss. Zu Gast im ÜberLeben Podcast der Unternehmer Max Schön, der von 2007 bis 2016 Präsident der Deutschen Gesellschaft des Club of Rome war und überdies seit 2018 im Stiftungsrat des WWF Deutschland aktiv ist.
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Folge 90: Das Jahr des Tigers – Vom Leben und Sterben der asiatischen Katze
Schätzungsweise 20.000 Tiger leben mittlerweile hinter Gittern. Sie vegetieren in privaten Gehegen von mehr oder weniger durchgeknallten Katzenfans dahin oder werden auf Tigerfarmen in China, Laos oder Thailand gezüchtet, wo es darum geht, Knochen, Fell und Organe der Tiere möglichst schnell zu Geld zu machen.
In Freiheit streifen allenfalls noch 4.000 Exemplare, verteilt auf ein Dutzend Staaten, durch die schrumpfenden asiatischen Wälder.
Nach dem chinesischen Horoskop hat das Jahr des Tigers gerade erst begonnen. Ein Grund für uns, einmal genauer hinzuschauen wie es um das Leben und Sterben der Großkatze bestellt ist. Zu Gast im #ÜberLeben Podcast: die WWF-Kollegin Kathrin Samson, die seit Jahren im Einsatz für die gesteiften Katzen ist.
Alles zu Tigern und der WWF-Schutzarbeit
Folge 89: Money makes the world go round – Vom Klimawandel hinter dem Bankschalter
Geld regiert die Welt, doch wer regiert das Geld? Bei der Beantwortung der Frage landet man ziemlich schnell bei den Banken. Die reden zumindest ein gehöriges Wort mit, wenn es darum geht, unser Wirtschaftssystem auf einen besseren, nachhaltigeren Kurs zu bringen. Und genau deshalb lohnt es sich, einen Blick auf die deutschen Geldhäuser zu werfen, um zu schauen, wie sind die eigentlich aufgestellt, wenn es um Klimaschutz und den Schutz von Umwelt und Natur geht.
Parisa Shahyari aus dem Finanzteam des WWF hat genau das getan. In ihrem Rating stellt sie fest, dass zwar noch viel Luft nach oben ist, es aber allmählich auch eine Art Klimawandel hinter dem Bankschalter zu geben scheint. In #ÜberLeben beschäftigen wir und diesmal mit der Rolle der Banken auf dem Weg zu einem nachhaltigen Wirtschaftssystem.
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Folge 88: Der gefrorene Planet – Tauender Permafrost und die Folgen
Es taut und zwar gewaltig. Der Klimawandel lässt nicht nur Eisberge und Gletscher schmelzen, auch die Erde selbst taut immer mehr auf. Dabei ist Permafrost, also dauerhaft gefrorener Boden, eigentlich keine Seltenheit. Auf der Nordhalbkugel liegen die Temperaturen im Untergrund auf rund 20 Prozent der Landfläche unter dem Gefrierpunkt. Noch. Doch mit dem eisigen Dornröschenschlaf könnte es bald vorbei sein.
Die Folgen für Klima, Wirtschaft und Gesundheit sind schwer kalkulierbar. Wir versuchen es trotzdem. Bei der Suche nach Experte:innen zu dem frostigen Thema sind wir überraschend schnell fündig geworden. Und zwar in Thüringen. Dort arbeitet der WWF-Kollege Max Boxleitner. Er kümmert sich eigentlich um Luchse, ist aber von Hause aus Geowissenschaftler und noch dazu mit der Paläobotanikerin Kseniia Boxleitner vom Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte verheiratet, die wiederum über Permafrost in Jakutien promoviert hat.
Folge 87: Erdbeeren und andere durstige Früchtchen – Von Wasserdieben, Mondlöchern und virtuellem Wasser
„Esst mehr Obst und ihr bleibt gesund“, steht manchmal auf den Papiertüten der Obstverkäufer. Für die Menschen mag das auch stimmen, für die Natur stimmt das nicht immer! Insbesondere wenn schon im Winter in den Tüten Erdbeeren, genauer gesagt Früherdbeeren, stecken, wird es problematisch.
Das Dilemma bei den roten Früchtchen, insbesondere wenn sie aus Spanien kommen, ist, dass sie viel Wasser verbrauchen und das ist alles andere als gut für die Natur. Beobachten kann man das in der Doñana, einem Feuchtgebiet im südspanischen Andalusien, das zum Weltnaturerbe der Menschheit gehört.
Zu Gast beim #ÜberLeben Podcast diesmal: Juliane Vatter. Sie ist die Wasserspezialistin vom WWF Deutschland. Außerdem dabei: Patrick Freund, der sich um verbesserte Lieferketten kümmert – und dazu muss man unter anderem den Wasserverbrauch minimieren. Wir sprechen über illegale Plantagen, gefährliche Bohrlöcher und was das mit unserem Konsum in Deutschland zu tun hat.
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Folge 86: Das Preisschild lügt – Sind unsere Lebensmittel zu billig?
Ein Kilo Gehacktes ist schon für weniger als fünf Euro zu haben, und das ist eindeutig zu billig. Das meint zumindest der neue Landwirtschaftsminister Cem Özdemir. Er ließ kurz vor Weihnachten verlauten, es dürfe „keine Ramschpreise für Lebensmittel mehr geben, sie treiben Bauernhöfe in den Ruin, verhindern mehr Tierwohl, befördern das Artensterben und belasten das Klima“.
Recht hat der Mann. Leider. Mit dem den wahren Kosten von Lebensmitteln beschäftigt sich auch Tanja Plötz aus dem Landwirtschaftsbereich des WWF, die diesmal in #ÜberLeben zu Gast ist. Sie arbeitet am so genannten "True Cost Accounting". Das ist ein Instrument mit dem man versucht, sich den ökologischen und sozialen Nebenkosten im Einkaufskorb zu nähern. Mehr über Nahrungsmittel und ihre Preise in der neuen Folge von #ÜberLeben.
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Folge 85: Taxonomie – Fundraising für Atom und Gas
„Supergau für den Klimaschutz“, „Greenwashing“, „Das grenzt an Wahnsinn“: Das mediale Echo auf den Vorschlag der EU-Kommission war verheerend. Die möchte nämlich künftig Geld für Atomkraftwerke und Gaskraftwerke als „nachhaltig“ einstufen. Für viele ist das offenbar eher ein Vorschlag aus Schilda.
Doch zu den Fakten: Hintergrund der Debatte ist, dass die EU dafür sorgen will, dass künftig mehr Geld in umweltfreundliche Projekte fließt. Die Frage ist allerdings: Was ist wirklich umweltfreundlich? Damit es Investoren künftig leichter haben, möchte die EU eine Art „Ökosiegel für Finanzprodukte“ schaffen. Wenn das funktionieren soll, muss man sich allerdings auf ein System einigen, das die Kriterien für solche nachhaltigen Projekte festlegt, die so genannte Taxonomie.
Und wie so oft liegt der Teufel mal wieder im Detail. Um ein wenig Licht in das Dunkel der europäischen Finanzpolitik zu bringen, sprechen wir heute mit unserem WWF-Mann für knifflige Finanzthemen, Matthias Kopp, über die Hintergründe und die Bedeutung der Auseinandersetzung.
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Folge 84: Die kleine Tierschau – Ein animalischer Jahresrückblick
Tierisch tierisch. Das Jahr neigt sich dem Ende zu, und viele lassen die vergangenen zwölf Monate noch einmal Revue passieren. Wir auch. Nachdem in den vergangenen Wochen von allen möglichen Organisationen Vögel, Libellen, Fische und sogar Mikroorganismen des Jahres gekürt worden sind, wollen wir in unserem animalischen Rückblick schauen, was sonst noch so anlag an animalischen Themen 2021. Zu Gast bei #ÜberLeben diesmal: Stefan Ziegler. Stefan ist Zoologe und kümmert sich für den WWF schwerpunktmäßig um Naturschutzprojekte in Asien. Er kennt sich aber auch in anderen Weltgegenden gut aus mit dem, was dort so kreucht und fleucht. Gemeinsam mit ihm blicken wir zurück auf ein Jahr mit fetten Bären, Mehlwürmern und wandernden Elefanten.
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Folge 83: Eingefroren – Expedition ins arktische Eis
Ein Jahr lang im Eis – das fasst eine der größten Arktisexpeditionen in wenigen Worten zusammen. 24 Stunden Dunkelheit, 24 Stunden Sonne, Kälte, Begegnungen mit Eisbären – das war für ein Jahr Normalität für die vielen Forscher:innen, die sich auf der Polarstern einfrieren ließen und mit dem Eis mitdrifteten.
Die tausenden Datensätze, die sie gesammelt haben, sind längst noch nicht vollständig ausgewertet, aber einige Erkenntnisse und Einblicke stechen schon jetzt hervor. Zum Beispiel, wie weit das Eis im arktischen Sommer bereits zurückweicht. Weiter und schneller, als selbst viele drastische Szenarien vorausgesagt haben.
Die Klimakrise hat die Arktis längst erreicht – mit weitreichenden Folgen für den Rest der Welt. Wir sprechen in dieser Folge mit Prof. Markus Rex, der die große MOSAiC-Expedition geleitet hat, über seine Erlebnisse in der Arktis und seine Schlussfolgerungen daraus für Politik und Wirtschaft.
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Folge 82: Advent, Advent ein Lichtlein brennt
„Mehr Licht!“, das waren 1832 angeblich die letzten Worte von Johann Wolfgang von Goethe. Angesichts des trüben Wetters in der dunklen Jahreszeit möchte man sich der Forderung des Dichterfürsten durchaus anschließen. Doch wo Licht ist, ist eben auch Schatten. Wir reden diesmal in #ÜberLeben mit Frauen, die sich mit Licht auskennen.
Wir sprechen über den Energieverbrauch von Weihnachtsschmuck, die Ökobilanz von Kerzen und das relativ neue Phänomen der Lichtverschmutzung. Mit dabei diesmal: Anja Fricke vom Ökostromanbieter Lichtblick, Ilka Petersen vom WWF und die Insektenforscherin Sibylle Schroer vom Leibnitz Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei.
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Folge 81: Kuh und Milch im Umweltcheck – Superfood mit Nebenwirkungen
Der Appetit auf Milch und Milchprodukte ist in Deutschland ungebrochen. Trotz Haferdrinks, Sojatrunk und anderer Alternativen konsumieren wir hierzulande pro Jahr rund 140 Liter pro Person. Nicht nur als Getränk, sondern auch in Form von Butter, Joghurt oder Käse.
Doch das Lebensmittel aus dem Euter ist zuletzt zunehmend die Kritik geraten. Rinder belasten das Grundwasser, sie gelten als Klimakiller und Waldzerstörer. Doch was ist dran an diesen Vorwürfen? Darüber reden wir heute in #ÜberLeben mit der Milchbäuerin Kristina Schmalor und Michael Berger aus dem Landwirtschaftsbereich des WWF.
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Folge 80: Wintersport – Freizeitspaß oder weißer Wahnsinn?
Der Winter naht. Wenn es die Pandemie zulässt, geht mit dem Start der kalten Jahreszeit auch der Skizirkus in eine neue Runde. Für Liftbetreiber, viele Hoteliers und Gastronomen ist das eine wichtige Einnahmequelle. Doch die Natur der Berge ächzt unter dem Ansturm der Touristen. Immer neue Lifte, mehr als 25.000 Ski-Kanonen, 1.000 Speicherbecken, Zufahrtstrassen und Infrastruktur hinterlassen in der einst unberührten Bergwelt der Alpen ihre Spuren.
Hat Skifahren in Zeiten der Erderhitzung überhaupt noch eine Zukunft? Und wie lässt sich der weiße Sport möglichst sanft betreiben?
Über Fragen wie diese sprechen wir mit Anita Wyss. Sie ist Geschäftsführerin des WWF Glarus, einem kleinen Kanton im Osten der Schweiz, und hat unter anderem die Skiverbindung Andermatt-Sedrun eng begleitet. Wir sprechen über Schneefabriken, Snow Farming und dem Sinn und Unsinn von Abfahrten unterm Hallendach.
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Folge 79: Mit Brief und Siegel – Über Sinn und Unsinn von Umweltzeichen
Blaue Engel, grüne Frosche, stilisierte Bäume, Blumen oder Fische: Zumindest auf den Ökosiegeln nimmt die Artenvielfalt noch immer zu. 455 verschiedene Umweltzeichen aus 199 Ländern listet der so genannte ECO Label Index auf.
In diesem Dschungel der grünen Zertifikate ist es nicht so leicht, den Überblick zu behalten und so mancher sieht den Sinn vor lauter Siegeln nicht mehr. Entlasten solche Gütesiegel wie FSC, Grüner Knopf oder Fair Trade tatsächlich die Umwelt oder ist das Ganze doch oft ein Etikettenschwindel?
Die Antwort ist wie immer kompliziert. Wir versuchen es in dieser Episode von ÜberLeben trotzdem und sprechen mit Alfred Schumm, der lange im Aufsichtsrat des Marine Stewardship Council (MSC), dem wohl bekanntesten Umweltlabel für Fisch, gesessen hat. Er berichtet über die Möglichkeiten solcher Standards und zeigt zugleich ihre Grenzen auf.
Folge 78: Klimaschutz auf der Chefetage – Unternehmensstrategien gegen die Erderhitzung
Ohne die Wirtschaft wird das nichts mit dem Klimaschutz. Aber warum sollten sich Unternehmen klimafit machen, welche Vorteile haben sie dadurch? Und wie geht das richtig, unternehmerischer Klimaschutz, der nicht bloß mit Slogans à la Klimaneutralität wirbt?
Dazu sprechen wir mit den WWF-Expert:innen Juliette de Grandpré und Sebastian Öttl. Sie haben einen Leitfaden für Unternehmen entwickelt.
Schritt 1: ein wissenschaftsbasiertes Ziel setzen. Schritt 2: anfallende Emissionen in der gesamten Lieferkette erfassen und mit einem Preisschild versehen – dann schnellstmöglich und umfassend reduzieren. Was nicht sofort reduziert werden kann, für Investitionen für den Klimaschutz nutzen. Und Schritt 3: Transparent und offen kommunizieren.
Folge 77: Überlebenskunst – Wie sich mit Kryptokunst Natur schützen lässt
Kunst und Natur sind eigentlich ein klassisches Gegensatzpaar. Aber beides hat auch einiges gemeinsam. Man braucht dafür zum Beispiel Geld.
Einer, der sich beim WWF Gedanken über innovative Finanzquellen macht, ist Karl Nowak. Er geht mit einem neuen Projekt an den Start: Kryptokunst für die Natur, Überlebenskunst, wenn man so will.
Was sich dahinter verbirgt, erklärt er in unserer neuen Episode des WWF-Podcasts „ÜberLeben“.
Folge 76: Klimaneutralität – Auf dem Weg zur grünen Null
Klimaneutralität bis 2045 – das hat Deutschland sich als Ziel gesetzt. Ambitioniert. Aber machbar, wie auch Bernhard Pötter sagt. Der Journalist hat ein Buch zum Thema geschrieben, „Die Grüne Null“: „Wir wissen, wie es geht, wir haben die Techniken und wir haben das Geld“, sagt er. Es sei vor allem eine Management-Aufgabe, jetzt schnell an allen Schrauben gleichzeitig zu drehen.
Was das konkret bedeutet, wie die Chancen unter einer „Ampel“-Regierung dafür stehen und was wir von der Klimakonferenz in Glasgow erwarten können, darüber sprechen wir in dieser Folge des WWF Podcasts „ÜberLeben“.
Folge 75: Auf Leben und Tod – Konflikte zwischen Mensch und Tier
Wir sind nicht allein auf diesem Planeten. Gott sei Dank. Die Menschheit teilt sich mindestens die Hälfte ihres Lebensraums mit wilden Tieren. Und damit sind nicht nur Motten, Fliegen und Kakerlaken gemeint. Aber wie das so ist mit Nachbarn, nicht immer klappt das Zusammenleben ohne Streit. Problembären, die Mülltonnen plündern, Elefanten oder Wildschweine, die Äcker umpflügen oder Wölfe, die es auf Schafe abgesehen haben, sind Beispiele für manchmal sogar tödliche Konflikte.
Mensch-Tier-Konflikte sind das Thema dieser Episode von #Überleben. Zu Gast Sybille Klenzendorf, die sich unter anderem in der Arktis darum kümmert, dass es möglichst nicht zu Zusammenstößen zwischen Eisbären und den menschlichen Bewohnern der eiskalten Region kommt. Sie erläutert, was passieren muss, um generell Konflikte zu vermeiden oder mindestens zu entschärfen. Wichtig ist dabei , dass wir wieder lernen müssen, mit wilden Tieren zu leben.
Mehr zum Thema Mensch-Tier-Konflikte
Folge 74: Die Konferenz der Tiere – CBD-Verhandlungspoker zur Rettung der Natur
Es ist ein Klassiker der Kinderliteratur: Erich Kästners „Konferenz der Tiere“. Weil die Menschen es nicht hinbekommen, Kriege, Umweltzerstörung und Generationengerechtigkeit in den Griff zu bekommen, beschließen die Tiere, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Mit Erfolg.
Was in dem Kinderbuch von 1949 funktioniert, lässt sich leider wohl nicht auf die reale Welt übertragen. Deshalb versuchen die Staaten mit dem Übereinkommen zum Erhalt der biologischen Vielfalt, kurz CBD, Artensterben und Umweltzerstörung zu stoppen. Bisher vergeblich. Jetzt steht eine neue Runde im Verhandlungspoker zur Rettung der Natur an.
Einer, der für den WWF dabei ist, ist Florian Titze. Der Politologe hat für die Vereinten Nationen in New York internationale Verhandlungen zu unterschiedlichen Themen begleitet, bevor er zum WWF nach Berlin gewechselt ist und sich hier den Verhandlungen zur Biodiversitätskonvention widmet. Er gibt Einblicke in den „Plan zur Weltrettung“, erläutert, worauf es jetzt ankommt, und wir erfahren, wie er die Erfolgsaussichten dieses internationalen Pakts für die Natur einschätzt.
Mehr zum Thema CBD und biologische Vielfalt
Folge 73: Süße Sünde – Kakao und seine Nebenwirkungen
Schokolade steht hierzulande ganz oben auf der Liste der Lieblingsleckereien. Ungefähr 100 Tafeln von der „zartesten Versuchung“ verputzt jeder Deutsche, vom Baby bis zum Greis, pro Jahr. Angeblich führt der Konsum bei den Schokoliebhaber:innen zur Ausschüttung von Glückshormonen. Weniger glücklich dürften allerdings die Kakaobauern in Westafrika sein, denn viele von ihnen leben unter der Armutsgrenze, Kinderarbeit ist keine Ausnahme, und der Anbau der „braunen Bohnen“ verursacht einen tiefen ökologischen Fußabdruck.
Wir schauen in dieser Episode von #ÜberLeben mit Kerstin Weber vom WWF hinter die Schokoladenseite der beliebten Süßigkeit. Die Agrarökologin leitet ein Kakao-Projekt in Ecuador und sie beschreibt, was von Zertifizierungen zu halten ist, wo die Probleme liegen und vor allem was man besser machen kann. Wir erfahren, warum Schokoriegel nichts für Hunde sind und ob die „Speise der Götter“ tatsächlich als Aphrodisiakum zu empfehlen ist.
Von Schokolade und darüber, wen sie glücklich macht.
Folge 72: Auf dem falschen Dampfer – Zur Umweltbilanz von Kreuzfahrtschiffen
Kreuzfahrten: Für die einen ein Traum, für die anderen eher ein Alptraum. Mehr als 400 dieser schwimmenden Hotelburgen schippern inzwischen über die Ozeane. Lange verzeichnete die Branche traumhafte Wachstumsraten. Was die Reeder freut, treibt Meeresschützern Sorgenfalten auf die Stirn. Denn die Umweltbilanz der weißen Flotte hat dunkle Flecken. Hoher Schadstoffausstoß, mäßige Energiebilanz und nicht von allen geliebte Horden von Tagestouristen, die Venedig, Dubrovik und andere Hafenstädten unsicher machen.
Durch Corona fand der Boom der Traumschiffe ein jähes Ende. Zeit für eine Zwischenbilanz. Steht die Branche vor dem Untergang oder geht es jetzt wieder richtig los? Fällt die Ökobilanz der dicken Pötte wirklich so finster aus? Über die Zukunft der Kreuzfahrtindustrie und was sie besser machen kann, rede ich heute mit Sönke Diesener vom Naturschutzbund Deutschland. Er beschäftigt sich seit Jahren mit den Schattenseiten der Branche.
Folge 71: Waldelefanten, die „unsanften Riesen“ – Vom Überlebenskampf der Dickhäuter
Man kann ihnen nicht entgehen. Sie sind die Helden unserer Kinderbücher, rauben den Eltern als „Benjamin Blümchen“ oder „Dumbo“ mit den Riesenohren den letzten Nerv und so mancher hat schon in Rüsseltier-gebrandeten Schuhen laufen gelernt. Die Rede ist natürlich von: Elefanten.
Die Inder haben mit Ganesha sogar einen Gott mit Elefantenkopf und nicht nur sie faszinieren die sanften Riesen, auch wenn die Tiere außerhalb des Tempels oft nicht ganz so sanft sind.
Einer, der davon erzählen kann, ist Thomas Breuer. Der Biologe hat fast 20 Jahre in Zentralafrika gelebt, geforscht und u.a. den Nouabalé-Ndoki Nationalpark in der Republik Kongo gemanagt, einem der letzten Rückzugsgebiete von Waldelefanten. Über den Überlebenskampf der Dickhäuter berichtet er in unserer heutigen Ausgabe von #ÜberLeben.
Folge 70: Geld von Vater Staat – Über Sinn und Unsinn von Subventionen
Es geht um Geld. Genauer gesagt um sehr viel Geld. Flugbenzin und Dieselprivileg, reduzierte Mehrwertsteuer auf Fleisch und Baukindergeld. Die Liste staatlicher Gelder, mit denen nicht nur die Bürgerinnen und Bürger beglückt werden, sondern durch die leider auch die Belastung der Umwelt befeuert wird, ist lang. Umweltschädliche Subventionen sind das Thema unserer heutigen Episode von #ÜberLeben.
Eine neue Studie aus Großbritannien rechnet vor, dass solche staatlichen Zuschüsse weltweit jedes Jahr Schäden in Höhen von sechs Billionen Dollar anrichten. Auch in Deutschland ist das nicht anders.
Über die Situation hierzulande reden wir heute gleich mit zwei WWF-Kolleg:innen: Viviane Raddatz. Sie leitet den Klimabereich und Matthias Kopp der zuständige Mann, wenn es um nachhaltige Finanzmärkte geht.
Sie versuchen, ein wenig Licht in den Subventionsdschungel zu bringen und haben den einen oder anderen finanzpolitischen Vorschlag für die künftige Bundesregierung, um staatliche Gelder nachhaltiger einzusetzen.
Mehr zum Thema Subventionen
Folge 69: Was, wenn wir einfach die Welt retten – Im Gespräch mit Bestsellerautor Frank Schätzing
Untergangs-Szenarien mag Frank Schätzing, das hat allein schon sein wohl erfolgreichster Roman „Der Schwarm“ bewiesen. Nun widmet er sich einem anderen drohenden Untergangs-Szenario – nämlich dem der Klimakrise. Anders als sein Meeres-Thriller ist sein neues Buch keine Fiktion. Leider. Aber er beschreibt, dass die Krise zum Happy End führen könnte, wenn wir jetzt und heute ausreichend gegensteuern. Wir sprechen in dieser Folge von #ÜberLeben mit Frank Schätzing über sein neues Buch „Was, wenn wir einfach die Welt retten?“
Folge 68: Klimakrise vor der Haustür - Mit Naturgewalten leben lernen
Gewaltige Brände am Mittelmeer. Sturzfluten in Deutschland. Die Klimakrise kommt nicht nur näher, sie ist bei uns vor der Haustür angekommen. Das zeigt nicht nur, wie wichtig es ist, die Erderhitzung zu begrenzen. Sondern auch, uns anzupassen – an die Folgen, die nicht mehr vermeidbar sind. „Die Natur ist keine Kulisse, sie ist unser Lebensraum“, sagt Beate Ratter, aktueller Gast in der aktuellen Episode von #ÜberLeben. Beate Ratter ist Professorin für Geografie an der Uni Hamburg und dem Helmholtz Zentrum Hereon in Geesthacht – und Expertin für das Thema Klimaanpassung.
Mehr Infos: Die Klimakrise und ihre Auswirkungen
Folge 67: Unter dem Pflaster liegt der Sand – Über einen unterschätzten Bodenschatz
"Wie Sand am Meer" ist eine Redensart, die eigentlich beschreibt, wenn etwas im Überfluss vorhanden ist. Doch das alte Bibelzitat verliert seine Bedeutung, denn der begehrte Rohstoff wird immer knapper. Die Jagd auf die Sandvorräte der Welt hat längst begonnen und wie das so ist mit der intensiven Nutzung von Rohstoffen: Natur und Umwelt ziehen dabei mal wieder den Kürzeren.
In der heutigen Episode von #ÜberLeben berichtet Marianne Henkel über die Hintergründe und Zusammenhänge des internationalen „Sand-Deals“. Sie leitet für den WWF ein Projekt am Mekong. Das größten Fluss-Delta Asiens bekommt durch den massiven Sandabbau große Probleme.
Folge 66: Nach der Flut ist vor der Flut – Vom harten Kampf gegen das Hochwasser
Mehr als 170 Tote und Sachschäden in Höhe von fast 30 Milliarden Euro. Das ist die vorläufige Schreckensbilanz des Hochwassers in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen vor wenigen Wochen. Jetzt ist erst einmal Aufräumen angesagt. Doch wir müssen in unserer heutigen Folge von #ÜberLbeen auch darüber reden, wie man solche Katstrophen in Zukunft verhindern kann. Einer, der als direkt Betroffener dazu einiges beitragen kann, ist der langjährige WWF-Kollege Günter Mitlacher.
Das Hochwasser setzte den Keller und das komplette Erdgeschoß seines Wohnhauses unter Wasser und spülte die halbe Einrichtung davon. Außerdem zu Wort kommt heute Astrid Eichhorn. Auch sie hat im Osten der Republik bittere Erfahrungen mit „Jahrhunderthochwassern“ sammeln müssen. In der Folge hat sie in den vergangenen Jahren an der Elbe ein Projekt geleitet, bei dem es darum ging, einen Deich zu verlegen und natürliche Überflutungsflächen für den Fluss zurückzuerobern.
Mehr zu Hochwasser und Starkniederschlagsereignisse als Folge des Klimawandels
Folge 65: Billigfleisch auf glühenden Kohlen - Vom Grillen und der Umwelt
Sommer, Sonne, Grillvergnügen. In unsere heutigen Ausgabe von #ÜberLeben widmen wir uns einer der sommerlichen Lieblingsbeschäftigungen der Deutschen: Rund ein Dutzend Mal pro Jahr wird in jedem Haushalt hierzulande der Rost befeuert. Dass Einweggrills und Alufolie nicht nur aus Umweltsicht Müll sind, haben wir mittlerweile schon gelernt, aber damit unser Ökogewissen beim Bruzeln im Freien nicht in Flammen aufgeht, sollte man auch auf ein paar andere Dinge achten.
Denn Grillen ist eine ernste Angelegenheit. Zu Gast in der heutigen Episode sind Silke Oppermann, die für den WWF die Preise für Grillfleisch unter die Lupe genommen hat. Außerdem informiert "Holzdetektiv" Johannes Zahnen über Etikettenschwindel auf Grillkohlesäcken.
Was Sie übers Grillen, Fleisch und Holz wissen sollten
Folge 64: Streit ums Klima - Zwischen Hysterie und Gleichgültigkeit
Verharmlosen wir, wenn wir vom "KlimaWANDEL" sprechen? Oder übertreiben wir, wenn wir von der "KlimaKRISE" schreiben? Die Wahl der Wörter hat großen Einfluss darauf, wie wir wahrgenommen werden. Egal ob Wandel oder Krise – neutral zu kommunizieren geht quasi nicht, überall schwingen die eigenen Sichtweisen mit. Und im Netz? Dominieren oftmals die extremen Meinungen, moderate Stimmen schweigen. Darum geht es auch in der Forschung zur Klimakommunikation.
Wir sprechen mit Michael Brüggemann über das Thema. Er ist Professor für Kommunikationswissenschaft, insbes. Klima- und Wissenschaftskommunikation und Projektleiter im Exzellenzcluster Climate, Climate Change and Society (CLICCS) der Uni Hamburg.
Mehr zum Thema Klimaschutz
Folge 63: Hai-Alarm im Sommerloch - Von Schokoladenhaien und Kuhnasenrochen
Es ist Ferienzeit und bei steigenden Temperaturen lassen die Nachrichten über Hai-Sichtungen an Badestränden normalerweise nicht lange auf sich warten. Aber sind die Räuber der Meere wirklich so gefährlich wie ihr Ruf? Und wie leben sie eigentlich, was wissen wir über sie? In dieser Folge des #ÜberLeben-Podcast sprechen wir mit Heike Zidowitz, Expertin für den Schutz von Haien und Rochen beim WWF Deutschland. Sie erzählt uns, warum Haie zu den am meisten gefährdeten Wirbeltieren unseres Planeten gehören, klärt über die Namensgebung von Zitronen- und Schokoladenhaien auf und verrät uns, was ein Revolvergebiss ist.
Folge 62: Heiß! Kalt! Nass!
In Kanada und Südeuropa klettern die Temperaturen aktuell auf fast 50 Grad, selbst Finnland meldet einen neuen Hitzerekord. In Deutschland folgte auf die erste Hitzewelle direkt die Abkühlung mit Starkregen und Hagel. Wetterextreme, wohin man auch blickt. Sie kommen nicht von ungefähr: Die Klimakrise sorgt dafür, dass solche Extreme häufiger werden. Warum das so ist und welche Rolle ein „eiernder“ Jetstream dabei spielt, darüber sprechen wir heute mit Özden Terli. Er ist Meteorologe und Wetter-Moderator. Er sagt: Wir driften auf eine Zerstörung hin, die es in sich hat. Aber auch: Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt – denn noch können wir etwas tun, um die Erderhitzung zu begrenzen.
Folge 61: Car(e)free durch die Stadt?
Städte und Klimaschutz – derzeit ist das noch ein zwiespältiges Verhältnis. Denn Städte sind weltweit für rund 70 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich. Heißt aber auch: Sie sind ein wichtiger Hebel, um die Klimakrise einzudämmen und damit gleichzeitig lebenswerter zu werden. Aber wie geht das? Wie wird eine Stadt klimafit – etwa Berlin? Darüber sprechen wir im #ÜberLeben Podcast mit Regine Günther, Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz in Berlin. Sie sagt: Die radikalste Forderung ist nicht immer der radikalste Klimaschutz.
Mehr zum Thema Klimaschutz
Folge 60: Fernweh & Urlaub 2021 - Last Minute für den Umweltschutz
Nachdem Corona die Urlaubswelle im vergangenen Jahr arg ausgebremst hat, ist endlich wieder Koffer packen angesagt. Neustart für den Tourismus. Was Reisebüros und Hoteliers freut, macht Umweltschützern Sorgen, denn zum Massentourismus gehören leider oft auch Berge von Müll, Wasserknappheit und Verkehrsprobleme.
Andererseits kann gerade der Tourismus helfen, Einkommen zu sichern, einmalige Paradiese zu bewahren und einen wesentlichen Beitrag zu Natur- und Artenschutz leisten. Vielen Gemeinden in Afrika, Asien oder Lateinamerika bieten gerade die Einnahmen aus einem sanften Tourismus eine Chance auf nachhaltige Entwicklung.
Wie sieht der Urlaub der Zukunft aus? Wo sind die großen Herausforderungen und was können, Reiselustige tun, um ihren ökologischen Fußabdruck im Urlaubsparadies möglichst klein zu halten? Über Fragen wie diese reden wir in #ÜberLeben mit Martina von Münchhausen. Sie kümmert sich beim WWF um das Thema Tourismus und entwickelt Perspektiven für die Zukunft des Reisens.
Alles zum Thema Urlaub und Reisen
Folge 59: Soja - Superfood mit Beigeschmack: eine Bohne für Trog, Tank und Teller
Sojamilch und Sushi-Tunke, Tofuschnitzel oder Sprossen – Soja ist in unserer Küche inzwischen allgegenwärtig. Gerade Gesundheitsbewusste und Vegetarier setzen auf die Superbohne aus Übersee.
Doch die Nachfrage nach dem Allzweckgemüse hat einen bitteren Beigeschmack, denn für den Anbau werden immer größere Flächen benötigt und das geht auf Kosten der Natur.
Im #Überleben Podcast reden wir diesmal über den Regenwald auf unseren Tellern. Zu Gast Maja-Catrin Riecher und Jana Berschneider. Die beiden sind sozusagen die „Soja-Baroninnen“ beim WWF Deutschland. Maja-Catrin kümmert sich um die ökologischen Nebenwirkungen des Soja-Booms und Jana setzt sich intensiv mit Tierfutter auseinander und berät in diesem Zusammenhang auch die Supermarktkette EDEKA.
Folge 58: Fieber - Wie uns die Klimakrise krank macht
Die Klimakrise ist nicht nur der Eisbär, dem das Eis unter den Pfoten schmilzt. Sie ist der Hitzetag, der in Europa die Krankenhäuser füllt. Sie ist der Blütenstaub, der schon im Januar Allergien auslöst. Sie ist das West-Nil-Virus, das sich ausbreitet – auch zu uns. Die Erderhitzung wirkt sich unmittelbar auf unsere Gesundheit aus.
Wir sprechen mit der Umweltmedizinerin Claudia Traidl-Hoffmann und der Wissenschaftsjournalistin Katja Trippel, die ein Buch zum Thema geschrieben haben: „Überhitzt – die Folgen des Klimawandels für unsere Gesundheit“.
Folge 57: Unter Strom - Bodenschätze unter der Motorhaube
Früher kam der Strom aus der Steckdose. Das ist heute immer noch so, doch immer öfter kommt er auch aus Batterien oder Akus. Wenn die Elektromobilität weiter Fahrt aufnimmt, wird sich dieser Trend rasant verstärken. Werden die Speicher mit erneuerbaren Energien geladen, ist das gut für Luftqualität und CO2-Bilanz - hierzulande. Doch der Batterie-Boom hat seine Schattenseiten. In den Speichern schlummern Rohstoffe, die in anderen Teilen der Welt oft alles andere als umwelt- oder sozialverträglich gefördert wurden. Zum Beispiel: Lithium, Kobalt, Nickel und seltene Erden.
Verlagern wir also unsere Ökosünden einmal mehr nur in andere, ärmere Länder? Und was muss passieren, damit der Wandel zur Elektromobilität nicht zum Bumerang wird? Über diese Fragen reden wir im #ÜberLeben Podcast mit Tobias Kind-Rieper, dem Rohstoffexperten des WWF Deutschland. In dieser Funktion berät er unter anderem die Weltbank und die EU-Kommission zu den ökologischen Folgen des Kleinbergbaus.
Mehr zum Thema Mining und Rohstoffe
Folge 56: Patient Wald – Chronik eines angekündigten Todes?
Der Wald in Deutschland ist krank: Vier von fünf Bäumen haben lichte Kronen, und selten wurden so viele tote Stämme registriert wie im Jahr 2020. Trockenheit, Klimawandel und Borkenkäfer setzen dem Lieblingsrückzugsort vieler gestresster Großstädter heftig zu. Der Patient Wald kämpft ums Überleben.
Doch was heißt das eigentlich, für die Arten, die im Wald leben, für das Klima und für uns alle? Ist das schon das Waldsterben 2.0?
Diesen Fragen gehen wir in dieser Episode von #ÜberLeben im Gespräch mit Susanne Winter nach, die beim WWF für die Waldthemen zuständig ist und eigentlich gelernte Försterin ist. Sie erläutert, was schief läuft in den deutschen Forsten und was passieren muss, damit aus alten Bäumen uralte werden können.
Redaktion: Rebecca Gerigk
Folge 55: Brennpunkt Kolumbien – Kann der Schutz der Natur den Weg zum Frieden ebnen?
Kolumbien kommt nicht zur Ruhe. Auch fünf Jahre nach der Unterzeichnung des Friedenvertrags zwischen der Regierung des damaligen Präsidenten Santos und den Rebellen der Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia (FARC) ist das südamerikanische Land zerrissen. Die gewaltsamen Auseinandersetzungen in den vergangenen Wochen haben das einmal mehr deutlich vor Augen geführt.
In dieser explosiven Lage ist der Schutz der einmaligen Natur noch einmal eine besonders schwere Aufgabe. Vielerorts herrscht Goldgräberstimmung. Die Abholzungsraten in Kolumbiens Amazonasgebiet sind zuletzt wieder stark gestiegen.
Menschen, die sich dagegen wehren, leben gefährlich. Das Land gilt gerade für Naturschützer inzwischen als eine der gefährlichsten Regionen der Welt. Über die Herausforderung, eine Entwicklung im Einklang mit der Natur voranzubringen, reden wir mit Julia Gorricho, die von Deutschland aus für den WWF eine Reihe von Projekten in ihrem Heimatland koordiniert.
Folge 54: Von Spannern, Spinnern und Monarchen - Harte Zeiten für Schmetterlinge
Sie heißen "Brauner Bär" oder "Echter Sackträger". Manche gehören zur Familie der der "Eulen" und wieder andere gelten als "Monarchen". Die Rede ist nicht von Raubtieren, Greifvögeln oder Weihnachtsmännern. Nein. Wir reden über Schmetterlinge.
Um die müssen wir uns Sorgen machen. Der Bestand an Insekten ging seit den 90er Jahren um etwa 75 Prozent zurück. Das traf auch die bunten Flattermänner aus unseren Vorgärten. Wo sind sie geblieben, die Pfauenaugen, Kohlweißlinge und Zitronenfalter?
Dieser Frage gehen wir in der heutigen Episode von #ÜberLeben gemeinsam mit Josephine Kuczyk nach. Die Biologin ist eine, die es wissen muss. Sie managt für den WWF das Projekt „Brommi“ am Schaalsee in Schleswig-Holstein. Dabei geht es darum, fünf deutsche Biosphärenreservate zu Modelllandschaften für den Insektenschutz weiter zu entwickeln. Sie selbst beschäftigt sich seit mehr als zehn Jahren mit Schmetterlingen und hat einiges über die Falter zu erzählen.
Mehr zu Schmetterlingen und Insekten
Folge 53: Nach Trump die Sintflut? Wie Biden Klimaschutz in den USA wieder auf Kurs bringt
Vier Jahre lang saß mit Donald Trump ein Mann im Weißen Haus, der die Klimakrise verharmlost bis geleugnet hat. Entsprechend sah seine Politik aus: Es gab wenig Geld für Umweltschutz, stattdessen Förderung für die Fossilen. Doch mit dem neuen Präsident Joe Biden hat auch der Klimaschutz in den USA wieder Fahrt aufgenommen. Schon im ersten Monat seiner Amtszeit hat er Amerika zurück ins Pariser Klimaabkommen und ein umfangreiches Klimapaket auf den Weg gebracht.
Wir sprechen mit Miranda Schreurs über den Wandel in der US-Klimapolitik. Sie ist Professorin für Umwelt- und Klimapolitik an der TU München und war u.a. Mitglied im Sachverständigenrat für Umweltfragen. Als US-Amerikanerin, die nun schon lange in Deutschland lebt, kennt sie sowohl die amerikanische als auch die europäische Sicht auf Fragen zum Klimaschutz.
Mehr zum Thema Klimaschutz
Folge 52: Füttern verboten!
Die Zeiten, in denen unsere Vorfahren mit Speer und Keule loszogen, um Frischfleisch fürs Lagerfeuer zu besorgen sind lange vorbei. Heute regelt das Bundesjagdgesetz, wer, was, wann und wie erlegen darf. Aber auch dieses Gesetz hat schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel. Höchste Zeit, es zu überarbeiten und die Waidmänner und Frauen zu mehr Naturschutz zu verpflichten. Eine Novelle ist in Arbeit, doch ob es damit in dieser Legislaturperiode noch etwas wird, scheint zweifelhaft. Die Widerstände sind groß.
Das Gesetz und das Spannungsfeld von Jagd und Naturschutz sind emotionale Themen, denen wir uns in unserer heutigen Ausgabe von #ÜberLeben unaufgeregt nähern wollen. Die Vorsitzende des Ökologischen Jagdverbandes, Elisabeth Emmert, und Moritz Klose vom WWF versuchen, Licht in die Debatte zu bringen und erläutern den Konflikt um Wald und Wild.
Folge 51: Abschied von der Currywurst - was macht uns morgen satt?
Die Fastenzeit liegt hinter uns, Ramadan ist bald vorbei und jetzt kommt der WWF - pünktlich zum Start der Grillsaison - und sagt, wir sollen weniger Fleisch essen. Denn unser Ernährungsstil ist nicht nur schlecht für die Gesundheit sondern, wir haben es schon geahnt: Er überfordert auch unseren Planeten. Hat das große Fressen bald ein Ende? Wie sieht das Menü der Zukunft aus und müssen wir uns von der Currywurst verabschieden?
Über den Speisezettel von morgen reden wir mit Tanja Dräger de Teran, Referentin für Ernährung und Landwirtschaft beim WWF. Sie hat ganz frisch einen neuen Report vorgelegt, in dem sich alles um die Frage einer nachhaltigen Ernährung dreht.
Alles zum Thema Ernährung
Folge 50: Von Wellen, Wind und Wattenmeer - eine Reise mit den Augen einer Meeresschützerin
Das Rauschen der Wellen, die Seeluft, der unendliche Horizont – das Meer ist für viele ein Sehnsuchtsort, der für Ruhe, Entspannung und Ferienspaß sorgt. Es gibt uns in jeder Hinsicht Luft zum Atmen und reguliert sogar unser Wetter. Doch wenn wir die Wasseroberfläche wie eine Decke anheben könnten, könnten wir das Ausmaß der Zerstörung sehen.
"Wäre das Meer ein Mensch, müsste es dringend ins Krankenhaus, und zwar auf die Intensivstation", sagt Heike Vesper, Leiterin des WWF-Meeresschutzzentrums in Hamburg und Gast in dieser Episode von #ÜberLeben mit Freya Duncker.
Schon als Kind träumte Heike Vesper davon, unter Wasser atmen zu können und seit 20 Jahren kämpft sie beim WWF für den Schutz der Ozeane. Gerade hat sie Ihre persönlichen Erfahrungen in dem Buch „Wenn wir die Meere retten, retten wir die Welt“ veröffentlicht. Wir sprechen mit ihr über Begegnungen mit Blauwalen und Oktopussen, die Ursachen der Probleme und die Möglichkeiten, Teil einer Lösung zu sein.
Folge 49: Nashörner im Visier der Wildtiermafia
Vor 12.000 Jahren verschwand das Wollnashorn von diesem Planeten. Hauptgrund war die übermäßige Jagd. Ihre „Urenkel“, Breit- und Spitzmaulnashorn, könnte schon bald ein ähnliches Schicksal ereilen. Doch während die haarigen Dickhäuter einst vor allem wegen ihres Fleisches getötet wurden, haben es die Wilderer heute auf das Horn abgesehen. Die Schwarzmarktpreise in Asien steigen in immer unsinnigere Höhen und mit den Preisen wächst das Risiko für die Tiere in Afrika. Aus Angst vor Kriminellen sind einige Zoos sind dazu übergegangen, ihre Tiere nachts wegzuschließen, und selbst von Einbrüchen in Museen wird berichtet.
In unserer heutigen Episode reden wir mit der Biologin Katharina Trump aus dem Artenschutzteam des WWF darüber, was passieren muss, um die Nashörner zu retten. Sie erzählt vom Kampf gegen Wilderei, illegalen Wildtierhandel und Aberglauben und sie berichtet, wie es schon einmal gelungen ist, eine fast verlorene Nashornart vom Aussterben zu bewahren.
Folge 48: Mythos Mikroplastik
Mikroplastik ist überall: im Meer, im Boden, in der Luft – und in unserem Alltag. Forschende fanden die kleinen Kunststoffteilchen kürzlich erst in einer menschlichen Plazenta und in häufig konsumierten Muscheln. Aber wie kommt Mikroplastik eigentlich in die Natur und können wir die kleinen Teilchen wieder herausbekommen?
In dieser Folge von #ÜberLeben dreht sich alles um die kleinen Plastikteile. Rebecca Gerigk spricht mit WWF-Mikroplastikexpertin Caroline Kraas darüber, was die Top 10 Quellen für Mikroplastik in Deutschland sind und warum man seine Waschmaschine immer vollladen soll.
Erfahren Sie mehr zu Plastikmüll und wie er sich vermeiden lässt:
Folge 47: Vom Geist der Berge - Schneeleoparden in der Mongolei
Der Schneeleopard ist ein mythisches Tier. So gut wie nie bekommen Menschen ihn zu Gesicht. Seine Heimat liegt in den unwirtlichsten Hochgebirgsregionen Asiens, in einer Landschaft aus Fels und Eis. In der Mongolei nennt man ihn auch den Geist der Berge.
Aber so abgeschieden und versteckt diese Großkatze auch lebt, sie ist bedroht: Wilderei, Rachetötungen und Klimawandel machen ihr und ihren Beutetieren zu schaffen. Markus Radday, Programmleiter beim WWF Deutschland für die Mongolei, berichtet von seinen Erlegnissen vor Ort und den Bemühungen des WWF zum Schutz der Großkatze. Eine besondere Rolle spielt auch die erste landesweite Zählung der Tiere, die nun abgeschlossen werden konnte - mit einem vielversprechenden Ergebnis.
Folge 46: Fukushima - zehn Jahre nach der nuklearen Katastrophe
Fukushima: Ein Ortsname, der sich eingebrannt hat. Ähnlich wie bei 9/11, dem Wahlsieg Donald Trumps oder dem Tod von Lady Di erinnert sich so ziemlich jeder, wo er zum Zeitpunkt des Ereignisses gewesen ist. Zehn Jahre ist es inzwischen her, dass ein Erdbeben, ein Tsunami und die dadurch verursachte Atomkatastrophe die Welt nicht nur in Japan nachhaltig veränderte. Einer, der sich auch noch sehr genau daran erinnern kann, wo er im März 2011 war, ist beim ÜberLeben Podcast zu Gast: Felix Matthes. Er ist Wirtschaftswissenschaftler am Öko-Institut und Spezialist in energiepolitischen Fragen. In dieser Funktion berät er nicht nur die Bundesregierung – wie zuletzt als Mitglied der sogenannten Kohlekommission, sondern er zeichnet auch verantwortlich für diverse WWF-Studien und Positionspapiere zu klima- und energiepolitischen Fragestellungen. Felix Matthes war 2011 in Tokio als 250 Kilometer weiter südlich die Reaktoren in Fukushima außer Kontrolle gerieten. Wir reden mit ihm über Energiepolitik in Japan, die Zukunft der Kernenergie und den Stand der Energiewende in Deutschland.
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Folge 45: Wir müssen über Geld reden! Von Öko-Aktien, Green Bonds und nachhaltigen Banken
Während bei Friseuren, Gastwirten und Kulturschaffenden in Zeiten von Corona Ebbe in der Kasse herrscht, wissen andere nicht wohin mit der Marie. Reisen, Shoppen, Kino oder Konzert. Alles ausgefallen. Durch Mehrausgaben für Nudeln und Toilettenpapier war das schwerlich auszugleichen. Die Folge: Die Deutschen sparten im vorigen Jahr 330 Milliarden Euro und legten damit noch einmal gut 100 Milliarden Euro mehr auf die hohe Kante als ein Jahr zuvor.
Wohin mit dem Geld, wenn man sicherstellen möchte, dass sein Geld nicht in Raubbau, Umweltzerstörung und ausbeuterische Firmen fließt? Was kann man mit Ersparnissen machen, um sie möglichst „grün“ anzulegen? Darüber reden wir heute mit Vanessa Bolmer, einer ehemaligen Bankerin, die es vor einigen Monaten nicht an die Wallstreet, sondern in die Reinhardtstraße zum WWF verschlagen hat, wo sie sich um nachhaltige Finanzen kümmert. Unser zweiter Gast, Hermann-Josef Tenhagen, hat das Reden über Geld als Chefredakteur von Finanztip zu seinem Beruf gemacht. Zusammen mit ihnen versuchen wir etwas Licht in den Dschungel nachhaltiger Finanzprodukte zu bringen.
Folge 44: Abgetaucht - EINGMA, das Rätsel auf dem Meeresgrund
In dieser Folge von #ÜberLeben tauchen wir ein in die Tiefen der gar nicht so tiefen Ostsee. Auf dem Meeresgrund liegen nicht nur versunkene Schiffswracks, tonnenweise Waffen und Munition aus dem zweiten Weltkrieg, sondern auch unzählige verlorene Fischernetze. Eine gefährliche Mischung.
Bei der Bergung dieser Geisternetze machte Florian Huber, einer unserer Taucher, eine ungewöhnliche Entdeckung. Ihm ging eine ENIGMA, eine Chiffriermaschine der Nazis ins Netz. Wir fragen den Berufstaucher und Unterwasserarchäologen wie es dazu kam und was es sonst noch so auf dem Boden der Ostsee zu entdecken gibt. Wir erfahren, wie der Schrott geborgen wird, was Sporttaucher tun können und dass die alten Dechiffriermaschinen angeblich selbst das Interesse der Rollung Stones geweckt haben.
Mehr zu Geisternetzen und zum ENIGMA-Fund
Folge 43: Rot, röter, Rote Liste
Die Zahl der wilden Tiere und Pflanzen geht rasant in den Keller. Die Zahl an Fischen, Vögeln, Säugetieren und Insekten hat sich in weniger als zwei Generationen mehr als halbiert! Der Mensch wird offenbar einsam auf dem Raumschiff Erde. Begleitet wird er allenfalls noch von Kühen, Schafen, Ziegen und Hühnern. Deren Zahl nimmt immer noch zu und übersteigt die ihrer wilden Verwandten inzwischen etwa um das Fünfzehnfache.
Ablesen kann man das auf der Roten Liste der bedrohten Arten. Was es mit dieser „Todesliste“ auf sich hat und wer drauf steht, darüber reden wir heute mit der Biologin Anne Hanschke. Sie beobachtet die „Inventur im Tierreich“ seit Jahren und kann erläutern, wer aktuell die Gewinner und Verlierer auf der Arche Noah der bedrohten Arten sind.
Mehr zum Thema bedrohte Arten
Folge 42: Auf den Stoßzahn gefühlt - Versuch einer Spurensuche nach illegalem Elfenbein
Diesmal geht es bei #ÜberLeben um Elfenbein, und wie man Schmugglern auf die Spur kommt. Gastmoderatorin Madlen Ziege fühlt Stephan Ziegler auf den Zahn, der eine Datenbank für Elfenbein aufgebaut hat. Er berichtet von seiner Arbeit und erläutert, wie sich z.B. das Alter von beschlagnahmten Schnitzereien bestimmen lässt. Wir erfahren, warum das wichtig ist und wieso Elfenbein-Schmuggler in einem Prozess in Deutschland relativ glimpflich davon gekommen sind.
Erfahren Sie mehr über den Elfenbein-Detektiv Stefan Ziegler
Folge 41: Mehr Wildnis wagen
So richtig wild geht es in Deutschland eigentlich nur im Straßenverkehr oder auf Anti-Corona-Demos zu. Wer echte Wildnis will, muss lange suchen. Gerade mal mickrige 0,6 Prozent der Landesfläche sind derzeit geschützte Wildnisgebiete.
Doch was ist eigentlich Wildnis? Dieser Frage gehen wir in unserer neuen Episode von #ÜberLeben mit Albert Wotke nach. Er kümmert sich beim WWF um die Wälder und Felder, also die Flächen, die der Stiftung gehören. Albert ist angetreten, um Deutschland ein Stück wilder zumachen. Er erzählt, was es braucht, um wilden Wesen, vom Knochenglanzkäfer bis zum Elch, wieder eine Heimat zu bieten.
Erfahren Sie mehr über die Wildnis
Folge 40: Die Fisch-Sprechstunde - was ihr schon immer über Tiere mit Gräten wissen wolltet
Fisch war früher ein Arme-Leute-Essen. Arme Leute gibt es immer noch, doch Fisch ist mittlerweile knapp und vor allem teuer geworden. Japanische Restaurantbesitzer bieten auf Versteigerungen in Tokio manchmal Millionenbeträge für einen einzelnen Thun...
Natürlich ist das die Ausnahme, aber Meeresfrüchte werden zunehmend zum kulinarischen Luxus, denn immer häufiger bleiben die Netze leer. Ein Drittel der Bestände gilt inzwischen als überfischt.
Mit der Meeresschützerin Catherine Zucco reden wir in dieser Folge von #ÜberLeben darüber, welchen Fisch wir noch mit gutem Gewissen essen können. Wir unternehmen einen Streifzug durch die Kühltheken der Supermärkte und reden über Fangmethoden, Aquakultur und vegetarische Fischstäbchen.
Erfahren Sie mehr über nachhaltigen Fisch
Folge 39: Das Comeback der Wölfe – Ein Raubtier kehrt zurück
Er ist wieder da: der Wolf. Vor 20 Jahren kam der erste zurück nach Deutschland. Mittlerweile leben hier wieder etwa 1.100 Exemplare!
Mit dem Raubtier kehrt auch die Debatte zurück, wieviel Wildnis wir hierzulande zulassen wollen. Der "„wilde“ Streit polarisiert und erhitzt die Gemüter. Die einen hassen den Wolf, die anderen lieben ihn. Kaum ein Tier sorgt für so viele Mythen, „Fake News“ und Aufreger-Schlagzeilen. Wölfe beherrschen den Wald und manchmal sogar die Regionalpolitik.
Was aber ist dran an all dem Wirbel um den Wolf? Ist er wirklich so gefährlich oder in Wirklichkeit vielmehr ein Opportunist, der sehr überlebensfähig und schlau ist?
Im aktuellen Podcast gibt WWF-Wolfsexperte Moritz Klose Einblicke und Informationen über den Wolf.
Mehr zum Wolf in Deutschland
Folge 38: Jedes Zehntel-Grad zählt - das Paris-Abkommen und der lange Weg zum internationalen Klimaschutz
Der Klimaschutz ist eine Schnecke. Seit 1992 steht jedes Jahr ein internationaler Klimagipfel an, doch geholfen hat das nur wenig: Der Kohlenstoffgehalt in der Atmosphäre steigt Jahr für Jahr auf ein neues Rekordhoch. Zuletzt waren es 410 ppm, ein Niveau so hoch wie zuletzt vor drei Millionen Jahren.
Vor fünf Jahren einigten sich die Staaten immerhin auf das so genannte Paris Abkommen. Dessen Ziel ist es, die Erderhitzung auf „deutlich unter zwei Grad“ zu begrenzen und Anstrengungen zu unternehmen, den Anstieg möglichst bei maximal 1,5 Grad zu stoppen. Ob es sich hierbei um einen frommen Wunsch handelt oder ob das Ziel wirklich noch erreichbar ist, darüber reden wir heute im ÜberLeben-Podcast mit Kristin Reissig und Juliette de Grandpre. Sie waren schon bei diversen COPs, - den Konferenzen der Vertragsstaaten wie es im Jargon der Klimadiplomaten heißt - dabei und widmen sich beim WWF der internationalen Klimapolitik.
Mehr zum Pariser Abkommen
Folge 37: Der Winter naht… oder auch nicht
Anne Thoma spricht in dieser ÜberLeben-Ausgabe übers Wetter und zwar mit einem, der sich mit dem Thema auskennt. Özden Terli, Wettermoderator beim ZDF. Er verspricht erstmal keine weiße Weihnacht und beklagt, dass Wetterprognosen immer häufiger auch Vorhersagen von Katastrophen sind. Er erläutert, wie das Klima das Wetter beeinflusst und warnt vor dem „eiernden“ Jetstream, der für noch mehr Extremwetter sorgen könnte.
Der Meteorologe kritisiert eine schlafmützigen Klimaschutz, der zu einer immer höheren Konzentration der Treihausgase in der Atmosphäre geführt habe. Özden Terli liefert keinen wirklich optimistischen Ausblick, doch er setzt auf einen „erweiterten Selbsterhaltungstrieb“, der vielleicht doch noch den Weg aus der Klimakrise weisen könnte.
Folge 36: Zoonosen - von Vogelgrippe und Zombie-Nerzen
Vogelgrippe, Schweinepest und Corona auf Pelztierfarmen! Die Horrormeldungen über Tierseuchen reißen nicht ab. In Zeiten von Corona wächst die Aufmerksamkeit für solche Themen genauso wie die Angst vor Zoonosen, also dem Überspringen einer Krankheit vom Tier zum Menschen.
Nicht nur auf Bauernhöfen oder Nerzfarmen schlagen die Seuchen zu. Auch wilde Tiere, seien es Wildschweine oder Zugvögel, spielen bei der Verbreitung der Krankheitserreger eine Rolle. Aktuell finden an Nord- und Ostseeküste Tausende Seevögel den Tod. Die Ursache: H5 N8 - die Vogelgrippe ist zurück.
Hans Ulrich Rösner vom WWF-Wattenmeerbüro in Husum an der Nordsee berichtet, wie die Situation an der Küste momentan aussieht. Außerdem heute im #ÜberLeben Podcast die Tierärztin May Hokan, von der wir mehr über die Gefährlichkeit von Viren und Bakterien erfahren und was wir gegen Zoonosen tun können.
Folge 35: Der Wald, die Säge und die Politik
Die Wälder der Welt sind auf dem Rückzug und wir haben Schuld oder zumindest Mitschuld. Denn der Regenwald wird für Anbauflächen und Weiden geopfert, auf denen Fleisch, Soja, Kautschuk und Palmöl produziert wird. All dieses Produkte landen auch auf dem europäischen Markt, auf unseren Tellern, in den Tanks unserer Autos oder in den Möbeln unserer Wohnzimmer.
Was man hierzulande gegen den Ausverkauf der Natur in anderen Teilen der Welt tun kann, darüber spricht Rebecca Gerigk mit der EU-Parlamentarierin Delara Burghardt. Die SPD-Politikerin setzt sie sich für Waldschutz und entwaldungsfreie Lieferketten ein. Sie berichtet in dieser Episode von #ÜberLeben über ihre Arbeit im Ausschuss für Umweltfragen des Europaparlaments und den langen Weg zu entwaldungsfreien Lieferketten.
Weitere Infos zu Wald und Lieferketten
Folge 34: Zwei Grad sind zwei Grad zu viel
Im 21. Jahrhundert aufzuwachsen bedeutet jeden Tag mit neuen Klimakatastrophen konfrontiert zu sein. Eine zerrüttete Welt ist es, die Konsumgier vor Umwelt- und Naturschutz setzt. Kein Wunder, dass mehr und mehr junge Leute auf die Straße gehen und protestieren: "Das was ihr mit unserer Welt von morgen macht, ist nicht mehr akzeptabel!" Heute beim ÜberLeben Podcast sprechen wir mit Lilith Diringer und Simon Lange über den 2°Campus und Klimaschutz für Einsteiger. Beide fanden ihren persönlichen Weg in den Klima- und Umweltschutz schon früh in der Jugend. Ein wichtiger Connector dafür war unter anderem der WWF 2°Campus. Was genau das ist und wie ihr da draußen daran teilnehmen könnt, erfahrt ihr im Podcast: Wie ist der Weg als jugendliche Person rein in die Welt des Klimaschutzes? Mit welchen Gefühlen blickt die Generation, die seit Monaten zu tausenden auf die Straße ziehen auf die aktuellen Entwicklungen der Weltpolitik?
Weitere Infos zum 2°Campus
Folge 33: Eine Schlange namens Dirk
In der 33. Folge des Podcasts erfahren Sie Wissenswertes über Kriechtiere und wie ein Reptil zu ihrem Namen kam. Vipern, Nattern, Kobras und Phytons: Wikipedia listet 3.828 verschiedene Schlangenarten auf. Jetzt gibt es noch eine mehr und die heißt Dirk. Wie es dazu kam und um was für ein Exemplar es sich handelt, besprechen mit Dirk Embert, dem „Taufpaten“ des neu entdeckten Reptils. Der Herpetologe erklärt, dass die private Haltung von Riesenschlangen zu einer besonderen Form von Social Distancing führen kann. Wir erfahren, warum es keine gute Idee ist, sich von Anacondas fressen zu lassen und warum man vielleicht mal eine Fledermaus nach Joe Biden benennen könnte.
Folge 32: Ab in die Tonne - Containern mit Pia Kraftfutter
In Deutschland landet wahnsinnig viel Essen in der Tonne. Oft werden noch genießbare Lebensmittel, die aber das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten haben von Supermärkten weggeworfen. Doch wer in Container und Abfalleimer von steigt und das abgelaufene und manchmal noch genießbare Essen bergt macht sich strafbar. Denn in Hausfriedensbruch und des Diebstahl lautet die Anklage. Heute sprechen wir mit Pia Kraftfutter, die Klimaaktivistin hat eine große Followerschaft auf Social Media, über 50.000 Fans folgen ihr auf Instagram. Dort zeigt sie auch häufig mal ihre Ausbeute vom wöchentlichen Sprung in die Tonne, denn Pia geht Containern. Was man dabei alles Überraschendes finden kann, wie gefährlich es ist in den Abfällen von Supermärkten nach Essbarem zu suchen und wie Pia mit ihrem Aktivismus auf Missstände in unserer Gesellschaft aufmerksam machen möchte, darüber reden wir heute.
Weitere Infos zum Thema Lebensmittelverschwendung
Folge 31: Leidenschaft Wattenmeer - was Techno und Umweltschutz gemeinsam haben
Das Wattenmeer ist einer der letzten natürlichen Lebensräume, die wir in Westeuropa noch haben. Doch was ist eigentlich das Watt? Wie entsteht sowas? Wo findet das Leben im Wattenmeer statt und wie kann man es vor der anstürmenden Klimakatastrophe schützen? Dafür sind heute Dr. Hans-Ulrich Rösner, Leiter des WWF Wattenmeerbüros und Dominik Eulberg, DJ, Musikproduzent und Umweltschützer zu Gast im WWF ÜberLeben Podcast. Wir entdecken, wie die Leidenschaft und Liebe zur Natur unserer Gäste zum Handeln bewegt, was Techno und Umweltschutz gemeinsam haben und wie man mit der Waddenseeexplorer-App selbst auf eigene Faust am Wattenmeer entlangwandern kann.
Mehr zur Wattenmeer-Folge
Folge 30: Generation Loser - sind junge Menschen die großen Verlierer der Corona-Krise?
Keine Partys, keine Reisen, keine Perspektive? COVID-19 hat das Leben für alle eingeschränkt. Aber sind junge Menschen davon besonders betroffen? Verlieren sie durch die Pandemie mehr als andere? Benachteiligt ein Leben auf Distanz junge Menschen stärker als die Eltern und Großeltern-Generation? Was sind die Folgen der COVID-19-Pandemie für Lehrstelle und Studium? Und wie sieht es aus mit der Generationengerechtigkeit und Solidarität in der Gesellschaft bei Fragen des Klimaschutzes oder der Altersvorsorge? Bieten Parteien, Unternehmen, Verbände und Organisationen zeitgemäße Antworten auf Interessen und Themen der jungen Generation wie nachhaltiger Konsum, Mobilität oder Schutz der Artenvielfalt?
Rebecca Gerigk spricht heute im ÜberLeben Podcast mit CDU-Politikerin Diana Kinnert (29) und Fridays For Future-Aktivist Nick Heubeck (22).
Folge 29: Invasion aus dem Erdall – animalische Globalisierung
Die Globalisierung macht vor Tieren und Pflanzen nicht halt: Papageien fühlen sich in deutschen Großstädten inzwischen pudelwohl. In nordamerikanischen Sümpfen machen asiatische Würgeschlangen Jagd auf Alligatoren, und die europäischen Eichhörnchen bekommen Konkurrenz aus Übersee. Wenn etwa Nandus - straussenartige Laufvögel - durch die norddeutsche Agrarsteppe flattern oder Flusspferde aus dem Privatzoo eines Drogenbosses den kolumbianischen Urwald unsicher machen, scheint das eher kurios. Immer öfter verursachen solche tierischen Einwanderer aber auch Probleme. Man spricht dann von so genannten Invasiven Arten. Der Weltbiodiversitätsrat sieht nicht nur Lebensraumzerstörung, Übernutzung, Umweltverschmutzung und Klimawandel als Gefahren für die Biodiversität, sondern die Experten zählen auch eingeschleppte Tiere und Pflanzen dazu.
Über die „Invasion aus dem Erdall“ sprechen wir heute im #ÜberLeben Podcast mit Arnulf Köhncke. Der Zoologe leitet den Fachbereich Artenschutz beim WWF Deutschland und hat bereits seine Diplomarbeit zum Thema verfasst. Er berichtet, warum im New Yorker Central Park Vögel aus Werken von Shakespeare zwitschern. Wir diskutieren, ob man die Einwanderer nicht einfach verspeisen könnte und er erzählt, dass sich sogar schon Zeichentrickserien mit dem Thema beschäftigt haben.
Folge 28: Greta, Bob und Bruno: Öko-Helden auf der Leinwand
Im Mittelpunkt der neuen Episode von #ÜberLeben stehen Filme, genauer gesagt Umweltfilme, die in den kommenden Wochen in die Kinos kommen. Aktuell laufen gleich drei neue Filme an, in denen reale Umweltaktivisten eine Hauptrolle spielen. Greta Thunberg, Robert Billot und Bruno Manser sind die Protagonisten von „I am Greta“, „Vergiftete Wahrheit“ und „Die Stimme des Regenwaldes“. Es geht um Chemieskandale, Klimaschutz und Waldzerstörung.
Über die Filme und die Hintergründe reden wir mit der Chemikalienexpertin Ninja Reineke, mit Johanna Fenzl von der WWF Jugend und mit Claude Martin, langjähriger CEO des WWF International, der für den Club of Rome eine Bestandsaufnahme über den Zustand der Wälder vorgelegt hat.
Folge 27: Das große Wegschmeißen
Es ist etwas faul mit unserem Umgang mit der Nahrung. Rund ein Drittel unserer Lebensmittel werfen wir einfach weg. Jeder dritte Liter Milch landet im Klo und jedes dritte Brötchen auf der Deponie. Vor dem Hintergrund, dass weltweit mehr als 800 Millionen Menschen hungern ist das ein untragbarer Zustand.
Die Produktion von Nahrung kostet Geld, Energie und Ressourcen. Wälder werden gerodet, um Platz für Äcker und Weiden zu gewinnen. Wasser wird verschwendet, um Gemüse zu erzeugen, das niemand isst, und nicht zuletzt gehört die Belastung von Grundwasser, Luft und Böden zu den Nebenwirkungen einer industrialisierten Landwirtschaft.
Über die Verschwendung von Lebensmitteln reden wir in dieser Episode von ÜberLeben mit Kerstin Weber, die sich im Landwirtschaftsbereich des WWF Deutschland mit der Problematik auseinandersetzt. Wir erfahren, was besonders häufig in der Tonne landet, wer dafür die Verantwortung trägt und wo sich Ansatzpunkte bieten, die Vergeudung zu verringern.
Folge 26: Nord Stream - Die Ostseepipeline und die Umwelt
Nord Stream 2, kaum ein Projekt wirbelt derzeit so viel Staub auf wie die geplante Gaspipeline durch die Ostsee. Zwei zusätzliche 1.200 Kilometer lange Röhren von Russland nach Mecklenburg-Vorpommern sollen dafür sorgen, dass noch mehr russisches Erdgas in der EU verfeuert werden kann. Doch das Projekt steht auf der Kippe. Ohnehin hochumstritten erhält die Debatte über Sinn und Unsinn der Leitung durch den Giftanschlag auf den Putin-Kritiker Alexander Nawalny eine neue Dynamik. Ein Stopp des Projekts als Reaktion auf den Mordversuch und als Sanktion gegen die vermuteten Strippenzieher in Moskau ist zumindest nicht ausgeschlossen.
Ein komplexes energiepolitisches Spiel um Macht, Geld und Einfluss, und man darf gespannt sein, wie der Poker ums russische Gas letztlich ausgeht. Umweltargumente spielen dabei allenfalls am Rande eine Rolle. Wir wollen das ändern und reden über den Pipelinebau und die Natur. Zu Gast ist in dieser Folge von #ÜberLeben Jochen Lamp. Er leitet das Ostseebüro des WWF und hat bereits vor rund zehn Jahren Gazprom und die anderen Betreiber wegen des Baus von Nord Stream 1 verklagt. Er berichtet über seine Erfahrungen von damals und erläutert, warum das Milliardenprojekt nicht nur schädlich für die Umwelt sondern auch klimapolitisch mehr als umstritten ist.
Weitere Informationen zur Ostsee
Folge 25: Eisbären - Kronzeugen der Klimakrise
Sie sollen den Verkauf von Hustenbonbons ankurbeln, müssen als Maskottchen für Sportvereine herhalten, sind Zuschauermagneten in Zoologischen Gärten und gelten nicht zuletzt als DAS Symboltier für den Klimawandel. In der neuen Episode von #ÜberLeben dreht sich alles um Eisbären.
Zu Gast ist diesmal die Biologin Sybille Klenzendorf vom Arktis-Programm des WWF. Sie kümmert sich u.a. darum, dass Menschen und Bären rund um den Polarkreis einigermaßen miteinander klar kommen. Im Gespräch mit ihr gehen wir der Frage nach, wie schwarz die Zukunft des weißen Bären wirklich aussieht, wenn wir die Erderhitzung nicht in den Griff bekommen. Sie erzählt, was es mit „Cappucchino-Bären“ auf sich hat und warum die neugierige Exemplare in Kanada gelegentlich ins Gefängnis müssen.
Wir schauen auch auf die dunkle Seite des größten Raubtiers des Nordens und versuchen zu klären, ob der eine oder andere von ihnen vielleicht doch schon mal einen Pinguin gefressen haben könnte, obwohl die tendenziell am anderen Ende der Welt zuhause sind.
Mehr zu Eisbären und Arktis
Folge 24: Living Planet Index - Tierwelt in freien Fall
Es leert sich auf der Arche Noah. Das zumindest legt die neueste Ausgabe des Living Planet Reports nahe. Demnach ging der Bestand an Säugetieren, Vögeln, Fischen, Amphibien und Reptilien im Vergleich zu 1970 weltweit um fast 70 Prozent zurück. Der Report dokumentiert eine dramatische Entwicklung, über die wir in der heutigen Folge von #ÜberLeben sprechen. Zu Gast ist diesmal Günter Mitlacher, der die regelmäßige Bestandsaufnahme des Zustandes unseres Planeten für den WWF seit Jahren betreut.
Er erläutert wie die Daten zustande kommen, wie sie zu bewerten sind und vor allem was zu tun ist, um das Artensterben auszubremsen und die bedrohliche Entwicklung umzukehren. Wir erfahren, welche Kontinente es besonders hart trifft und welche Ursachen des großen Sterbens als erstes angegangen werden sollten.
Es wird zugleich deutlich, dass nicht alle Tierarten auf der Verliererstraße sind. Wachsende Bestände beim Biber und regional bei einigen Populationen des Waldelefanten zeigen, dass der Negativtrend auch gestoppt werden kann. Mit mehr Schutzgebieten, einer Umstellung der Landbewirtschaftung und nachhaltigerem Konsum ließe sich der Verlust terrestrischer Biodiversität noch aufhalten.
Mehr zum Living Planet Report
Folge 23: Corona - Ureinwohner Brasiliens in Gefahr!
Brasilien ist von der Corona-Krise hart getroffen. Doppelt hart trifft es die Indigenen des Landes. Goldgräber und Holzfäller nutzen die Gunst der Stunde und dringen vermehrt in Schutzgebiete ein, und viele von ihnen haben das Virus quasi im Gepäck. Die Bewohner des Waldes, vor allem die isoliert lebenden Völker, sind dadurch besonders in Gefahr. Durch eine fehlende Gesundheitsversorgung und virologische Anfälligkeit sind sie dem Corona-Virus häufig schutzlos ausgeliefert. Drohen die indigenen Völker Brasiliens nun ganz zu verschwinden? Darüber sprechen wir heute, mit Roberto Maldonado, Südamerika-Experte beim WWF.
Weitere Informationen zur Lage im Amazonas und Corona
Folge 22: Die Rückkehr des Europäischen Wisent in den Kaukasus
Vor fast 100 Jahren wurde der letzte freilebende Wisent im Kaukasus erlegt. Hätten nicht einige der Tiere durch das Engagement von Wisent-Schützern in Zoologischen Gärten überbelebt und wären nicht frühzeitig aufwendige Nachzuchtprogramme und später Wiederansiedlungsprogramme gestartet worden, wäre das größte Landsäugetier Europas fast ausgestorben. Heute streifen wieder Wisent-Herden durch einige Schutzgebiete Polens, Weißrusslands, Russlands, Rumäniens und andern meist Osteuropäischen Ländern durch die Wälder (z. B. im Bialowieza NP/Polen).
Seit 2019 kehrt der Wisent nun auch wieder nach Aserbaidschan zurück. In einem nationalen Wiederansiedlungsprogramm mit internationaler Beteiligung wurden im Frühjahr 2020 12 Wisente aus dem Europäischen Erhaltungszucht Programm in den Shahdag Nationalpark im östlichen großen Kaukasus transportiert. In kurzer Zeit haben sich die Wildrinder an ihren neuen Lebensraum gewöhnt und es wurden bereits drei Kälber geboren. Im November 2020 sollen fünf weitere Tiere von Berlin die 4.000 km weite Reise antreten.
Aurel Heidelberg, WWF-Experte für die Ökoregion Kaukasus, berichtet über seine Erfahrungen zum Schutz dieses beeindruckenden Großpflanzenfressers mit vielen Details und großen Herausforderungen bei der Rückkehr des Wisents in den Kaukasus.
Mehr dazu wie der WWF Wisente schützt
Folge 21: Dürre, Durst und Donnerwetter – Deutschland auf dem Trockenen
Sommer-Sonne-Hitzefrei. Es könnte so schön sein, doch etwas fehlt: Regen. Der Sommer 2020 ist erneut eher eine trockene Angelegenheit. Die Bauern fürchten magere Ernten, und auf die Borkenkäfer wartet angesichts der knochentrockenen Wälder ein regelrechtes Festmahl. Nun sind längere sommerliche Trockenperioden nicht ungewöhnlich, aber Deutschland erlebt nun schon den dritten Sommer in Folge mit sehr wenig Niederschlägen. Das Grundwasser sinkt und mancherorts wird selbst Trinkwasser knapp.
Was das mittelfristig für den Umgang mit dem kostbaren Nass bedeutet, darüber reden wir in unserer heutigen Folge von ÜberLeben mit Philipp Wagnitz, der für den WWF eine ganze Reihe von Wasserprojekten in aller Welt koordiniert. Er liefert nicht nur eine Einschätzung zur aktuellen Lage hierzulande, sondern kann uns auch etwas erzählen über durstige Avocados, virtuelles Wasser und warum in einer Tasse Kaffee mehr als hundert Liter Wasser stecken.
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Erfahren Sie mehr über die Themen Wald, Klima und Süßwasser
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WWF-Podcast: Folge 1 bis 10 Von Social Distancing im Regenwald über Tiger King bis hin zu etwas anderer Katzenmusik. Zu den Folgen 1 bis 10
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WWF-Podcast: Folge 11 bis 20 Von gutem und bösem Palmöl über Geisternetze und nachhaltigen Tourismus bis hin zu Klimawandel und Dürre in Deutschland. Zu den Folgen 11 bis 20